Vereinsheim aus dem 3D-Drucker Ab Montag kommt der 3D-Beton-Drucker wieder nach Capelle

Pilotprojekt: Ab Montag kommt der 3D-Beton-Drucker wieder nach Capelle
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Es soll das erste öffentliche Gebäude in NRW werden, das mit einem 3D-Drucker gebaut wurde - auch deutschlandweit übernimmt das Projekt eine Vorreiterrolle. Doch der Bau eines neuen Vereinsheims für den SC Capelle war zuletzt ins Stocken geraten. Jetzt zeichnet sich ein neuer Termin für den Start ab.

Bereits im Frühjahr 2022 begannen die ersten vorbereitenden Arbeiten. Der spezielle 3D-Drucker wurde in Capelle aufgebaut. Doch Probleme mit dem Baustoff, den der Drucker verbauen sollte, verzögerten das Projekt. Der Beton entsprach nicht den Anforderungen, sodass das zuständige Unternehmen Peri das Material anpassen musste. Mehrere Tests und Prüfungen des veränderten Betons folgten.

Nun zeigt sich die Gemeinde Nordkirchen zuversichtlich, dass der Druckstart bald bevorsteht. Derzeit sei ein Gutachten über den neuen Beton beim Bauministerium zur Prüfung eingereicht, sagt Bauamtsleiter Manuel Lachmann auf Anfrage. Eine Genehmigung liege noch nicht vor. Daher könne er auch noch kein konkretes Datum für den 3D-Druck nennen.

Baustart nach Ostern?

Allerdings werde der Drucker in der Woche ab dem 20. März (Montag) wieder auf der Baustelle in Capelle aufgebaut, so Lachmann. „Aktuell gehen wir von einem Druckstart nach Ostern aus.“

1,4 Millionen Euro soll der Bau des Vereinsheims kosten. So viel ist im Haushalt angesetzt. Durch gestiegene Baukosten hat sich das Projekt um rund 400.000 Euro verteuert. Der Eigenanteil des SC Capelle ist aber nicht gestiegen. Mit dem Verein sei weiterhin eine Beteiligung von 250.000 Euro vereinbart, sagt Manuel Lachmann.

Die UWG hatte Bedenken in diese Richtung geäußert. In seiner Haushaltsrede bei der vergangenen Ratssitzung kritisierte Christian Lübbert (UWG), dass das Vereinsheim im 3D-Druck ein „zweifelhaftes Prestigeobjekt“ und ein „Fass ohne Boden“ sei. Der Verein könne eine Kostensteigerung nicht stemmen, wenn sich dadurch auch die Beteiligung des SC Capelle erhöhen würde.

Bereits 2022 waren die Bauteile für einen XXL-3D-Drucker in Capelle angekommen. Nach Problemen mit dem Beton wartet die Gemeinde Nordkirchen jetzt auf eine Genehmigung für das neue Material.
Bereits 2022 waren die Bauteile für einen XXL-3D-Drucker in Capelle angekommen. Nach Problemen mit dem Beton wartet die Gemeinde Nordkirchen jetzt auf eine Genehmigung für das neue Material. © Gemeinde Nordkirchen

Auch 250.000 Euro sind schon eine hohe Summer für den SC Capelle. Deswegen bemüht sich der Verein, das Geld auch über Spenden zu bekommen. Aktuell sind schon fast 195.000 Euro zusammen gekommen. Eine „beachtliche“ Summe, sagt der 1. Vorsitzende Josef Mertens. Der Verein versuche, so viel Spenden wie möglich zu sammeln, um den Kredit, den der SC Capelle wahrscheinlich noch aufnehmen müsse, so gering wie möglich zu halten.

Unter den 195.000 Euro seien zwei, drei Großspender, aber auch viele einzelne Spenden. Auch Bauunternehmer aus dem Ort hätten Gewerke zugesichert, so Mertens. Dass der 3D-Drucker am Montag aufgebaut wird, stimmt die Vereinsverantwortlichen zuversichtlich. Josef Mertens hofft, dass es nur noch wenige Wochen dauert, bis es los geht.

Bau soll 10 Monate dauern

Bis der SC Capelle sein neues Vereinsheim beziehen kann, gehen aber noch einige Monate ins Land. Der 3D-Drucker soll zwei Monate in Capelle arbeiten. Der ausführende Architekt Lothar Steinhoff hatte angekündigt, dass Hochschulen, Experten und Bürger während der Zeit Gelegenheit bekommen, die innovative Technik vor Ort zu erleben. Zuletzt ging die Gemeinde von einer Bauzeit von insgesamt zehn Monaten aus. Somit würde das Vereinsheim des SC Capelle - wenn keine neuen Verzögerungen auftreten - frühestens im Frühjahr 2024 fertig.

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