Die Inzidenz im Kreis Coesfeld liegt nun bei unter 50.

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Durchbruch bei Inzidenzwert: Kreis Coesfeld liegt bei Wert unter 50

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Eine gute Nachricht. Der Kreis Coesfeld hatte so wenige Neuinfektionen, dass er einen Inzidenzwert von unter 50 erreicht. Hat das irgendwelche Auswirkungen für die Bewohner des Kreises?

Nordkirchen, Olfen, Herbern

, 28.01.2021, 19:45 Uhr / Lesedauer: 2 min

Mit einem Wert von 49,0 liegt der Kreis Coesfeld laut Landeszentrum für Gesundheit des Landes NRW (LZG) und Robertk-Koch-Institut (RKI) am Donnerstag, 28. Januar, unter einem Inzidenzwert von unter 50. Der Inzidenzwert beschreibt die Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in der vergangenen Woche und gilt als der Wert, bis zu dem Kontakte noch gut nachverfolgt werden können.

Der Kreis Coesfeld hat den Inzidenzwert von 50 seit dem 23. Oktober nicht mehr unterschritten. Zu diesem Zeitpunkt waren die Neuinfektionen im Kreis schlagartig in die Höhe geschnellt. Nur einen Tag zuvor hatte der Kreis die damals ebenfalls geltende gelbe Linie von 35 überschritten. Andere Kreise in NRW, zum Beispiel der benachbarte Kreis Unna, lagen allerdings zu diesem Zeitpunkt bereits länger über einer 50er-Inzidenz.

Keine Konsequenzen bei niedriger Inzidenz

Konkrete Konsequenzen hatte eine Unterschreitung des Wertes lange nicht. Der entsprechende Passus in der Corona-Schutzverordnung, der die Regelungen um die 50er Inzidenz betrifft, war gestrichen worden, als die Regelungen zum Lockdown light im November getroffen worden sind. Denn diese Einschränkungen gelten für alle Kreise und kreisfreien Städte. Unabhängig von ihrer Inzidenz.

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In der aktuellsten Fassung der Corona-Schutzverordnung steht unter §16, Absatz 3 allerdings: „Kreise und kreisfreie Städte, in denen die 7-Tages-Inzidenz nach den täglichen Veröffentlichungen des Landeszentrums Gesundheit an sieben aufeinanderfolgenden Tagen und mit einer sinkenden Tendenz unter dem Wert von 50 liegt, können im Einvernehmen mit dem Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales abstimmen, inwieweit Reduzierungen der in dieser Verordnung festgelegten Schutzmaßnahmen erfolgen können.“ Ob der Kreis es schaffen kann, den Wert von 50 auch längerfristig zu unterschreiten, werden die Neuinfektionen der kommenden Tage zeigen. Ob eine Reduzierung denkbar wäre, dazu will sich der Kreis noch äußern. Bis Redaktionsschluss dieses Text war eine Antwort dazu nicht zu bekommen.

Trotzdem sind Inzidenzzahlen nach wie vor wichtig

Unabhängig davon gilt aber auch: „Die Inzidenzzahl ist nach wie vor ein Indikator“, sagte Sprecher Wolfgang Heuermann schon im November, als der Inzidenz-Wert rechtlich gesehen keinen Unterschied machte. Auch das sehen Bund und Länder genauso. Die dauerhafte Unterschreitung der 50er-Grenze ist auch das Ziel der aktuellen Corona-Maßnahmen. Die Inzidenzen sinken aktuell, NRW kommt aber nach wie vor auf einen Inzidenzwert von 93.

Der Kreis Coesfeld befindet sich zudem in Gesellschaft. Drei Städte und Kreise unterschreiten aktuell den Wert von 50 in NRW. Die Stadt Münster erreicht seit dem 21. Januar regelmäßig Werte von unter 50. Am Donnerstag lag die Stadt bei 47,4. Auch der Kreis Borken kommt mit einer Inzidenz von 47,4 auf einen Wert unter 50.

Anmerkung: In einer vorherigen Version hatten wir geschrieben, dass die Unterschreitung der Inzidenz rechtlich gesehen keinen Unterschied macht, weil ihr Passus in der aktuellen Corona-Schutzverordnung nicht vorkommt. Das ist nicht richtig. Der Passus taucht in der aktuellsten Version wieder auf. Wir haben das entsprechend angepasst.