Telekom verunsichert Kunden in Nordkirchen
Umstellung von Telefon-Anschlüssen
Die Telekom will in Nordkirchen ihr Telefonnetz auf Internet-Telefonie umstellen. Dafür bietet die Telekom ihren Kunden an, ihren Vertrag umzustellen und damit um weitere zwei Jahre zu verlängern. Viele Betroffene haben aber bereits einen neuen Glasfaser-Vertrag abgeschlossen, wissen nicht weiter und sind nun verunsichert.

Einzelne Mobilfunk-Kunden der Deutschen Telekom sind Opfer einer Betrugsserie beim Online-Banking geworden. Foto: Oliver Berg/Archiv
Mit einem Schreiben verunsichert die Telekom zurzeit viele Kunden in Nordkirchen. Es besagt, dass alle Analog- und ISDN-Anschlüsse bis 2018 auf digitale Internet-Telefonie-Anschlüsse umgestellt werden. Die Nordkirchener Telekomkunden sind nicht alleine mit diesem Problem.
Viele Kunden des Telefon- und Internetanbieters bekommen laut Verbraucherzentrale NRW zurzeit ähnliche Post oder Anrufe. In diesen wird darauf hingewiesen, dass das Unternehmen sein gesamtes Telefonnetz auf Internet-Telefonie umstellen will.
Was bedeutet das konkret?
Alle Kunden, die noch mit einem Analog- oder einem ISDN-Anschluss telefonieren, können ihren Anschluss nach der Umstellung – also nach Telekom-Plänen spätestens 2018 – nicht mehr nutzen. Die Telekom bietet deshalb ihren Kunden an, ihren Anschluss umzustellen. Das soll allerdings an eine Vertragsverlängerung von zwei Jahren gebunden sein. Im schlimmsten Fall droht die Vertragskündigung.
Das führt vor allem bei zukünftigen Kunden des in Nordkirchen neuen Glasfaser-Anbieters BBV Münsterland zu Verunsicherung. Auf Anfrage bei der Deutschen Telekom heißt es dazu, dass im Zuge des „Breitband für Deutschland-Programms“ technisch nötig sei, einige Kunden von der Plattform abzuschalten, um die neue Technik in Betrieb nehmen zu können. In Nordkirchen seien davon laut einem Unternehmenssprecher acht Kunden betroffen.
Was die Verbraucherzentrale NRW rät
Zwar stellt die Telekom ihre Telefon-Technologie bald um – ins Glasfaser-Geschäft steigt sie in Nordkirchen allerdings nicht ein, wie der Telekom-Sprecher erklärte. Das Unternehmen biete allerdings sogenannte Hybrid-Anschlüsse mit Geschwindigkeiten von bis zu 100 MBit pro Sekunde an. Dabei handelt es sich um eine Kombination aus Festnetz und Mobilfunk.
Die Verbraucherzentrale NRW rät dazu, nicht vorschnell zu entscheiden. Niemand sei verpflichtet, seinen Vertrag umzustellen. Früher oder später sei allerdings damit zu rechnen, dass eine Vertragskündigung im Briefkasten lande. Beim Spatenstich für den Glasfaserausbau am 8. Dezember in Ascheberg kündigte die BBV Münsterland an, von der Telekom zu übernehmen, bis der Glasfaseranschluss fertig ist.