Bei jungen Familien ist Olfen beliebt. Das ist nicht zuletzt an den Neubaugebieten zu erkennen, in denen sich seit einigen Jahren viele Eltern mit Kindern den Traum vom Eigenheim erfüllen. Durch die Zuzüge von jungen Familien hat sich auch die Geburtenrate über die vergangenen Jahre eher nach oben bewegt, eine Zeit lang wurde nahezu jährlich eine höhere Geburtenrate gemeldet. Doch nun wendet sich der Trend. Und das hat Folgen.
2021 war ein Rekord-Jahr. 135 Babys sind im zweiten Corona-Jahr geboren worden. Wie in vielen anderen Kommunen hat sich auch in Olfen der Lockdown während der Pandemie auf die Anzahl neuer Bürgerinnen und Bürger ausgewirkt. Ein Jahr später, 2022, war die Geburtenrate mit 120 Babys zwar etwas niedriger, aber noch immer auf einem hohen Niveau. 2023 lag die Anzahl der Geburten dann deutlich niedriger, es kamen nur 88 Babys zur Welt. Das teilte die Stadt auf Anfrage der Redaktion mit. Damit liegt Olfen wieder auf dem Niveau von 2014. Vor zehn Jahren kamen nämlich 89 Kinder zur Welt.
Einfluss auf Bedarfsplanung
Die zurückgehende Geburtenrate hat auch Auswirkungen für die Stadtgesellschaft, allen voran die Lage in den Kindertagesstätten. Denn derzeit ist die Situation in der Kinderbetreuung angespannt. Freie Plätze sind in den Olfener Kitas stark nachgefragt. Um dieser hohen Nachfrage zu entsprechen, baute die Stadt bereits an einigen Kitas Anbauten an, beispielsweise an der Kita Arche Noah. Dadurch wurden Kapazitäten für mehr Kinder geschaffen. In der Olfener Heide bestehe darüber hinaus immer noch die Möglichkeit, eine zusätzliche Kita zu bauen. Gemeinsam mit dem Kreisjugendamt sei die Stadt immer im Austausch, um die Betreuungslage ideal zu halten.
Auch auf die Planung der Schulplätze wirkt sich diese Entwicklung aus. Die letzte Schulentwicklungsplanung 2021 plante noch mit einer steigenden Geburtsrate, bei der nächsten Planung könnte das schon anders sein. Auf die Plätze im Offenen Ganztag (OGS) habe die Geburtenrate aber nur bedingt einen Einfluss, betont Olfens Sprecherin Mouraina Heuse auf Anfrage der Redaktion. Zwar kommt 2026 der Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz, dennoch bleibt die Entscheidung, die Kinder in die OGS zu schicken, bei den Eltern.
Trotz der sinkenden Geburtenrate muss sich Olfen aber keinesfalls Sorgen machen, dass die Bevölkerungszahl schrumpfen könnte. Denn ein Blick in die demografische Statistik zeigt: Die Olfener werden immer mehr. Das ist auch eine gute Nachricht für die örtlichen Vereine, die in vielen Fällen Nachwuchsprobleme haben.
Mehr Todesfälle als Geburten
Gegenüber der nun wieder sinkenden Geburtenrate steht eine Sterberate, die seit 2020 wieder ansteigt. Laut einer Statistik des Landes Nordrhein-Westfalen lag die Sterberate 2022 bei 163, ein Jahr zuvor bei 153 und 2020 bei 124. 2019 starben in Olfen 135 Menschen. Auch in den Jahren mit vergleichsweise vielen Geburten konnte die Zahl der Verstorbenen nicht überschritten werden.
Trotz höherer Sterberate wächst die Bevölkerung Olfens. Das liegt in den zahlreichen Zuzügen im Zuge der Erschließung neuer Wohngebieten begründet. 2022 zogen 858 Menschen in die Stadt im Münsterland. Bei einem Wegzug von 606 Menschen, verblieb ein Plus von 252 Menschen. Zuletzt wuchs die Bevölkerung 2016 nicht. Damals zogen zwölf Menschen mehr weg als nach Olfen.
Das Wachstum Olfens aus den vergangenen Jahren wird aller Wahrscheinlichkeit auch in den kommenden Jahren so weitergehen. Prognosen gehen davon aus, dass es bis 2045 1000 weitere Haushalte in der Stadt geben wird. Daher wird noch mehr Wohnraum, aber auch mehr Platz für Gewerbe benötigt. Genauer gesagt 38 Hektar für Wohnbebauung und weitere 40 Hektar für Wirtschaftsflächen. Der neue Wohnraum soll vor allem im Olfener Westen entstehen – östlich und südöstlich des Naturbades.
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