Inklusion

Nordkirchen bewirbt sich um 1 Million Fördergeld für „Bürgercafé“

Die Gemeinde Nordkirchen und die Kinderheilstätte wollen am Förderprojekt „Inklusion vor Ort“ teilnehmen - konkrete Projektpläne gibt es schon. Der Haken: Nur vier Kommunen in NRW bekommen Geld.

Nordkirchen

, 23.05.2022 / Lesedauer: 3 min

1 Million Euro für die Förderung von Inklusion und Teilhabe - das verspricht die Initiative „Inklusion vor Ort“ der Aktion Mensch und des NRW-Ministeriums für Arbeit, Gesundheit und Soziales. Ein Förderprojekt wie für Nordkirchen geschaffen, finden die Gemeinde und die Kinderheilstätte. Sie bewerben sich gemeinsam - doch nur vier Kommunen in NRW werden den Zuschlag bekommen.

Vier mal 1 Million Euro stecken das Sozialministerium NRW und die Aktion Mensch in das Programm „Inklusion vor Ort - das Programm für die modellhafte Förderung inklusiver Sozialräume in Nordrhein-Westfalen“. Für bis zu fünf Jahre können Gemeinden und Städte gefördert werden, die ihren Ort im Sinne der UN-Behindertenrechtskonvention inklusiver gestalten möchten. Dazu sollen „starke Netzwerke“ geschaffen werden aus der kommunalen Verwaltung, einer freigemeinnützigen Organisation und weiteren Vereinen, Unternehmen oder Einrichtungen vor Ort.

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Die Verwaltung Nordkirchen und die Kinderheilstätte als freigemeinnützige Organisation wollen ihren Hut in den Ring werfen. Dafür sind sie bereits in Gesprächen mit Kooperationspartnern, die eine Absichtserklärung unterschreiben müssen. Welche Partner das sind, könne er vor Unterschrift nicht verraten, sagt Bürgermeister Dietmar Bergmann. Ideen, was sie mit dem Fördergeld erreichen können, haben Verwaltung und Kinderheilstätte aber schon.

„Bürger- und Beratungscafé geplant“

Es gehe um niederschwellige Hilfsangebote für jeden. „Egal wer kommt, soll Hilfe kriegen“, sagt der kaufmännische Direktor der Kinderheilstätte Thomas Pliquett. Egal ob ältere Menschen, Menschen mit Behinderung, Geflüchtete, Familien, von Armut Betroffene - kurz alle, die in Nordkirchen leben, sollen Zugang haben. Die Teilhabe am Gemeindeleben soll für alle Menschen langfristig verbessert werden. Dazu soll ein Raum geschaffen werden - ein „Bürger- und Beratungscafé“ nennen es Gemeinde und Kinderheilstätte in ihrer Bewerbung. Darin sollen Instrumente für Begegnungen auf Augenhöhe entwickelt und erprobt werden. Das Café soll „Motor für Teilhabe und Austausch“ werden.

Ende Mai endet bereits die Frist für die Bewerbung. „Das ist alles sehr kurzfristig“, sagt Thomas Pliquett. Verwaltung und Kinderheilstätte müssen ein Konzeptpapier von maximal drei Seiten per E-Mail an die Aktion Mensch schicken. Obwohl nur vier Kommunen in NRW den Zuschlag für die Förderung bekommen werden, sind Pliquett und Bergmann zuversichtlich, dass die Förderer Nordkirchen auswählen könnten. „Wir hoffen aufgrund dessen, was wir in den letzten Jahren schon zu dem Thema gemacht haben, dass wir prädestiniert sind für dieses Programm“, sagt Dietmar Bergmann. „So selbstbewusst sind wir.“ Nordkirchen ist seit 2013 als „Familiengerechte Kommune“ zertifiziert - mit einem Zusatzmodul Inklusion. Der inklusive Karnevalsumzug ist in der Region bekannt und ein Alleinstellungsmerkmal.

Geld für Netzwerk und Personal

Mit dem Geld könne man „gut was mit schaffen“, findet der Bürgermeister. „Wir sind in Sachen Inklusion schon sehr weit und wir machen so oder so weiter.“ Das Geld helfe aber dabei, Strukturen zu schaffen in allen drei Ortsteilen. Verschiedene Akteure zu vernetzten, könne man nicht nebenbei schaffen. Dazu soll auch Personal eingestellt werden.

„Nordkirchen auf dem Weg zur inklusiven Gemeinde 2.0“ lautet der Titel des Vorhabens von Gemeinde und Kinderheilstätte. Bevor sie diese Bewerbung abschicken, wollen sie in den kommenden Tagen die Absichtserklärungen weiterer Vereine und Projektpartner einsammeln. Wenn es gut läuft für Nordkirchen, könnte Ende September bereits der Förderbescheid eintreffen. Das Projekt startet in dem Fall bereits im Januar 2023.

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