Windrad-Planungen für Nordkirchen schreiten voran Anträge für zwei weitere Orte gestellt

Windrad-Pläne schreiten voran: Anträge an zwei weiteren Orten gestellt
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Die Firma Enertrag aus der Uckermark treibt den Windenergie-Ausbau in Nordkirchen weiter voran. Bauamtsleiter Manuel Lachmann berichtete jetzt in der Ratssitzung, dass das Unternehmen einen weiteren Antrag auf Errichtung einer Anlage gestellt hat. Bislang hat Enertrag an zwei Standorten in der Gemeinde, nämlich am Golfplatz und im Bereich Altendorf, entsprechende Anträge gestellt, die Genehmigung für ersteren Standort ist bereits erteilt.

Der dritte Standort befindet sich nun auf der anderen Seite der K2, also östlich der Münsterstraße und südlich des Waldgeländes. „Das Unternehmen hat zugesagt, dass es für Anwohner eine Bürgerinformationsveranstaltung im Frühjahr 2024 geben wird“, kündigte Manuel Lachmann an.

Das ist aber nicht der einzige weitere geplante Standort für Windenergie in Nordkirchen. Auch die Firma UKA aus Meißen hat ihre Absicht zum Bau von drei Windrädern an der Alten Ascheberger Straße erklärt. Die Verwaltung möchte auch hier die Anwohner frühzeitig in die Planung mit einbinden. Die mangelnde Transparenz seitens Enertrag hatte in den vergangenen Monaten immer wieder für Kritik gesorgt. „Wir erteilen das Einvernehmen, aber wir hätten es gut gefunden, wenn Bürger und Betroffene von Enertrag zuvor rechtzeitig zu dem Projekt und den Auswirkungen informiert worden wären“, sagte etwa Irmgard Akono (Grüne) im August.

Pläne umstritten

In diesem Bereich ist der dritte Windenergie-Standort der Firma Enertrag in Nordkirchen geplant.
In diesem Bereich ist der dritte Windenergie-Standort der Firma Enertrag in Nordkirchen geplant. © Gemeinde Nordkirchen

Gerade das geplante Windrad am Wirtschaftsweg „Gorfelds Placken“ in der Bauerschaft Altendorf bleibt politisch umstritten. Es soll sich um eine Anlage mit einer Leistung von 5,7 Megawatt und einer Nabenhöhe von 125,4 Meter handeln. Daraus ergibt sich eine Gesamthöhe bis zur Rotorspitze von 199,9 Metern.

Grundsätzlich können Grundstückseigentümer oder Projektentwickler an jeder Stelle in der Gemeinde Windenergieanlagen bauen, Voraussetzung ist natürlich, dass das entsprechende Verfahren ohne Bedenken an anderer Stelle (z.B. Artenschutz, Lärmbelästigung) abgeschlossen wird. Bundesrechtlich sind zum schnelleren Ausbau der Windkraft konkrete Flächenbeiträge für alle Bundesländer vorgegeben. Im Juni 2023 hatte die Gemeinde vorgestellt, dass es an sieben Standorten in Nordkirchen Pläne für mögliche Anlagen gibt. Dazu zählen die beiden bisher bekannten Enertrag-Standorte (Golfplatz und Gorfelds Placken) und die Alte Ascheberger Straße. Außerdem waren bislang die Eigentümergesellschaft „Berger“ mit zwei Anlagen nördlich der K2, die Eigentümergesellschaft „Osterbauerschaft“ im Bereich der Flugleitstelle, Privatinteressenten im Bereich nördlich und östlich der Kläranlage und einige Eigentümer in der Bauerschaft Piekenbrock im Gespräch. Konkrete Pläne sind hier bislang nicht bekannt.

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