30 Jahre Pfarrkarneval in Olfen Rückblick auf eine Erfolgsgeschichte

30 Jahre Pfarrkarneval in Olfen: Rückblick auf eine Erfolgsgeschichte
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In diesem Jahr findet er zum 30. Mal statt: der Olfener Pfarrkarneval. Immer am Wochenende vor den tollen Tagen wird in der Olfener Stadthalle das Fest der Vitus-Gemeinde gefeiert, am Samstagabend, die Wiederholung dann am Sonntagnachmittag. In diesem Jahr ist es am 3. und 4. Februar so weit.

Anfang der 1990er-Jahre hatten sich Ludger Besse, damaliger Vorsitzender des Kirchenchores und Werner Dirkmann, damals Vorsitzender der Kolpingsfamilie, beraten. Beide Vereine feierten Jahr für Jahr ihren eigenen Karneval – an zwei aufeinanderfolgenden Wochenenden. Oft gleiche Akteure standen entweder auf der Bühne oder saßen im Publikum. Gleichzeitig mussten Stühle gestellt und es musste für Getränke gesorgt werden – viel Arbeit für die Ehrenamtlichen. Sollte man dieses Engagement nicht bündeln und einen gemeinsamen Karneval organisieren, für die Gruppen, die den Pfarrgemeinden St. Vitus und St. Marien nahestanden? In die Überlegungen wurde der damalige Pfarrgemeinderatsvorsitzende Heiner Diekmann einbezogen. Am Ende wurde der Olfener Pfarrkarneval aus der Taufe gehoben.

In die Karten spielte den Ideengebern, dass es inzwischen in Olfen eine Stadthalle gab. Sie war 1989 eingeweiht worden und bot den passenden Rahmen für ein derartiges Fest. So konnte der erste Pfarrkarneval am 13. Februar 1993 dort gefeiert werden.

Veranstaltung wuchs und wuchs

In den folgenden Jahren – nur unterbrochen durch die Corona-Krise – wuchs die Veranstaltung. Zunächst gab es nur einige wenige Programm-Punkte, erinnert sich Heiner Diekmann: Kolping, der Chor, die Landfrauen, eine Büttenrede. Der Kitt und seine Abteilungen waren noch nicht zu Gast. Das änderte sich im Laufe der Jahre: Inzwischen hat sich der Pfarrkarneval zu einer festen Größe etabliert, mit ihm beginnt die heiße Phase des Olfener Karnevals. Ein drei- bis vierstündiges Programm unterhält die Olfener, das Dreigestirn des Kitt mit Gefolge kommt, der Funkenmariechen-Tanz wird aufgeführt, Kitt-Funken und Steversterne tanzen.

Aber: Das Herz des Pfarrkarnevals sind die Aufführungen der Gruppierungen aus der Pfarrgemeinde. „Es ist immer noch ein handgemachtes Programm. Es stehen Olfener für Olfener auf der Bühne. Die Akteure kennen die Zuschauer, die Zuschauer kennen die Akteure. Und es werden Olfener Themen aufs Korn genommen“, heißt es aus dem Vorbereitungsteam.

So schwelgen die Planer in Erinnerungen: Wisst ihr noch, als Ludger Besse, Irmgard Pettrup oder Heinz Jochheim in der Bütt standen? Dort ging es um die Pläne von Alt-Bürgermeister Himmelmann und die Predigten von Pastor Müller. Ludger Besse – natürlich – in Olfener Platt. Legendär auch die Auftritte von Friedchen Blumensaat und Maria Brinkmann. Begleitet von Otto Brinkmann auf dem Akkordeon sangen sie vom Traum des Bürgermeisters, Olfen zum Wallfahrtsort und zur Weltkulturstadt zu machen, „nur weil in der Baugrube fürs Naturbad alter Krempel gefunden worden war“. Kaplan Reidegeld als Wächter vom Domplatz setzte sich mit seiner Kirche auseinander, Pastor de Baey und Pastoralreferentin Jutta Kasberg philosophierten als Hilti und Mörtel über die Bautätigkeiten im Pfarrhaus. Auch die indischen Priester der Gemeinde, Pater Josef in der Vergangenheit – unvergessen sein Auftritt als heilige Katharina -, und Pater Rajakumar aktuell, sind mit viel Spaß dabei.

Viele Mütter und Väter

Die Organisatoren freuten sich besonders, wenn junge Gemeindemitglieder auf die Bühne kamen. Mal war es die Landjugend, mal die Besucher des Jugendtreffs im Leohaus, ein anderes Mal die Messdiener, die mitmachten. Don Kaplano und Diakon Vier Jahreszeiten (Christoph Kötter und Christiane Pennekamp) oder der kleine Vatikan, Pfarreirat und Kirchenvorstand, die Chöre. Beliebt sind seit vielen Jahren auch die „Kunterbunten Nachrichten“ des Familienkreises Kunterbunt. Viel Arbeit verwenden die Mitglieder darauf, Geschehnisse aus der Steverstadt aufzuarbeiten, im ernsten Nachrichten-Ton, mit aufwendigen Bildmontagen im Hintergrund.

Treue Begleiterinnen des Pfarrkarnevals sind die Olfener Landfrauen. Ihre Tänze wurden im Laufe der Jahre immer ausgefeilter. Als Vitus-Funken gefeiert, eröffneten sie jahrelang kurz vor Mitternacht den allgemeinen Tanz.

Ein 30-maliger Erfolg hat natürlich viele Väter und Mütter, das sind sicherlich die Gruppierungen, die Jahr für Jahr mit ihren Auftritten für ein erfolgreiches Fest sorgen. Dazu gehört aber auch ein Organisations-Team, das die Fäden in der Hand hält: den Kontakt zu den Gruppen hält, ebenso zur Stadthalle, dort Aufbau und Bestuhlung betreut, für Werbung und Kartenverkauf sorgt, Beleuchtung und Ton-Technik organisiert, Bühnenarbeiter und Platzanweiser rekrutiert... Zu Beginn hielt Heiner Diekmann die Fäden in der Hand, auf ihn folgte Margret Reinkober, dann war es Heidemarie Wever. Heute ist es ein Team um die aktuellen Moderatoren Stephan Börger und Daniel Brüning. Träger der Veranstaltung sind die Kolpingsfamilie und der Vitus-Chor.

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