50 Jahre ist es her, da hat die Frauengemeinschaft den Capeller Karneval ins Leben gerufen. Mit dabei war unter anderem Barbara Thygs - sie hat die Veranstaltung über Jahrzehnte maßgeblich geprägt.
Anlässlich des Jubiläums wird Barbara Thygs in diesem Jahr sogar noch einmal auftreten. „Ich habe seit 1988 immer mit eigenen Büttenreden durch das Programm geführt“, sagt die 77-Jährige. Damit hatte sie aber aus Altersgründen offiziell 2016 aufgehört.
Lothar Steinhoff war zwar nicht von Anfang an beim Karneval dabei, hat zusammen mit Barbara Thygs jedoch die meisten Male durch das Programm geführt. „Wir standen das erste Mal zusammen beim 25. Jubiläum auf der Bühne“, erinnert sich Lothar Steinhoff. „Wir sprechen darüber immer als unsere Silberhochzeit. Dann wird es dieses Jahr unsere Goldhochzeit werden.“

Erinnerungen an die vergangenen Karnevalsveranstaltungen haben Barbara Thygs und Lothar Steinhoff zu Hauf. Lothar Steinhoff erzählt von seinem ersten Erlebnis auf der Bühne beim Karneval. „Ich müsste damals vier Jahre alt gewesen sein. Wir hatten etwas im Wilden Westen gespielt und ich war als Indianer verkleidet. Bei meinem Stichwort sollte ich eigentlich aus dem Zelt herauskommen und auf der Bühne eine Runde reiten. Ich hatte nur leider überhaupt keine Lust und bin im Zelt sitzen geblieben. Das musste dann gekonnt überspielt werden.“
Eine andere Geschichte, in der er aber nicht beteiligt war, stammt von seiner Gruppe „Acht Elfen“. „Die ‚Acht Elfen‘ haben mal ‚Sisteract‘ aufgeführt und sich als Nonnen verkleidet. In den Kostümen waren sie auch mit dem Auto unterwegs und wurden plötzlich von der Polizei verfolgt. Jemand hatte die Polizisten gewarnt, dass eine Gruppe verrückter Nonnen auf den Straßen unterwegs sei. Die Jungs mussten sich dann erst einmal erklären.“
Barbara Thygs und Lothar Steinhoff loben beide die Qualität des Capeller Karnevals. Es sei immer eine große Herausforderung, aber stets gut zu bewältigen gewesen. Auch wenn sich hin und wieder ein paar Pannen in die Show einschleichen. „Der Klassiker ist, dass der Ton ausbleibt“, sagt Barbara Thygs. „Einmal sind wir aber auch für eine Tanzeinlage aufgetreten und es wurde versehentlich ein ganz falsches Lied gespielt. Aber das sind Kleinigkeiten, die passieren können.“
Ganz besonders gefällt ihnen allerdings die Atmosphäre des Karnevals. „In einer Gemeinschaft wie Capelle kennt jeder jeden und es ist sehr einfach, die richtigen Witze zu machen“, sagt Barbara Thygs. „Und hier kriegt jeder etwas weg. Zum Beispiel auch, wenn der Bürgermeister Mist verzapft hat.“
„Barbara verzeiht man auch eine ganz andere Schärfe in den Witzen“, sagt Lothar Steinhoff mit einem Lachen. „Als sie letztes Jahr kurz auf der Bühne für einen Sketch stand, wollte das Publikum sie gar nicht wieder gehen lassen.“
Barbara Thygs wäre auch gerne noch länger auf der Bühne geblieben. Nicht nur während ihres Auftritts im vergangenen Jahr, sondern generell mit ihren Moderationen. „Aber da macht das Alter nicht mehr mit. Das ist leider so.“ Deshalb wird sie auch nur wegen des 50-jährigen Jubiläums noch einmal auf die Bühne kommen. „Na ja, da sehen wir mal“, fügt Lothar Steinhoff schelmisch mit einem Zwinkern hinzu und Barbara Thygs lacht.
Ist denn für 50 Jahre Capeller Karneval auch etwas Besonderes geplant? Auf jeden Fall, sagen Barbara Thygs und Lothar Steinhoff. Details sollen aber noch eine Überraschung bleiben.
In Capelle finden mehrere Veranstaltungen zum Karneval statt. Die erste Feier ist der Seniorenkarneval am Samstag, 3. Februar, im Pfarrheim um 14.11 Uhr. Am Donnerstag, 8. Februar, können die Jüngsten den Kinderkarneval im Gasthaus Simonsmeier an der Werner Straße 20 ab 15.11 Uhr feiern. Ebenfalls bei Simonsmeier finden die Karnevalsfeiern am darauffolgenden Wochenende, 9. und 10. Februar, jeweils um 19.11 Uhr statt.
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