Der Kreis Coesfeld ist wieder bei einer Inzidenz von über 50. © dpa
Coronavirus
Kreis Coesfeld wieder über Inzidenz von 50 - werden Lockerungen kassiert?
Seit einer Woche kann man im Kreis Coesfeld einkaufen ohne Termin. Die geringe Inzidenz machte die Lockerung möglich. Jetzt ist die Inzidenz wieder deutlich gestiegen. Hat das Konsequenzen?
Eine Sieben-Tages-Inzidenz von unter 50. Das war für den Kreis Coesfeld seit dem 28. Januar 2021 absolut kein Problem. Durchgängig hatte der Kreis die kritische Grenze seitdem unterschritten und verfügte regelmäßig immer wieder über die niedrigste Inzidenz in ganz Nordrhein-Westfalen.
Seit diesem Mittwoch, 17. März, ist das allerdings vorbei. Mit einer Inzidenz von 52,1, die das Robert-Koch-Institut für den Kreis berechnet hat, reißt der Kreis diese Grenze. Und das nur rund eine Woche nachdem es Lockerungen gegeben hatte. Im Kreis Coesfeld kann man zum Beispiel - anders als im benachbarten Kreis Unna - ohne eine Reservierung wieder einkaufen gehen.
Möglich macht das der Paragraph 16 in der aktuellen Corona-Schutzverordnung des Landes NRW. Darin heißt es in Absatz 3: „Kreise und kreisfreie Städte, in denen die 7-Tages-Inzidenz nach den täglichen Veröffentlichungen des Landeszentrums Gesundheit nachhaltig und signifikant unter dem Wert von 50
liegt, können im Einvernehmen mit dem Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales abstimmen, inwieweit Reduzierungen der in dieser Verordnung festgelegten Schutzmaßnahmen erfolgen können.“
Das hat der Kreis Coesfeld mit den Lockerungen getan. Ein Ausstiegs-Paragraf, was also zu tun ist, wenn dieser Wert wieder nachhaltig überschritten ist, ist in der Verordnung allerdings nicht vorhanden. Der Kreis Coesfeld hat am Mittwoch mitgeteilt, dass es bei den Öffnungen bleibt. „Nach einer Bewertung aller Umstände, die zu der deutlichen Steigerung der Anzahl der Neuinfizierten führten, bleiben die seit dem 11.03.2021 wirksamen Lockerungen zunächst einmal bis auf Weiteres bestehen“, so Landrat Christian Schulze Pellengahr.
Ausbruch in Billerbeck
Klar ist jedenfalls: An den neu eigeführten Lockerungen kann die gestiegene Inzidenz noch nicht liegen. Bis sich eine Infektion in den Zahlen zeigt, können bis zu zwei Wochen vergehen. Das liegt daran, dass das Coronavirus laut RKI eine Inkubationszeit von 5 bis 6 Tagen hat und auch weitere Tage vergehen können, bis ein Testergebnis vorliegt und dann auch an das Landeszentrum für Gesundheit und das Robert-Koch-Institut geschickt worden ist.
Viele der aktuellen Fälle aus dem Kreis könnten auf einen Ausbruch in Billerbeck zurückzuführen sein. Dort sind Mitarbeiter eines Unternehmens untergebracht, das in Heek Schutzausrüstung produziert. 21 von ihnen gelten als infiziert. Insgesamt leben in dem betroffenen Gebäude 25 Personen, sie alle stehen unter Quarantäne. Allein dieses Geschehen habe den Inzidenzwert um 10 Punkte steigen lassen, erklärt der Kreis. „Diese Entwicklung ist bedauerlich und genau zu beobachten“, kommentiert Schulze Pellengahr. Weitere Neuinfektionen aus Billerbeck seien nicht zu befürchten.
Derzeit lägen keine Erkenntnisse vor, dass die kreisweiten Lockerungen im Einzelhandel zu Infektionsgeschehen geführt hätten. „Daher sehe ich zum jetzigen Zeitpunkt keinen Anlass, die Allgemeinverfügung ganz oder in Teilen zu widerrufen“, so Schulze Pellengahr. Ob dies in den nächsten Tagen anders zu bewerten sei, hänge von der weiteren Entwicklung des Infektionsgeschehens ab.
Für den Mittwoch meldete der Kreis 46 neue Corona-Fälle. Die meisten aktiven Fälle gibt es gerade in Coesfeld und Lüdinghausen mit jeweils 25, 24 gibt es in Billerbeck.
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