Die Baustelle der Lippebrücke von oben: Es tut sich was.

Die Baustelle der Lippebrücke von oben: Es tut sich was. © Günther Goldstein

Baustelle der Lippebrücke in Ahsen vom Ukraine-Krieg betroffen

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Die Baustelle der Lippebrücke zwischen Olfen und Ahsen zeigt Fortschritte. Allerdings sorgt auch da der Ukraine-Krieg für Probleme. Bleibt es bei der bisherigen Zeitplanung?

Olfen, Datteln

, 27.05.2022, 16:23 Uhr / Lesedauer: 2 min

Es tut sich was auf der Baustelle der neuen Lippebrücke zwischen Olfen und Datteln. Aus der Luft zeigen sich die Fortschritte des Bauwerks, auf dessen Fertigstellung viele Autofahrer sehnsüchtig warten dürften – und die bei folgendem Satz aufatmen können:

„Die Arbeiten laufen gut und es geht zügig voran“, berichtet Svenja Küchmeister, Sprecherin des Kreises Recklinghausen, der die Federführung des Baus innehat, auf Anfrage unserer Redaktion. „Die Fundamente der Brücke sind nun gegossen“, so Küchmeister weiter. Wegen des sandigen Untergrundes waren dafür 20 Meter tiefe Bohrungen nötig.

Lieferverzögerung beim Stahl

Während auf beiden Uferseiten bereits erkennbar wird, wo die „Füße“ der Brücke – sogenannte Widerlager – entstehen, wurden auf der aufgeschütteten Halbinsel in der Lippe drei Betonpfeiler positioniert. „Das ist eine Interimsvariante, die wir brauchen, um die Brücke anzubringen“, erklärt Svenja Küchmeister. Heißt: Wenn die Brücke steht, werden die Säulen, die die Brücke anfangs noch stabilisieren sollen, zusammen mit der aufgeschütteten Insel wieder entfernt.

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Verzögerungen gibt es momentan beim Material-Nachschub, denn auch auf diese Baustelle nimmt der aktuelle Ukraine-Krieg Einfluss: „Wir haben einen Verzug bei der Lieferung des Bewehrungsstahls“, berichtet Kreissprecherin Küchmeister. Ursprünglich sollte dieser Anfang Juni ausgeliefert werden. Nun soll die Lieferung Ende Juni ankommen. Der Stahl dient zur Stabilisierung der gegossenen Betonteile.

Verdichtung gegen Hochwasser

„Die Kollegen vor Ort haben darauf sehr flexibel reagiert“, so Svenja Küchmeister. Es seien nun Arbeiten vorgezogen worden, die eigentlich erst nach dem Einbau des fehlenden Stahls erfolgt wären.

Bei den Bodenarbeiten sei viel Erde ausgehoben worden, die nun wieder aufgeschüttet werden musste. Aktuell werde auf Dattelner Uferseite der Boden verdichtet, damit er auch einem möglichen Hochwasser in der Lippe standhält. Im Februar mussten die Arbeiten zwischenzeitlich unterbrochen werden, weil die Baustelle unter Wasser stand. Mit solch einem Vorfall rechnet Svenja Küchmeister jetzt nicht mehr. Vor dem Hintergrund der häufiger vorkommenden Extremwetterlagen sagt sie aber auch: „Eine Garantie dafür gibt es nicht.“

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Weil viele Arbeiten auf der Baustelle parallel laufen, lasse sich nur schwer sagen, ob der Stahl-Engpass den Zeitplan gefährdet. „Das hängt auch von den weiteren Entwicklungen ab“, so Kreissprecherin Küchmeister. „Wir müssen von leichten Verzögerungen ausgehen.“ Die Stahlkonstruktion der Brücke selbst wird in Polen gefertigt. Hier scheint es nach Informationen des Kreises Recklinghausen keine Verzögerung zu geben.

Zuletzt war das Ziel eine Fertigstellung der Brücke bis Ende des Jahres – und damit viereinhalb Jahre, nachdem die Verbindung zwischen Olfen und Datteln gekappt wurde.