Kritik am Hotelprojekt Nordkirchen: Spät, aber nicht zu spät Sorge um Schloss Nordkirchen

Kritik am Hotelprojekt Nordkirchen kommt spät, aber nicht zu spät
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Kritik am Hotelprojekt Nordkirchen kommt spät, aber nicht zu spät

Augen zu und durch. Das war noch nie eine erfolgsversprechende Losung. Auch nicht für das Hotelquartier Nordkirchen: das Bauprojekt, auf dessen Umsetzung die Menschen in der Schlossgemeinde seit vielen Jahren warten - nicht allein, weil damit der Bau des so schmerzlich vermissten Schwimmbades verbunden ist. Dass jetzt, auf den letzten Metern, Fundamentalkritik vom Denkmalschutz zu hören ist, mag viele ärgern, die den Baubeginn nicht erwarten können. Dennoch sind die Bedenken ernst zu nehmen.

Das Projekt stehe dem Schutz des einzigartigen Ensembles aus Barockschloss und Park diametral entgegen, heißt es aus Münster. Das ist starker Tobak. Zumal das Schloss beim besten Willen nicht zu sehen ist, selbst wenn man auf dem Baugrundstück stehend einen langen Hals macht. Kein Wunder: Schließlich ist ein Wald dazwischen. Ist es also Unsinn, was die Denkmalschützerin vom LWL sagt? Nein. Wer Expertise von Fachleuten anfordert, darf sich nicht beschweren, wenn er sie bekommt. Und muss sie erst einmal ernst nehmen.

Für einen städtebaulichen Wettbewerb ist es zu spät, aber für ein denkmalfachliches Gutachten nicht. Dem Investor mag das nicht gefallen. Aber am Ende geht es um das Schloss Nordkirchen: das Denkmal, mit dem das Hotel werben wird. Den Vorwurf, sich wegen der Aussicht auf ein Schwimmbad nicht um einen Interessensausgleich mit dem Denkmalschutz bemüht zu haben, sollte sich Nordkirchen nicht gefallen lassen.

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