„Jede Frau kennt das Problem: Die Periode setzt ein, doch die Hygieneartikel fehlen“, so schreiben es die Fraktionen von Grünen und SPD in einem gemeinsamen Antrag. Deshalb sollen – falls der Antrag am Donnerstag (17. August) im Ausschuss für Familie, Schule, Sport und Kultur angenommen wird – kostenlose Menstruationsartikel wie Tampons und Binden an der Nordkirchener Johann-Conrad-Schlaun-Schule angeboten werden.
Dabei passiert dort schon genau das, wie der Schulleiter der Gesamtschule Ulrich Vomhof berichtet. Schülerinnen können im Sekretariat Menstruationsartikel bekommen – kostenlos und ganz einfach. Trotzdem freue sich der Schulleiter über den Vorstoß: „Ich finde gut, dass es dann systemisch wird.“ Bisher kaufe die Schule einen Vorrat an Artikeln selbst. Bald dürfte das Geld dafür von der Gemeinde kommen. „Ich würde meine Hand dafür ins Feuer legen, dass der Antrag einstimmig durchgeht“, sagt der Schulleiter.
Kosten wären überschaubar
Genutzt werde das bestehende Angebot der Schule „relativ selten“, sagt Ulrich Vomhof: „Wenn ich sagen würde, dass es einmal die Woche der Fall ist, dann wäre das hochgegriffen.“ Auch im Schulalltag sei es kaum Thema. Aber alle Schülerinnen wüssten Bescheid. „Wir kommunizieren das offen“, sagt er. So wollte die Schule den Schülerinnen den Scham nehmen und verhindern, dass sie vielleicht sogar nach Hause gehen müssen.

„Wenn es weitergeht wie bisher, dann ist der finanzielle Rahmen für die Stadt deutlich überschaubar“, schätzt der Schulleiter. „Es geht ja auch nicht darum, eine Grundausstattung zu geben, sondern um Notfälle“, sagt er. Außerdem wisse er aus der täglichen Arbeit, dass die Schülerinnen sich häufig gegenseitig aushelfen und gar nicht erst ins Sekretariat kommen. In der Außensicht wirke das Thema vielleicht dringender als es im Schulalltag wirklich ist, zumindest in Nordkirchen, so Ulrich Vomhof.
Persönlich statt im Automat
„In welcher Art die Menstruationsartikel in der Praxis an die Schülerinnen ausgegeben werden können, (persönlich oder über Automaten wie z.B. Periodically) sollte in Absprache mit der Schulleitung und Schülervertretung, sowie nach Bedarf mit den SchulsozialarbeiterInnen beraten werden“, heißt es im Antrag weiter.
Da das Angebot an der Gesamtschule so selten genutzt werde, sieht der Schulleiter Automaten auf den Toiletten nicht als notwendig an. Wenn sich also am aktuellen Ablauf nicht viel ändere, könne der Antrag von Seiten der Schule schnell umgesetzt werden.
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