Es gibt Dauerbrenner-Themen, die Politik, Verwaltung und letztendlich auch Bürger seit Jahren umtreiben. Planungen für ein Hotel in Nordkirchen gibt es seit Mitte der 1970er Jahren. Nicht so lange reifen Planungen für ein regelrechtes Hotel-Quartier in der Gemeinde. Zwischen der Straße Am Gorbach und der Schloßstraße soll dieses Quartier entstehen. Mit den Bausteinen Hotel, Schwimmbad, Erweiterungsbau der Gesamtschuloberstufe, Wohnprojekt, Medizinzentrum und Kindertageseinrichtung. Investoren sollen es entwickeln. So sind die Pläne derzeit. Viel wird in nichtöffentlichen Sitzungen verhandelt. „Wenn es um Vertragsangelegenheiten geht, ist das üblich“, sagt Nordkirchens Bürgermeister Dietmar Bergmann.
Was kann er denn zurzeit öffentlich sagen? Auf die Frage, ob es beim Investorenmodell bleibt oder die Gemeinde Nordkirchen das Gelände kauft und es selber entwickelt, antwortet Bergmann am 28. September: „Wir sind nach wie vor der Überzeugung, dass das Hotelprojekt ein sehr wichtiges für die Gemeinde Nordkirchen ist.“ Nach dem Ausstieg des Landes NRW aus einem anfänglichen Baustein - die Fortbildungsakademie für Studierende der Hochschule für Finanzen - habe das Projekt „sicherlich einen schwierigen Verlauf genommen“. Der Bebauungsplan mit den aktuellen Bausteinen sei nicht beschlossen worden und mit der Politik seien Prüfaufträge vereinbart worden, „die wir jetzt gerade abarbeiten“. Bergmann gehe davon aus, dass Ergebnisse möglichst zeitnah vorliegen werden. „Die werden wir auch öffentlich kommunizieren.“

Für einen der Bausteine - den Erweiterungsbau der Gesamtschuloberstufe - gibt es wegen Platzmangels in der Gesamtschule eine gewisse Dringlichkeit. Wird das Gebäude zumindest kurzfristig realisiert werden können? Und wenn ja, wann und wo? „Schule, Politik, aber auch wir als Verwaltung und Schulträger sehen das als dringend notwendig an“, erklärt der Bürgermeister.
„Es läuft derzeit eine Standortanalyse, die wir in Auftrag gegeben haben für einen möglichen Standort der Oberstufe. Das ist auf dem Gelände des Hotel-Quartiers oder beispielsweise auf dem Schulgelände. Wir werden im November Ergebnisse haben, die wir dann auch mit der Politik diskutieren.“ Dann werde man sehen, wie das Gebäude möglichst schnell umzusetzen sei. Auch losgelöst vom Gesamtprojekt Hotel-Quartier? „Das sind ja einzelne Bausteine, die man separat realisieren kann. Für uns hat im Moment die Oberstufe oberste Priorität.“
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