
© Karim Laouari
Dietmar Bergmann bleibt mit 90-Prozent-Ergebnis Nordkirchener Bürgermeister
Kommunalwahl 2020
Viel deutlicher hätten die Wähler am Sonntag Dietmar Bergmann nicht im Amt bestätigen können. Mit 90 Prozent bleibt er Bürgermeister in Nordkirchen. Spannend wurde es bei der Wahl des Rats.
Dass Dietmar Bergmann im Amt bestätigt werden würde, war wahrscheinlich. Dass die Zustimmung der Wählerinnen und Wähler in der Schlossgemeinde am Ende so groß sein würde, war dann eine von mehreren Überraschungen des vergangenen Kommunalwahlabends. Mit 90 Prozent der Stimmen war es für Bergmann letztlich eine überwältigende Mehrheit, die dem Bürgermeister den Rücken stärkte. Dabei holte er bereits bei seiner ersten Wiederwahl im Jahr 2014 mit rund 84 Prozent ein sehr starkes Ergebnis.
Gegen 19.30 Uhr traf Bergmann bei der Wahlpräsentation im Forum der Johann-Conrad-Schlaun-Schule ein. Eine lange Ansprache wolle er nicht halten, richtete der Bürgermeister das Wort an die Anwesenden. Er bedankte sich kurz und knapp für die Unterstützung und das Vertrauen.
Im Gespräch mit der Redaktion sagte Bergmann, er freue sich sehr über das Vertrauen der Wählerinnen und Wähler. Das Ergebnis sei auch „eine Bestätigung meiner Arbeit der vergangenen fünf Jahre“, so Bergmann weiter. „Ich werde alle meine Kraft dem Ziel widmen, die Gemeinde Nordkirchen weiter nach vorne zu entwickeln“, versprach der sichtlich erleichterte Bürgermeister.

Die Grünen in Nordkirchen gehören zu den Gewinnern des Wahlabends. Sie holten 19 Prozent der Stimmen und konnten damit ihr Ergebnis von 2014 fast verdoppeln. © Karim Laouari
Die Entscheidungen wird Dietmar Bergmann in den Kommenden fünf Jahren gemeinsam mit einem Rat treffen, der sich in einigen Punkten verändert hat. Mit 48 Prozent der Stimmen konnte die Nordkirchener CDU ihr Ergebnis von 2014 noch einmal um zwei Prozentpunkte steigern. „Für uns ist das Ergebnis grandios“, machte der CDU-Fraktionsvorsitzende Markus Pieper deutlich. Besonders erfreulich sei dabei aus seiner Sicht, dass es der CDU gelungen sei, in 12 von 14 Wahlbezirken das Direktmandat zu holen. Einziger Dämpfer aus Sicht der Christdemokraten: Im Rat bleibt es bei 13 Sitzen für die CDU.
Die größten Gewinner des Abends waren die Grünen. 19 Prozent der Stimmen konnte die Partei verbuchen und ihr Ergebnis von 2014 (10,8 %) fast verdoppeln.
Damit bestätigt sich auch in Nordkirchen der bundesweite Trend. „Wir hatten schon mit einem guten Ergebnis gerechnet, aber das ist wirklich ziemlich gut“, freut sich Ulrich Stüeken, Vorsitzender der Grünen in Nordkirchen.
Er und seine Parteikolleginnen und -kollegen fühlen sich durch die Wahl in ihren Plänen und auch in ihrer Vorgehensweise bestätigt. „Das ermutigt uns, diesen Weg auch weiter zu gehen und auch die ernsten Themen anzupacken“, so Stüeken. Fünf Sitze haben die Grünen damit im nächsten Gemeinderat.
Verluste für die SPD, Spannung bei FDP und UWG
Verluste musste hingegen die SPD hinnehmen. 2014 holten die Sozialdemokraten noch fast 33 Prozent der Stimmen. Am Sonntag mussten die Genossen sich mit 24 Prozent zufrieden geben. Das sei sicherlich auch ein Ergebnis vieler personeller Umstellungen im Ortsverein, sagte der Vorsitzende Carsten Sprung zum Ergebnis. Unterm Strich hätten die Kandidaten ihre Sache sehr gut gemacht, so Sprung weiter. „Natürlich hätten wir uns mehr erhofft, aber wir nehmen das Ergebnis jetzt als Arbeitsauftrag“, lautete Sprungs Fazit am Wahlabend. Mit sieben Sitzen wird die SPD im Rat vertreten sein.

Freude herrschte auch bei der CDU, die in 12 von 14 Wahlbezirken die Direktmandate holen konnte. © Karim Laouari
Spannend wurde es bei der FDP, die auf den zweiten Sitz im Rat gehofft hatte, sich am Ende aber wieder mit einem Sitz zufrieden geben muss. „Wir haben fünf Jahre gekämpft“, sagte Ratsmitglied Joachim Seidel. Er bleibt alleiniges FDP-Ratsmitglied.
Christian Lübbert: „Die Unabhängigen sind noch gewünscht“
Auch Christian Lübbert von der UWG war während der Auszählungen angespannt. Denn hier wurde es knapp, ob die Unabhängige Wählergemeinschaft mit einem oder mit zwei Sitzen in den Gemeinderat einzieht. „Die letzten drei Wahlbezirke haben es dann aber gebracht“, so Lübbert.
Damit landet die UWG auf sechs Prozent und somit zwei Sitzen im Rat – ein ähnliches Ergebnis wie 2014. Die Zeiten von Corona seien komisch gewesen, man habe nicht gewusst, wo man stehe, sagt Lübbert. Er ist mit dem Ergebnis zufrieden. „Das zeigt mir, dass die Unabhängigen immer noch gewünscht sind“, erklärt Lübbert.
Ich liebe es, auch die unscheinbarsten Geschichten zum Leben zu erwecken – deswegen studiere ich Journalistik an der TU Dortmund und bin begeisterte Lokalreporterin, immer einer interessanten Geschichte auf der Spur.
