Mit dem Faustgruß gratulierte der Altersvorsitzende des Gemeinderats, Theo Cortner (l., CDU), dem wiedergewählten Bürgermeister Dietmar Bergmann bei der Sitzung des neuen Rats am Dienstagabend.

© Karim Laouari

„Müssen Gemeinde schützen“: Nordkirchener Bürgermeister stellt Ziele vor

rnAntrittsrede im Rat

Vor dem neuen Gemeinderat hat der wiedergewählte Bürgermeister Dietmar Bergmann seine Ziele für die kommenden fünf Jahre angekündigt. Dabei steht der Gemeinde die größte Aufgabe jetzt bevor.

Nordkirchen

, 11.11.2020, 14:04 Uhr / Lesedauer: 2 min

Am Ende war es der Faustgruß, mit dem Theo Cortner (CDU), der Altersvorsitzende des Nordkirchener Gemeinderats, dem wiedergewählten Bürgermeister Dietmar Bergmann zur erneuten Vereidigung in seinem Amt gratulierte. Kein Händeschütteln, erst recht keine Umarmung. Der Schutz vor dem Coronavirus stand bei der Ratssitzung am Dienstagabend im Dorfgemeinschaftshaus an erster Stelle.

Und die Corona-Pandemie ist aus der Sicht des Bürgermeisters auch das beherrschende Thema zum Start der neuen Wahlperiode des neuen Gemeinderats, wie er am Dienstag sagte. „Die knapp acht Monate, in denen wir mit dem Virus leben, haben uns auch müde gemacht“, sagte Bergmann. Allerdings gebe es aus seiner Sicht keine Alternative für die Regeln, an die sich derzeit alle halten müssen. „Wir müssen unsere Gemeinde schützen, in allererster Linie die Gesundheit der Menschen“, machte der Bürgermeister deutlich. Genauso aber auch die Wirtschaft und das Zusammenleben, fügte er hinzu.

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Auch wenn das Coronavirus ein beherrschendes Thema ist, beschäftigt die Menschen in Nordkirchen, Südkirchen und Capelle auch ganz andere Dinge, die nichts mit dem der Pandemie zu tun haben. Der wiedergewählte Bürgermeister machte noch einmal deutlich, welche Ziele er für die Schlossgemeinde in den kommenden fünf Jahren verfolgen möchte. Der Ausbau der Lebens- und Freizeitqualität, die Stärkung der Familiengerechtigkeit, die Förderung von Nachhaltigkeit und Klimaschutz stünden für ihn im Vordergrund seiner Arbeit.

„Wirtschaftlich werden wir die Folgen der Pandemie lange abarbeiten müssen.“
Bürgermeister Dietmar Bergmann

Damit kann er - blickt man in die Wahlprogramme der Parteien in Nordkirchen - auf eine breite Unterstützung hoffen. Klimaschutz, Förderung der Angebote für Familien, Verbesserung des Freizeitangebotes: Das sind Ziele, die sich auch die politischen Vertreter von CDU, SPD, Grünen, UWG und FDP für die neue Ratsperiode gesteckt haben.

Bei der ersten Sitzung des neuen Rats herrschte Maskenpflicht für alle Teilnehmer.

Bei der ersten Sitzung des neuen Rats herrschte Maskenpflicht für alle Teilnehmer. © Karim Laouari

Damit, dass in den nächsten fünf Jahren nur Einigkeit im Gemeinderat herrscht, rechnet Bergmann allerdings nicht. Wenn die Ideen auseinandergehen, „werden wir gute Kompromisse finden“, war sich der Bürgermeister sicher. „Mittelwege machen uns nicht immer glücklich, aber oft sind sie auf lange Sicht besonders klug“, so Bergmann.

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Und dann kam der Bürgermeister doch wieder auf das allgegenwärtige Thema Corona zurück: „Wirtschaftlich werden wir die Folgen der Pandemie lange abarbeiten müssen“, machte Bergmann deutlich. Bereits Ende Juni hatte die Verwaltung angekündigt, dass die Folgen der Corona-Pandemie zu diesem Zeitpunkt bereits mit einem Minus von rund 330.000 Euro auf die Gemeindefinanzen gedrückt hatte.

Obwohl die Gemeinde insgesamt finanziell wieder gut dasteht, sind in den kommenden Wochen und Monaten von Verwaltung und Politik kreative und vernünftige Ideen gefragt, um Investitionen in das enge Korsett, das die Corona-Pandemie Nordkirchen angelegt hat, zu schnüren.

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