Am Vereinsheim des FC Nordkirchen soll ein neues Umkleidegebäude gebaut werden. Eine Finanzierungslösung ist in Sicht. © Patrick Fleckmann (Archiv)

Sportanlage

Neues Umkleidegebäude: Gemeinde und FC Nordkirchen finden Weg zur Finanzierung

Die Sportanlage in Nordkirchen hat sich in den letzten Jahren zu einer multifunktionalen Sportstätte entwickelt. Das hat gravierende räumliche Folgen. Eine Lösung ist eingestielt.

Nordkirchen

, 16.11.2021 / Lesedauer: 4 min

Neben dem üblichen Betrieb durch die Fußball- und Leichtathletikabteilung wird der Sportplatz vielen weiteren Vereinen und Gruppen zur Verfügung gestellt, wie zum Beispiel den Caritas-Werkstätten und der Grund- und Gesamtschule. Des Weiteren finden auf der Sportanlage Großveranstaltungen wie zum Beispiel die Dorfmeisterschaft, das Bezirkssportfest und Leichtathletikveranstaltungen statt.

Diese Bestandsaufnahme hat den FC Nordkirchen bereits vor rund vier Jahren zu einem Appell getrieben: „Die vorhandenen Umkleidekabinen reichen hierfür längst nicht mehr aus. Durch diesen dauerhaft erhöhten Spielbetrieb entsteht nun der Bedarf an weiteren Umkleidekabinen, barrierefreien WC-Anlagen und an einen größeren Aufenthaltsraum.“ In seiner jüngsten Sitzung hat der Rat der Gemeinde Nordkirchen nun einem Raum- und Finanzierungskonzept zugestimmt, das einige der angesprochenen Probleme lösen kann.

Gebäude soll eingeschossig werden

Um dem wachsenden Bedarf gerecht zu werden, hat der FC Nordkirchen die Absicht, neben dem vorhandenen Vereinsheim ein weiteres Gebäude mit zwei Umkleidekabinen inklusive Duschräumen, Toilettenräumen, Mehrzweckraum, Schiedsrichterraum und großem Aufenthaltsraum zu errichten. Das Gebäude soll in eingeschossiger Bauweise mit Pultdach errichtet werden.

Das Ganze kostet natürlich. Förderanträge wurden gestellt zum Programm „Investitionspakt zur Förderung von Sportstätten 2021“ und zum Programm „Moderne Sportstätten 2022“. In beiden Fällen ist jedoch nicht mit Förderzusagen zu rechnen.

Architekt Jörg Dröge hat nach Angaben der Gemeindeverwaltung angesichts zuletzt deutlich erhöhter Baukosten eine aktualisierte Kostenberechnung vorgestellt.

Demnach liegen die Baukosten bei 656.000 Euro. Die Nebenkosten (Planung, Vermessung Bodengutachten, Hausanschlüsse und anderes) betragen 51.000 Euro.

In den Baukosten sei ein Anteil von 58.000 Euro enthalten, der von den Mitgliedern des FC als Eigenleistung erbracht werden kann (Abbau des Pavillongebäudes, Pflasterarbeiten). Ebenfalls sei der Verein in der Lage, einen finanziellen Beitrag von 100.000 Euro zu dem Vorhaben zu leisten.

Nach den ab Juli 2021 geltenden Förderbedingungen der Kreditanstalt für Wiederaufbau (Kfw) ist nach Auskunft der Gemeindeverwaltung ein Zuschuss von etwa 80.000 Euro denkbar, wenn das Gebäude den Standard Kfw55 erfüllen kann. Ob das der Fall ist, wird gerade von einem Energieberater für Nicht-Wohngebäude ermittelt.

Weiterer denkbarer Baustein, um die Kosten im Rahmen zu halten: Der Verein spricht mit Handwerksbetrieben darüber, ob und in welchem Umfang sie im Rahmen einer Ausschreibung des jeweiligen Gewerkes durch besonders günstige Angebote zur Gesamtfinanzierung beitragen können.

Ebenfalls wichtig: Die Gemeinde soll die Maßnahme gewerkweise insgesamt ausschreiben, um verbindliche Angebote und eine Kostensicherheit zu bekommen.

Gemeinde trägt 430.000 Euro

Zur Realisierung des Vorhabens sieht die Gemeindeverwaltung folgenden Weg:

Von den insgesamt 707.000 Euro Gesamtkosten (Baukosten plus Nebenkosten) übernimmt der Verein FC Nordkirchen 58.000 Euro als Eigenleistung und 100.000 Euro als finanzielle Beteiligung. Mit dem denkbaren Kfw-Zuschuss von 80.000 Euro und einer möglichen Unterschreitung des Kostenanschlages durch günstige Angebote von 39.000 Euro blieben 430.000 Euro übrig, die noch zu finanzieren sind. Die Gemeinde Nordkirchen wird sich mit maximal diesem Betrag an der Realisierung des neuen Gebäudes auf dem Sportplatz beteiligen. Bisher waren im Haushalt für einen Gemeindeanteil 350.000 Euro angesetzt gewesen. Der Rat stimmte letztendlich einstimmig für diese Vorgehensweise.

Wobei Ulrich Stüeken für die Grünen mahnte, die bisher noch ungesicherten Anteile durch den Kfw-Zuschuss und die Unterschreitung der Kosten durch günstige Angebote im Auge zu behalten. Diese Finanzierung müsste gesichert sein, sagte er. Eher werde es keine Zustimmung der Grünen geben. „Wir machen es erst safe und dann wird es auch ausgeführt“, antwortete Bürgermeister Dietmar Bergmann.

Für die CDU mahnte Fraktionschef Markus Pieper, alle Vereine gleich zu behandeln und nicht das Gefühl zu geben, ein Verein werde anderen gegenüber bevorzugt, zum Beispiel wenn es um neue Gebäude gehe: „Jedes Detail wird mit jedem Verein besprochen.“

Den aufgezeigten Weg der Finanzierung goutierte die SPD in Person von Gereon Stierl. Für die Ausschreibung schlägt er pauschale Festpreise vor. Die würden Kostensicherheit schaffen.

Altgebäude voll nutzungsfähig

Sorgen macht sich UWG-Ratsmitglied Heinz-Jürgen Lunemann um das noch stehende Altgebäude. „Da kommen enorme Kosten auf uns zu“, sagte er angesichts des baulichen Zustands des Umkleidegebäudes. Antwort von Bauamtsleiter Josef Klaas: „Nein, es wird so genutzt, wie es jetzt steht.“ Es finden regelmäßig Legionellen-Untersuchungen statt, ergänzt Bürgermeister Bergmann. Grundlegende Bedenken um die Nutzung des Altgebäudes gebe es nicht. „Es ist voll nutzungsfähig.“

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