Stellplätze statt Tennisplätze in Nordkirchen?
Verhandlung über Pachtvertrag
Auf den Tennisplätzen an der Straße Am Gorbach 27 sollen Stellplätze für Wohnmobile gebaut werden. Der Tennisverein Rot Weiß Nordkirchen sieht aufkommende Probleme für die Ausübung ihres Sports und möchte über die vorzeitige Kündigung des Pachtvertrags verhandeln. Wir haben Fragen und Antworten dazu.

Der Reisejournalist Michael Moll (l.) will 27 Stellplätze für Wohnmobile errichten. Die Gemeinde hat sich bei der Hauptversammlung des Tennisvereins erneut für die Pläne von Moll und seiner Lebenspartnerin Monika Barwinska ausgesprochen. Der Tennisverein hat übrigens einige Plätze bereits aufgegeben.
Die Mitglieder des Tennisvereins Rot Weiß Nordkirchen haben auf ihrer Generalversammlung einstimmig den Vorstand beauftragt, mit der Gemeinde über die vorzeitige Kündigung des Pachtvertrages zu verhandeln. Warum haben sich die Mitglieder überhaupt auf der Generalversammlung mit der Frage beschäftigt?
Der Reisejournalist Michael Moll und seine Lebenspartnerin Monika Barwinska wollen auf den Tennisplätzen direkt an der Straße Am Gorbach 27 Stellplätze für Wohnmobile errichten.
Kann der Verein auf diese Plätze verzichten?
Die Plätze werden von den rund 170 Vereinsmitgliedern – darunter rund 60 spielende Mitglieder – seit geraumer Zeit nicht mehr genutzt. Einen Tennisboom gibt es auch in Nordkirchen schon seit Jahren nicht mehr. Auf einem Platz wurden deshalb zwei Boule-Plätze errichtet.
Welche Kritik haben die Mitglieder an der Umwandlung in Stellplätze für Wohnmobile?
Die Mitglieder diskutierten bei der Generalversammlung die Frage, ob sich die Mitglieder zukünftig bei Spielen auf ihren Sport konzentrieren können oder ob sie durch an- und ankommende Wohnmobilfahrer gestört werden. Zudem äußerten mehrere Mitglieder die Befürchtung, dass die Wohnmobilbesitzer mit zu lauter Musik die Konzentration stören könnten.
Haben die Mitglieder des Tennisvereins einen Lösungsvorschlag?
Die Mitglieder machten sich bei der Versammlung am vergangenen Sonntag für eine Lärmschutzwand stark. Bauamtsleiter Josef Klaas wehrte dieser Forderung ab. Dann würde sich die Investition an dieser Stelle nicht lohnen. Klaas sieht aber auch nicht das Problem, dass die Tennisspieler durch die Wohnmobilbesitzer gestört werden. Investor Michael Moll verwies darauf, dass angesichts der Kosten für ein Wohnmobil „Leute im gesetzten Alter“ kämen, die keinen Lärm machen.
Was hat die Gemeinde überhaupt von einem Stellplatz für Wohnmobile?
„Wir wollen die Gemeinde im Bereich Tourismus neu aufstellen“, sagte Bürgermeister Dietmar Bergmann. Er verwies auf die Konkurrenz unter den Gemeinden und Städten. Investor Michael Moll geht davon aus, dass die heimische Wirtschaft (Bäcker, Restaurants, Werkstätten) von den Stellplätzen profitieren.
Was wird aus den beiden Boulepläzen?
Dietmar Bergmann sagte dem Tennisverein zu, dass mit dem Bau der Wohnmobilplätze neue Bouleplätze errichtet werden. Der Standort werde mit dem Tennisverein abgestimmt.
Wie geht es jetzt weiter?
Der Verein hat einen Forderungskatalog aufgestellt. Es geht um die Grundsanierung der anderen Tennisplätze, um eine Sanierung der Gastronomie im Tennisheim und darum, dass die Wohnmobilfahrer nicht die sanitären Anlagen des Tennisvereins nutzen. Den Verantwortlichen des Vereins ist jedoch bewusst, dass sie nicht alle Wünsche durchsetzen werden. Regulär läuft der Pachtvertrag zwischen dem Tennisverein und der Gemeinde Ende 2017 aus. Mit der vorzeitigen Kündigung des Vertrags würde der Verein den Weg für den Bau der Wohnmobil-Stellplätze noch in diesem Jahr ermöglichen.
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