15 aus 296: Per Losverfahren sind jetzt 11 der 15 Architekturbüros ermittelt worden, die beim Architektenwettbewerb für den Neubau des Feuerwehrgerätehauses in Südkirchen in die nächste Runde einziehen. „Die Ziehung selbst erinnerte durchaus an die Lottoziehung im Fernsehen“, beschreibt Karim Laouari, Pressesprecher der Gemeinde Nordkirchen. „Allerdings war die Plexiglaslostrommel deutlich kleiner und statt weißer Tischtennisbälle wurden nummerierte Plastikchips gezogen.“ Vier lokale Unternehmen waren bereits für die nächste Runde gesetzt.
Gerätehaus mit Übungsturm
Neubau oder Umbau? Um diese Frage drehten sich lange die Diskussionen beim Feuerwehrgerätehaus in Südkirchen. Inzwischen steht fest, dass neu gebaut werden soll. Knapp 300 Unternehmen bewarben sich anschließend darauf, diesen Neubau zu gestalten.
Für das Gebäude steht nach Auskunft der Gemeindeverwaltung ein Grundstück mit einer Größe von rund 3.300 Quadratmetern am nördlichen Ortsrand von Südkirchen zur Verfügung – genauer: im Kreuzungsbereich Münsterstraße/Wirtschaftsweg Im Holt. Es ist aber zu beachten, dass auf der Kreuzung in Zukunft ein Kreisverkehr entstehen könnte. Das gesamte Raumprogramm umfasse eine Nutzungsfläche von circa 700 Quadratmetern.
Insgesamt 296 Bewerber
Es gilt, eine Fahrzeughalle mit drei Stellplätzen zu entwerfen. Um einen bedarfs- und zukunftsorientierten Neubau des Feuerwehrgerätehauses mit der Planung zu erzielen, ist eine Erweiterungsoption der Fahrzeughalle um einen weiteren Stellplatz zu berücksichtigen. Lager, Werkstatt, Schulungs- und Bereitschaftsräume gehören ebenso zu den Anforderungen wie ein Waschplatz sowie Ölabscheider. Außerdem soll das Gerätehaus einen Übungsturm bekommen, denn auch Szenarien in der Höhe müssen geübt werden. Bei den Umkleiden soll die Geschlechtertrennung berücksichtigt werden.

Insgesamt 296 Chips kamen beim Losverfahren nacheinander in die Trommel. So viele Architekturbüros hatten sich auf den Wettbewerb in der Schlossgemeinde beworben. Der Großteil der Bewerbungen kam aus Deutschland, es waren aber auch sieben Bewerbungen aus dem Ausland dabei – aus Österreich, Spanien, Italien, den Niederlanden, Polen und Portugal. Die Vielzahl an Bewerbungen sei üblich, wie Maria Chudzian vom Planerbüro Drees & Huesmann erklärte. Das Bielefelder Büro hat bereits zahlreiche Planungswettbewerbe begleitet und übernimmt auch das Wettbewerbsmanagement für das neue Feuerwehrgerätehaus in Südkirchen.
Lokale Bewerber gesetzt
Markus Heitkamp, Mitarbeiter im Nordkirchener Bauhof und stellvertretender Leiter der Freiwilligen Feuerwehr Nordkirchen, hatte schließlich die entscheidende Aufgabe, die Lostrommel zu drehen und die Gewinner zu ziehen. Insgesamt elf Unternehmen durften sich freuen. Sie kamen aus Berlin, Bocholt, Weimar und gleich mehrfach aus Hamburg, Köln und Stuttgart. Bereits gesetzt für den Wettbewerb waren zwei Unternehmen aus Dortmund und die beiden Nordkirchener Bewerber, das Architekturbüro Leistungsphase und Steinhoff Architekten. Fünf weitere Unternehmen schafften es per Los auf eine Nachrückerliste.
Der nächste Schritt auf dem Weg zum Neubau des Feuerwehrgerätehauses in Südkirchen ist ein Kolloquium im Oktober. Dann haben die Architekturbüros die Möglichkeit, Fragen zum Vorhaben zu stellen. Bis Mitte Dezember müssen die Büros dann ihre Planunterlagen abgeben. Dann werden die 15 Vorschläge mit Blick auf Kosten, Gestaltung und Funktion miteinander verglichen. Die Entscheidung des Preisgerichts über die drei Erstplatzierten fällt Mitte Februar 2024. Der 1. Preis ist mit 9500 Euro dotiert, Platz 2 mit 6250 Euro und der 3. Platz mit 3750 Euro. Anschließend soll mit dem Gewinner über die Umsetzung der Pläne verhandelt werden.
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