
© Mahad Theurer
Schulministerin in Nordkirchen: Ja zu besserer Bezahlung an Grundschulen
Bildungspolitik
Politprominenz in Nordkirchen: Schulministerin Yvonne Gebauer war zu Gast im Café Schlaun. Sie stellte sich der Diskussion. Dabei dominierte das Thema Lehrermangel die Gesprächsrunde.
Zum Austausch hatte Landtagskandidatin Sabine Schäfer (FDP) am Freitag (29.4.) Schulministerin Yvonne Gebauer ins Café Schlaun in Nordkirchen eingeladen. Neben FDP-Vertretern waren vor allem Lehrerinnen und Lehrer gekommen. Sie wollten über die Probleme von Grund- und Förderschulen sowie von Lehrerinnen und Lehrern während der Ausbildung sprechen. Gebauer machte während des Gesprächs Zugeständnisse.
Ein Lehrer aus der Region forderte die finanzielle Gleichstellung von Grundschullehrkräften und Lehrkräften an weiterführenden Schulen. „Da sei man sich einig“ , gab Ministerin Gebauer zu verstehen. Insgesamt wolle man die Zugänge zum Lehrberuf vereinfachen und attraktiver gestalten. Dazu sei man in guten Gesprächen mit den Hochschulen. Die Unis würden zu stark sieben und jungen Menschen, die Interesse an dem Beruf haben, teilweise die Wege verbauen. Als Beispiel nannte sie das Fach Mathematik, das selbst für den Grundschulunterricht ein weit fortgeschrittenes Vorwissen voraussetze.
Gymnasiallehrer an Grundschulen
Eine weitere Möglichkeit gegen den Lehrkräftemangel an Grundschulen sei der Einsatz von Lehrern der Sekundarstufe II im Grundschulbereich. In diesem Bereich gäbe es sogar etwas mehr Lehrkräfte als Stellen.

Studien aus England hätten ergeben, dass sich die Maskenpflicht negativ auf die Sprachentwicklung vieler Kinder ausgewirkt hätte, so Ministerin Gebauer. © picture alliance/dpa
Auf die Frage, wie sie in den vergangenen zwei Jahren mit der Kritik an ihrer Corona-Politik unter anderem durch die Lehrerschaft des Landes umgegangen sei, antwortete Gebauer, sie hätte immer zuerst zum Wohl der Kinder entschieden. Das Tragen von Masken habe bei Schülerinnen und Schülern zu Defiziten in der Sprachentwicklung geführt. Zusammen mit den psychischen Langzeitfolgen der Lockdowns hätte dies gezeigt, dass die Vermeidung von Corona-Infektionen nicht das Hauptziel der Bildungspolitik sein könne. Unterricht solle möglichst normal stattfinden. Zudem müssten durch möglichst viele Impfungen schwere Verläufe verhindert werden.
Kein Statement zu Corona-Schnelltests
Ein weiteres Thema der Gesprächsrunde war die Digitalisierung. Sowohl für die Schulen als auch für den gesamten Ort wünsche man sich schnelleres Internet, erklärte der stellvertretende FDP-Ortsvorsitzende Dr. Bernd Schütz.
Die Frage dieser Redaktion, was ihr Umschwenken im Thema Corona-Schnelltests an den Schulen bewirkt habe, beantwortete Ministerin Gebauer nicht, sondern verwies auf eine Pressemitteilung ihres Ministeriums. Am Montag (25.4.) hatte es von Seiten des Bildungsministeriums den Aufruf an die Schulen gegeben, alle verbliebenen Schnelltests an das Land zurückzusenden. Später gab das Ministerium dann bekannt, dass die Schulen einen Teil zur freien Verfügung behalten können.
Mahad Theurer, geboren 1989 in Witten, ist studierter Musikjournalist, davon abgesehen ist er stark sportbegeistert und wohnt als Schalke-Fan manchmal einfach in der falschen Stadt. Aber Ruhrgebietscharme, den es zu beschreiben gilt, haben Dortmund und Umgebung auch reichlich.
