Musikfest Schloss Nordkirchen läuft doch Alles wie gehabt, nur ein Bestandteil wird fehlen

Musikfest Schloss Nordkirchen: Alles wie gehabt, bis auf einen Bestandteil
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Den Abgesang auf das Musikfest am Schloss Nordkirchen braucht niemand anzustimmen. Das Bedauern war groß, als der Gründer und künstlerische Leiter, Franz Lamprecht, das Ende des Musikfestes am Schloss Nordkirchen aus persönlichen Gründen bekannt gab, nachdem es in den vergangenen drei Jahren coronabedingt nicht stattfinden konnte. Aber es gibt gute Nachrichten für die Liebhaber klassischer Musik, dargeboten von hochkarätigen Musikern im Ambiente des beleuchteten Schlosses Nordkirchen.

Die Gesellschaft „musik:landschaft westfalen“ ist die neue Veranstalterin des beliebten Musikfestes. „Wir freuen uns außerordentlich, dieses einzigartige und bestens etablierte Konzertformat fortführen zu können“, sagte Intendant Dirk Klapsing am Freitag, 9. Dezember, im Gespräch mit der Redaktion. Die Gesellschaft habe seit 2009 Erfahrung mit der Ausrichtung hochkarätiger Musikfeste. Insofern liege ihnen der Erhalt und die Fortführung dieses Projekts sehr am Herzen.

Für 2023 ist das Musikfest am Schloss Nordkirchen fest eingeplant.
Für 2023 ist das Musikfest am Schloss Nordkirchen fest eingeplant. © Beate Dorn (Archiv)

Händel, Elgar und Gershwin

So wird es also am Samstag, 12. August, ab 20 Uhr (Einlass ab 18 Uhr) wieder Musik im Schlossinnenhof geben - mit der Möglichkeit für die Besucher, sich an Tischen und auf Stühlen zum Picknick auf den Wiesen zu treffen. Und mit Musik eines Orchesters. Eines besonderen Orchesters.

Es hat sich aus der „Penderecki-Musikakademie Westfalen“ gegründet, die vor zehn Jahren Studierende und Absolventen von Musik-Konservatorien der ganzen Welt zusammengebracht hat. Mit Krzysztof Penderecki, einem der wichtigsten Komponisten der Gegenwart, probten sie und traten auch in den Jahren 2013 und 2014 als Festival-Orchester auf. 2023 wird das Orchester mit dem Namen „Festival-Philharmonie Westfalen“ am Schloss Nordkirchen gastieren.

Seit 2022 ist Michael Zlabinger Chefdirigent der „festival:philharmonie westfalen". Der gebürtige Wiener konnte als jüngster Dirigent von Zimmermanns „Die Soldaten“ im Jahr 2018 am Teatro Real Madrid Rezeptionsgeschichte schreiben. Unter dem Dirigat Zlabingers werde das Orchester die Feuerwerksmusik von Händel, „Pomp and Circumstance“ von Edward Elgar und auch ein kleines Klavierkonzert - Gershwins „Rhapsody in blue“ - spielen. Der Pianist steht aber noch nicht fest.

Kein Feuerwerk für 2023

„Wir freuen uns riesig“, erklärte Nordkirchens Bürgermeister Dietmar Bergmann. Als Franz Lamprecht das Musikfest als beendet erklärt hatte, habe die Gemeinde Nordkirchen und die Hochschule für Finanzen sofort gesagt, dass irgendetwas stattdessen stattfinden müsse. Dieses „irgendetwas“ - das ist das neue Musikfest Schloss Nordkirchen. Die Gesellschaft „musik:landschaft westfalen“ habe sich schnell bereit erklärt, das Musikfest ab 2023 auszurichten. Kooperationspartner ist der Westfalen e.V., der es sich zum Ziel gesetzt hat, Westfalen zu vernetzen.

Im Kalender der Hochschule für Finanzen gebe es jährlich einige Highlights, sagt Stefan Göttker, Leiter der Verwaltung der Hochschule für Finanzen und somit der Eigentümerin des Schlosses. „Eines der Highlights ist das Musikfest. Die Nachfrage ist immer groß. Wunderbar, dass nach der Absage jetzt ein Anbieter in die Lücke stößt, der das auch kann.“ Und der dem Fest einen Namen gegeben hat, dessen Bestandteile das bieten, was das Fest ausmacht: „Sommer.Nacht.Musik“.

Ein fester Bestandteil des Musikfestes Schloss Nordkirchen wird aber fehlen: das Feuerwerk. „Feuerwerk, da sind wir uns mit der Gemeinde Nordkirchen einig, passt nicht mehr in diese Zeit“, erklärt Stefan Göttker.

  • Karten kosten 49 Euro für einen Sitzplatz und 45 Euro für einen Picknickplatz. Studierende und Schüler erhalten 50 Prozent Ermäßigung. Schwerbehinderte erhalten 5 Euro Rabatt.
  • Die Tickets gibt es ab Montag, 12.12., in der Tourist-Info Nordkirchen, Schloßstraße, und online unter www.musiklandschaft-westfalen.de.

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