Kupferdiebstahl an Nordkirchener Mauritius-Kirche Wie wir bei der Tätersuche helfen können

Kupferdiebstahl an Mauritius-Kirche: Wie wir bei der Tätersuche helfen können
Lesezeit

Zwischen Freitag, 16. Juni, und Montag, 19. Juni, war viel los im Nordkirchener Ortskern. Inklusionsfest und Gewerbefest sowie Lange Tafel lockten viele Menschen in den Ort. Und doch ist es bisher unbekannten Tätern in diesem Zeitraum gelungen, von einem Nebengebäude der katholischen Kirche St. Mauritius am Kirchplatz Kupferrohre zu demontieren und zu entwenden.

Bisher habe die zuständige Polizei Lüdinghausen noch keine Hinweise erhalten, die zu den Tätern führen könnten, wie Polizeioberkommissarin Nadine Juds von der Pressestelle der Kreispolizeibehörde Coesfeld auf Anfrage mitteilt. Den Tatzeitraum könne sie auch nicht weiter eingrenzen.

Nun hat es in der Vergangenheit nicht selten Vorfälle gegeben, bei denen Kupferkabel oder auch Kupferrohre die Beute bei Diebstählen waren. Dann gefühlt eine Zeit lang nicht mehr. Ist es derzeit wieder häufiger der Fall? „Es passiert verteilt auf das gesamte Kreisgebiet immer wieder mal“, sagt die Polizeisprecherin.

In der Tat. Seit Anfang des Jahres hat die Kreispolizeibehörde Coesfeld allein 15 Pressemitteilungen veröffentlicht, bei denen Kupfer gestohlen worden ist. Die Taten geschahen in Buldern, Davensberg, Bösensell, Nottuln, Ascheberg, Coesfeld, Dülmen und zuletzt eben in Nordkirchen. Unter anderem waren auch eine weitere Kirche und eine Leichenhalle Ziele der Täter.

Meist reisende Täter

Kupferrohre, Kupferkabel, Kupfermantelleitung, Kupferkleinteile, Kupferblitzschutzdraht, Kupferschellen: Das ist die Liste der Materialien, bei denen das wertvolle Halbedelmetall zur Beute wurde.

Was machen die Täter mit dem Kupfer? „Die werden ihre Abnehmer und Ankäufer haben“, sagt Nadine Juds.

Sind es eher Täter aus der Region? „Es sind meistens überörtliche, also reisende Täter, die dann durch den Kreis Coesfeld fahren und gern mal bei Baustellen gucken.“ Denn bei Baustellen werde Kupfer häufig verbaut. „Die Täter wissen auch, in welchem Stadium eine Baustelle ist und ob gerade Kupfer verbaut wird.“

Dazu müssen sie aber, um das Terrain auszuloten, relativ langsam an einer Baustelle vorbei fahren. Und genau das wäre laut Nadine Juds ein Ansatz für die Bürgerinnen und Bürger, der Polizei bei der Suche nach Tätern zu helfen: „Gerade hier auf dem Land fällt es schon auf, wenn jemand langsam fährt und sich umschaut. Dann sollen die Bürger bei der Polizei anrufen und das schildern. Und sie sollen sich das Kennzeichen notieren.“ Einfach so anrufen, auf einen bloßen Verdacht hin? Grenzt das nicht an Denunziantentum? „Nein, auf keinen Fall“, erklärt die Polizeioberkommissarin.

Das könne helfen. „Es nützt nichts, wenn Leute bei der Polizei anrufen und sagen, dass vor zwei, drei Tagen jemand sehr langsam gefahren ist und das verdächtig war.“ Nur wenn die Bürger zügig die Polizei informieren, habe die Polizei auch eine Chance, der Täter habhaft zu werden.

Kupfer ist ein begehrtes Halbedelmetall und deshalb nicht selten Ziel von Dieben.
Kupfer ist ein begehrtes Halbedelmetall und deshalb nicht selten Ziel von Dieben. © picture alliance / dpa

Umgehend Polizei anrufen

Man darf dabei ja auch nicht vergessen, dass die Autobahnanbindung, also die potenziellen Fluchtwege solcher Straftäter, sehr gut ist. Die Autobahnen 1, 43 und 52 sind nicht weit entfernt und gut zu erreichen. Insofern sei auch schnelles Handeln der Bürger hilfreich. Also lautet der Appell der Polizei: Wenn man was Verdächtiges bemerkt, unter Tel. (02591) 7930 die Polizei umgehend anrufen. „Und nicht erst auf den sozialen Medien posten, dass ein Auto verdächtig rumfährt“, betont Nadine Juds. Die Zeit solle man lieber nutzen, um die Polizei direkt anzurufen.

Um dem Kupferdiebstahl vorzubeugen, sollte man laut Nadine Juds Baustellen so gut wie möglich sichern, in den Innenräumen sei auch Videoüberwachung erlaubt.

Einbruch in Südkirchener Jugendtreff: Unbekannte hebeln Kellertür der „Zentrale“ auf

Im Katastrophenfall Hilfe holen: Notfallpunkte im Kreis Coesfeld, wenn alles andere ausfällt

Milchtankstelle Schulte Althoff in Nordkirchen ausgeraubt : „Das waren keine 20 Euro“