Wohnbaupläne an Villa Altendorf in Nordkirchen Politik sieht Problem mit einem Gebäude

Wohnbaupläne an Villa Altendorf: Politik sieht Problem mit einem Haus
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Über die Pläne zur weiteren Wohnbebauung an der Villa Altendorf zwischen Nordkirchen und Capelle gab es in den vergangenen Wochen einige Diskussionen. Unter anderem hatten sich wie berichtet mehrere Bewohner der sogenannten Siedlung Altendorf kritisch zu den Plänen (zwei Gebäude mit insgesamt 24 Wohneinheiten) geäußert. Bürgermeister Dietmar Bergmann stellte in der Sitzung des Ausschusses für Bauen und Planung erneut klar, dass die Pläne der Gemeinde aus seiner Sicht nicht gegen den Willen der Anwohner gefasst wurden. „Es gab mehrfach Anfragen der Anwohner, Veränderungen an den Grundstücken vorzunehmen. Deshalb haben wir diesen Vorschlag in die Diskussion gebracht“, erklärte der Bürgermeister.

„Gleiches Recht für alle“

Ein Anwohner, der vor Ort war und zuvor zwei kritische Fragen zur Umsetzung des Bauvorhabens gestellt hatte, machte dagegen deutlich: „Die Anwohner sind mehrheitlich gegen diese Außenbereichssatzung.“ Die Gemeinde will die Bürger auch weiterhin ausführlich an den Plänen beteiligen, sicherte Bergmann zu.

Aber auch aus der Politik gab es einige Anmerkungen. Dabei ging es vor allem um Fragen der sogenannten Hinterlandbebauung. Die Besonderheit einer Hinterlandbebauung liegt darin, dass bei dem Bauvorhaben die zu überbauende Grundstücksfläche weitgehend hinter der vorderen, zur Erschließung ausgerichteten Bebauung gelegen ist. Oftmals entsteht hierdurch eine Bebauung „in zweiter Reihe“.

Mehrere Fraktionen sehen bei einem der beiden Mehrfamilienhäuser (Baufeld 17) wegen der entsprechenden Nähe zur Villa Schwierigkeiten, wie sich in der Diskussion herausstellte. Gereon Stierl (SPD) mahnte an: „Wir sehen das als Hinterlandbebauung. Ein anderer Eigentümer in der Siedlung wollte das auch, bekam aber von der Verwaltung signalisiert, dass es nicht möglich sei. Wenn das möglich ist, müsste man auch den übrigen Eigentümern eine solche Möglichkeit zusichern.“ Markus Pieper (CDU) sah das ähnlich: „Es muss dann gleiches Recht für alle gelten. Entweder ermöglichen wir größere Hinterlandbebauung oder wir lassen es nicht zu.“ Die Kritik, bei einer Entscheidung für erstere Variante könnte eine größere Siedlung entstehen, hält Pieper für nachvollziehbar.

Grüne sehen Zersiedelung

Die Grünen sind weiter gegen alle Wohnbaupläne an dieser Stelle. „Wir sehen die Maßnahme als deutliche Erweiterung und Verfestigung der Siedlung. Das ist kein Lückenschluss mehr“, erklärte Uta Spräner die Ablehnung ihrer Fraktion. Eine weitere Zersiedelung drohe.

Bauamtsleiter Manuel Lachmann sagte zu, auf jeden Fall erneut mit den Anliegern reden zu wollen. Er gab für eine mögliche Ausweitung der Bebauung zu bedenken: „Es könnte sein, dass diese Satzung dann nicht genehmigt wird.“ Schließlich einigte sich der Ausschuss (gegen die Stimmen der Grünen), die Träger öffentlicher Belange zeitnah zu informieren. Die öffentliche Auslegung soll aber erst nach den weiteren Gesprächen mit den Bürgern erfolgen, um diesen nicht nachträglich ändern und dann erneut offenlegen zu müssen.

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