Vier Windenergieanlagen in Nordkirchen geplant Kritik an Kommunikation des Unternehmens

Vier Windenergieanlagen geplant: Kritik an Kommunikation des Unternehmens
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Das Unternehmen Umweltgerechte Kraftanlagen, Meißen (UKA) möchte an der Alten Ascheberger Straße - an der Gemeindegrenze Nordkirchen/Ascheberg - vier Windenergieanlagen errichten. Der Ausschuss für Klima, Umwelt und gemeindliche Entwicklung hat am Dienstag, 3. Dezember, vorberaten und schlägt dem Rat vor, das gemeindliche Einvernehmen zu erteilen. Das Abstimmungsergebnis: Bei sieben Enthaltungen aus der CDU passierte das Vorhaben den Ausschuss.

Die wichtigsten Kennzahlen stellten Melanie Jaschinski, UKA-Seniorgruppenleiterin Projektentwicklung, und Jonas Neal, UKA-Referent Projektentwicklung, den Ausschussmitgliedern vor. „Die UKA-Gruppe hat 25 Jahre Erfahrung“, erklärte Jonas Neal. Das Unternehmen habe 436 Windenergieanlagen (WEA) errichtet. Anschlussleistung: 1 Gigawatt.

Das Duo warb aber auch mit speziellen Zahlen, die Nordkirchen direkt betreffen. „Die Gemeinde Nordkirchen wird an der Gewerbesteuer von den Windenergieanlagen beteiligt. Und zwar zu 90 Prozent.“

Die voraussichtliche kommunale Beteiligung der Gemeinde Nordkirchen aus dem EEG liege bei 100.600 Euro pro Jahr, erklärte Melanie Jaschinski - für die Dauer von 20 Jahren.

Aus dem Bürgerenergiegesetz ergibt sich zusätzlich ein Anspruch auf finanzielle Beteiligung der Bürger. Ein Modell dazu will UKA nach der Genehmigung der Windenergieanlagen mit der Gemeinde Nordkirchen entwickeln.

Die geplanten vier WEA hätten einen Mindestabstand von 2800 Metern zur Ortschaft Nordkirchen, führte Jonas Neal aus.

Gebaut werden sollen drei WEA mit einer Gesamthöhe von 266,5 Metern und eine WEA mit einer Gesamthöhe von 205,5 Metern. Die jeweilige Nennleistung liege bei 6,8 Megawatt. Der Rotordurchmesser liege bei 175 beziehungsweise 163 Meter.

Anwohner im Bereich Erdbüsken sind offenbar nicht oder nicht ausreichend über den geplanten Bau von vier Windenergieanlagen informiert worden.
Anwohner im Bereich Erdbüsken sind offenbar nicht oder nicht ausreichend über den geplanten Bau von vier Windenergieanlagen informiert worden. © Arndt Brede

Was sind die nächsten Schritte? UKA durchläuft - das gemeindliche Einvernehmen aus Nordkirchen vorausgesetzt - ein Genehmigungsverfahren und muss dann die Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen planen. Diese Maßnahmen seien im gleichen Naturraum wie die Windenergieanlagen vorgesehen, sagt Jonas Neal. Aber mit gebührendem Abstand von den WEA selber.

Das Genehmigungsverfahren werde voraussichtlich Mitte/Ende 2025 angeschlossen sein. Baubeginn? „Bestenfalls können wir 2026 anfangen, zu bauen.“ Das Unternehmen rechnet mit einer Inbetriebnahme 2027.

Kritik gab es von der CDU/FDP-Fraktion. Offenbar hatte UKA die Anwohnerinnen und Anwohner der künftigen WEA-Standorte nicht ausreichend direkt über das Vorhaben informiert, wie Fraktionschef Markus Pieper erklärte. „Wir legen großen Wert darauf, dass man mit den Menschen redet, die es wirklich unmittelbar betrifft.“ Die Fraktion bedauere sehr, dass das nicht passiert sei. „Die Anwohner sind sauer darüber“, hieß es weiter aus der CDU/FDP-Fraktion.

Auch der Bau- und Umweltausschuss wird in seiner Sitzung am Donnerstag, 5. Dezember, vorberaten (Beginn 17.30 Uhr im Bürgerhaus), ehe der Rat die endgültige Entscheidung zum gemeindlichen Einvernehmen trifft. Und zwar am Donnerstag, 12. Dezember, (17.30 Uhr im Bürgerhaus).