Mehr als 480 Geflüchtete betreut Olfen derzeit (Stand Ende August). Eine herausfordernde Aufgabe, das hatte die Stadt in diesem Jahr immer wieder betont. Da ein Ende der anhaltend hohen Zahl an Zuweisungen nicht abzusehen ist, entschied die Politik, eine neue Flüchtlingsunterkunft zu bauen.
Zwei solide Stahlbetonbauten mit Platz für jeweils 59 Geflüchtete werden am Vinnumer Landweg direkt neben die bestehende Unterkunft gebaut. Seit Ende August laufen die Bauarbeiten. Bagger bereiten das Baufeld vor. Ein halbes Jahr sollen die Bauarbeiten dauern. Voraussichtlich im Frühjahr, zum Ende des ersten Quartals 2024, sollen Geflüchtete einziehen können, teilt Stadtsprecherin Mouraina Heuse auf Anfrage mit.
Soweit liegt das Bauprojekt etwa im Zeitplan, den Bürgermeister Wilhelm Sendermann bei einer Bürgerinformationsveranstaltung Ende Mai vorgestellt hatte. 1,7 Millionen Euro sollte die neue Unterkunft kosten, schätzte die Verwaltung damals. Die Rechnung geht nun nicht mehr auf. „Aktuell rechnet die Stadt Olfen mit Baukosten von knapp 2,2 Millionen Euro“, teilt die Stadt mit. Ein Plus von 500.000 Euro kalkuliert die Verwaltung also.
Verschiedene Nutzungsmöglichkeiten
Grund für die Kostensteigerung seien die allgemeine Baukostensteigerung und eine Vergrößerung der Wohnflächen und Nutzungsflächen, heißt es von der Stadt. Die Verwaltung plant, dass in den zwei neuen Heimen sowohl Familien zusammenleben können als auch Einzelpersonen gemeinschaftlich wohnen können. Auch wegen der geplanten Einzelbetten komme es zu der Baukostenerhöhung, so die Stadtsprecherin.
Sollten die beiden neuen Gebäude in Zukunft einmal nicht mehr für Unterbringung für Geflüchtete gebraucht werden, könnten sie als Gewerbeimmobilie genutzt werden, so der Plan der Verwaltung.
Unklarheit über Verkehrsregelung
Während der Bau der Unterkunft Gestalt annimmt, gibt es noch keine Klarheit über die Verkehrsregelung an der Stelle. Künftig müssen 250 Personen die B235 queren, um in die Stadtmitte, zur Schule oder zur Arbeit zu kommen, hatte der Bürgermeister bei der Infoveranstaltung im Mai verdeutlicht.
Zwar könne die Stadt selbst keine Veränderung der Verkehrssituation auf einer Bundesstraße vornehmen, Sendermann versprach aber, sich für eine Verkehrsberuhigung an der Stelle einzusetzen. Dafür hatte er dem Kreis Coesfeld ein Schreiben zukommen lassen, teilt die Stadt mit. Bislang gebe es aber noch keine Antwort zu dem Thema.
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