Die Kosten für das Mittagessen in den Nordkirchener Schulen steigt an.

Die Kosten für das Mittagessen in den Nordkirchener Schulen steigt an. © picture alliance / dpa

Schulessen in Nordkirchen wird teurer: Betreiber will Konzept ändern

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Wer in den Nordkirchener Schulen das Mittagessen für seine Kinder in Anspruch nimmt, muss bald mehr zahlen. Während die einen bereits Erhöhungen erhalten haben, planen die anderen am Konzept.

Nordkirchen

, 31.07.2022, 14:55 Uhr / Lesedauer: 2 min

Die derzeit steigenden Lebenshaltungskosten machen auch vor dem Tagesessen nicht halt, das in den Schulen in der Gemeinde Nordkirchen ausgegeben wird. Ab dem neuen Schuljahr, welches am 10. August startet, müssen die Eltern für die Mittagsversorgung ihrer Kinder tiefer in die Tasche greifen. Suppen, Schnitzel, Kartoffelpüree: Alles wird teurer werden. Das könnte wiederum Folgen für die zuständigen Catering-Unternehmen haben.

Die letzte Preiserhöhung für die Lebensmittel, die Abdelhak Ouajoudi unter anderem für das Essen der Johann-Conrad-Schlaun-Gesamtschule bestellt, hat er Anfang Juli bekommen. Mit der nächsten rechnet der Betriebsleiter der Integrationsküche „köstlich“, welche an die Kinderheilstätte angebunden ist, bereits in zwei Monaten.

Auch die Kommunikation mit den Lieferanten habe sich durch die ständig weiter steigenden Kosten verändert. „Vorher wussten wir Bescheid, wenn es teurer wird durch Gespräche mit den Lieferanten. Doch jetzt können sie uns kaum noch warnen. Die Preise kommen aus der Lebensmittelproduktion und dass müssen die Lieferanten an uns weitergeben.“

Zweite Preiserhöhung in einem Jahr bei Grundschulen

Derzeit kostet das Tagesessen an der Gesamtschule 4,90 Euro. Eine Anpassung direkt zum Schulbeginn sei jedoch erst einmal nicht geplant. Man befinde sich aber derzeit mit der Gemeinde sowie der Schule im Gespräch, um die 30 bis 40- prozentige Erhöhung bei Lebensmitteln irgendwie abzufedern.

Die Integrationsküche der Kinderheilstätte Nordkirchen beliefert die Johann-Conrad-Schlaun-Gesamtschule mit Essen und Getränken.

Die Integrationsküche der Kinderheilstätte Nordkirchen beliefert die Johann-Conrad-Schlaun-Gesamtschule mit Essen und Getränken. © Karim Laouari

Anders sieht es da bei den Grundschulen, genauer gesagt der Mauritiusschule in Nordkirchen sowie dem Grundschulverbund Nordkirchen mit den Standorten Südkirchen und Capelle aus. Bereits zum Jahreswechsel, also vor dem kriegerischen Angriff auf die Ukraine, wurde laut Gemeindesprecher Karim Laouari der seit mehreren Jahren bestehende Preis von 3,40 Euro zum Halbjahr (Februar 2022) um 55 Cent angehoben.

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Zum neuen Schuljahr gibt es eine erneute Steigerung, sodass das Schulessen dann 4,20 Euro kosten wird. „Das sind aus unserer Sicht nachvollziehbare und moderate Anpassungen. Die Eltern wurden Anfang des Jahres mit einem Elternbrief darüber informiert. Es gab keine Rückmeldungen, also auch keine Beschwerden“, erklärt Laouari die Entscheidung.

Mögliche Konzeptänderung an der Gesamtschule im Gespräch

An der Johann-Conrad-Schlaun-Gesamtschule könnte es aber nicht nur bei einer baldigen Preiserhöhung bleiben. In Absprachen mit der Gesamtschule werde man gegebenenfalls das Konzept für die Essensausgabe verändern. „Im Moment geben wir die Gerichte selbst aus. Die Überlegung ist, dass man bei bestimmten Produkten auf Selbstbedienung umstellt“, erklärt Betriebsleiter Abdelhak Ouajoudi.

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So würde möglicherweise weniger Personal eingesetzt, welches derzeit komplett von der Integrationsküche „köstlich“ gestellt wird. In diesem Bereich gibt es wie auch bei den Lebensmitteln eine Änderung der Preise. Denn durch die Tarifverhandlungen wurde der Mindestlohn Ende Juni zunächst von 9,82 auf 10,45 Euro erhöht. Ab dem 1. Oktober beträgt er dann 12 Euro.

Kostenerhöhung könnte zu Abbestellungen der Eltern führen

Abdelhak Ouajoudi schätzt, dass die Änderungen beim Konzept sowie der Preise in der Mitte des kommenden Schuljahres umgesetzt werden. Wo es jedoch sofort eine Kostensteigerung gibt, ist bei den Produkten im Kioskbereich, wo unter anderem belegte Brötchen und Getränke angeboten werden. Hier schätzt der Betriebsleiter der Integrationsküche, dass die Produkte rund 12 bis 15 Prozent teurer werden.

Es kann nun durchaus dazu kommen, dass Eltern durch die geplante Preiserhöhung ihre Kinder vom Schulessen abbestellen. Dieses Szenario sieht auch Ouajoudi als realistisch an. Doch den Schritt, die Kosten anzupassen, findet er gerechtfertigt: „Es ist im Moment sehr schwierig, vernünftiges Essen anzubieten. Und das, was wir verkaufen, ist teilweise noch nicht einmal kostendeckend.“ Die Schule wird zu gegebenem Zeitpunkt auf die Eltern zukommen, um eine Erhöhung mitzuteilen, so der Betriebsleiter.