Kicker, Schminken, Kochabende Neuer Jugendtreff CaJu in Capelle bietet einiges

Kicker, Schminken, Kochabende: Neuer Jugendtreff CaJu bietet einiges
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In Nordkirchen gibt es für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene das Jugendzentrum Juno. In Südkirchen zieht es die Teenager seit rund zweieinhalb Jahren in den Jugendtreff „Die Zentrale“. In Capelle gab es bislang kein vergleichbares Angebot. Doch das ändert sich jetzt.

Am Freitag (17. November) öffnete das CaJu, so der neue Name für den früheren Werkraum der Grundschule, erstmals seine Türen für Besucher. In den Tagen zuvor hatte das Team mit engagierten Jugendlichen aus Capelle und den umliegenden Orten wie Nordkirchen oder Herbern den neuen Treff entsprechend eingerichtet. Dieser ist am ersten Tag sehr gut gefüllt.

Die Jungen messen sich am Kicker oder der Spielkonsole (Dortmund-Bayern München, diesmal mit positivem Ausgang für die Schwarz-Gelben). Die Mädchen stehen Schlange beim Schminkangebot, wo Juno-Sozialpädagogin Anna-Christin van Kluth die gewünschten Muster aufträgt. In den Regalen liegen zahlreiche Gesellschaftsspiele und auch Malbücher. Glühwein für die älteren und Kinderpunsch für die jüngeren Gäste stehen bereit. Viele Luftballons hängen überall im Raum.

Wie in Südkirchen wird der Jugendtreff selbst verwaltet. Nicht van Kluth und ihr hauptamtlicher Kollege Mike Opsölder betreuen die Jugendlichen vor Ort, sondern ein junges Team im Alter von 15 bis 20 Jahren. Einige dieser Team-Mitglieder besitzen bereits die sogenannte Jugendleiter*in-Card (Juleica), andere erwerben das Zertifikat gerade. Zum Auftakt stellten sich Jan, Jana, Julius, Irina und Henri den Besuchern vor. Sie werden künftig die Angebote im CaJu beaufsichtigen und stehen natürlich im regelmäßigen Austausch mit den hauptamtlichen Juno-Mitarbeitern.

Beliebt zum Start war unter anderem der Kicker im CaJu.
Beliebt zum Start war unter anderem der Kicker im CaJu. © Bastian Becker

Besondere Events geplant

„Wir bieten an zwei Tagen in der Woche, nämlich dienstags und freitags von 16 bis 20 Uhr, offene Treffs an. Das CaJu ist von der Lage an der Schule her ganz gut gelegen“, erklärt Julius. „Am Mittwoch von 15.30 Uhr bis 17.30 Uhr wird es einen Kindertreff geben“, ergänzt Jana. Sie hat schon erste Erfahrungen in der Arbeit mit jüngeren Kindern gesammelt und freut sich wie ihre Mitstreiter auf die neue Aufgabe. Henri und Jan stehen derweil draußen am Grill und bereiten Bratwürste zum Auftakt vor. Geplant sind neben den regulären Treffs auch besondere Veranstaltungen wie Rätsel-, Koch- oder Fußballabende. Genaue Termine dafür werden allerdings spontan bekannt gegeben.

Juno-Mitarbeiterin Anna-Christin van Kluth freut sich sehr, dass das Juno jetzt in allen drei Ortsteilen vertreten ist. Denn das Juno hatte sich schon länger um ein entsprechendes Angebot bemüht. Besonders dankt sie der Gruppe des Nähvereins, der bislang diesen Raum genutzt hat und nun umgezogen ist. „Ohne sie wäre es nicht möglich gewesen“, macht die Pädagogin deutlich. Finanziell sei das Projekt durch ein Förderprogramm des LWL ermöglicht worden, auch Gemeinde und Grundschule hätten das Juno bei der Lösung sehr unterstützt. „Hier findet so viel statt, wie die Jugendlichen zu investieren bereit sind“, nennt sie die Grundlagen des selbst verwalteten Treffs. Das Juno suche daneben weiterhin nach Ehrenamtlichen aus Capelle, die den Raum zu anderen Zeiten nutzen wollen.

Auf der Konsole wird manche große Fußball-Partie der vergangenen Wochen nachgespielt.
Auf der Konsole wird manche große Fußball-Partie der vergangenen Wochen nachgespielt. © Bastian Becker

Private Möbelspende hilft

Auch Roland Homann ist zum Start gekommen. Er hat den neuen Jugendtreff mit zahlreichen Möbeln unterstützt, nachdem seine in Nordkirchen lebenden Eltern vor kurzem verstorben waren. „Wir haben nach jemandem gesucht, der diese gebrauchen kann. Irgendwie kam das eine zum anderen und so ist es jetzt für beide Seiten eine Win-Win-Situation“, meint der Spender.

Für alle Kinder und Jugendlichen im Alter von 6 bis 21 Jahren steht das CaJu künftig offen. „Wir erwarten schon, dass immer einige kommen“, zeigt sich Jana aus dem Betreuerteam optimistisch, dass das Interesse an dem Jugendtreff länger erhalten bleibt.

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