Grundstückswerte und Verkäufe in Ascheberg, Nordkirchen und Olfen So haben sich die Zahlen entwickelt

Grundstückswerte und Verkäufe: So haben sich die Zahlen entwickelt
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Dass die Inflation und gestiegene Zinsen Einfluss auf den Immobilien- und Grundstücksmarkt haben, ist keine Überraschung. Am Kreis Coesfeld geht diese Entwicklung ebenfalls nicht spurlos vorbei. Das zeigt ein Blick in den aktuellen Grundstücksmarktbericht des Gutachterausschusses. Demnach ist die Anzahl der Kauffälle weiterhin rückläufig. Wurden dem Ausschuss im Jahr 2020 noch 2141 Kaufverträge zur Auswertung vorgelegt, waren es im vergangenen Jahr nur noch 1581. Das entspricht einem Minus von 14 Prozent gegenüber 2022 und einem Umsatzrückgang von 30 Prozent auf 439,6 Millionen Euro.

Aus dem Bericht geht unter anderem hervor, dass die Grundstückspreise für Wohnbauland und die Anzahl der verkauften Bauplätze im Kreis zuletzt relativ konstant geblieben sind. Außerdem sind die Durchschnittspreise für Ein- und Zweifamilienhäuser sowie Doppelhaushälften und Reihenhäuser 2023 im Vergleich zum Vorjahr gesunken - genauso wie die Zahl der Verkaufsfälle. Die Preise für Eigentumswohnungen sind hingegen leicht gestiegen.

Wir zeigen, wo es in Ascheberg, Nordkirchen und Olfen derzeit die teuersten Grundstücke gibt und wie sich die Zahl der Verkäufe in den vergangenen Jahren entwickelt hat. Wichtig zu beachten: Für die einzelnen Gemeinden sind im Grundstücksmarktbericht lediglich die Gesamtzahlen aufgeführt. Heißt: Bei bebauten und unbebauten Grundstücken wird nicht differenziert, ob es sich um Flächen für Wohnungsbau, Gewerbe, Land- und Forstwirtschaft oder sonstige Flächennutzung handelt.

Das Baugebiet am Bahnhof in Ascheberg aus der Luft.
Am Bahnhof in Ascheberg gibt es aktuell mehrere Neubaugebiete. © Günther Goldstein

Zahl der Kauffälle in Ascheberg sinkt

Die Gemeinde Ascheberg folgte zuletzt dem allgemeinen kreisweiten Trend. Insgesamt gab es 2023 weniger Kauffälle als im Vorjahr (101 gegenüber 132). Rückblickend auf die vergangenen zehn Jahre sticht 2017 mit 201 Kaufverträgen hervor. Die 200er-Marke wurde in dieser Zeitspanne in keinem anderen Jahr geknackt. Die Zahl der verkauften Eigentumswohnungen ist zuletzt wieder leicht gestiegen.

Die Bodenrichtwerte werden aktuell auf 220 Euro pro Quadratmeter für Wohnbaufläche in guter Lage beziffert. Für Grundstücke in mittlerer Lage sind es 165 Euro und für Grundstücke in mäßiger Lage 115 Euro. Zwischen den Ortsteilen der Gemeinde gibt es allerdings deutliche Unterschiede. Wer in Herbern kaufen möchte, wird in der Regel wohl einen günstigeren Preis zahlen. Denn hier belaufen sich die Richtwerte auf 160 Euro in guter Lage beziehungsweise 135 Euro in mittlerer und 125 Euro in mäßiger Lage.

Das teuerste Fleckchen Erde außerhalb des Ortskerns von Ascheberg mit seinem Mix aus Wohn- und Gewerbe-Immobilien findet man aktuell entlang der Straße Frenkings Weide. Hier liegt der Bodenrichtwert laut Angaben des Oberen Gutachterausschusses für Grundstückswerte im Land NRW bei 245 Euro pro Quadratmeter. Auch weiter entfernt vom Ortskern könnte ein Kauf teuer werden. In den Baugebieten entlang der Straßen Königsweide und An Greives Kapelle liegt der Bodenrichtwert beispielsweise bei 200 Euro.

In den neuen Baugebieten nahe des Bahnhofs sind es 220 Euro (Projekt Bahnhofsgärten) und 215 Euro (im Bereich Breilbusch/ Nordkirchener Straße). In Herbern weisen die Baugebiete an der Bernhard-Spetsmann-Straße und am Maria-Kemming-Weg mit 220 Euro den höchsten Bodenrichtwert auf.

Mehr Kauffälle in Nordkirchen als 2022

In der Gemeinde Nordkirchen ging es mit Blick auf die Kauffälle zuletzt wieder aufwärts. Insgesamt wurden dem Gutachterausschuss im vergangenen Jahr 86 Kaufverträge vorgelegt. Das waren zehn mehr als 2022. Den Höchstwert in den vergangenen zehn Jahren gab es 2021 mit 164 Kauffällen. Seinerzeit wurden 77 unbebaute Grundstücke verkauft. Im vergangenen Jahr waren es hingegen lediglich 30.

Die Baustelle an der Rosenstraße in Nordkirchen.
Westlich der Rosenstraße wird in Nordkirchen fleißig gebaut. © Archiv

Die Bodenrichtwerte werden aktuell auf 195 Euro pro Quadratmeter für Wohnbaufläche in guter Lage beziffert. Für Grundstücke in mittlerer Lage sind es 170 Euro und für Grundstücke in mäßiger Lage 145 Euro. Wer fernab des Ortskerns in ein reines Wohngebiet ziehen möchte, stößt im Baugebiet westlich der Rosenstraße auf den momentan „wertvollsten“ Boden. Der Quadratmeter ist hier 195 Euro wert. In Südkirchen findet man den höchsten Bodenrichtwert im Wohngebiet entlang der Hermann-Südfeld-Straße (190 Euro). Genauso hoch ist der Richtwert im Baugebiet Wohr in Capelle.

Olfen ist vergleichsweise teures Pflaster

Olfen folgt bei der Entwicklung der Kauffälle ebenfalls dem Trend des Kreises. Wurden 2022 noch 143 Verträge abgeschlossen, so waren es 2023 nur noch 109. Den Höchstwert der vergangenen zehn Jahre gab es 2016 mit 189 Kauffällen. Damals wurden 92 unbebaute Grundstücke verkauft. Im vergangenen Jahr waren es nur 47. Bei der Zahl der verkauften bebauten Grundstücke gab es hingegen einen leichten Anstieg.

Mit Blick auf die Bodenrichtwerte ist Olfen im Vergleich zu Ascheberg und Nordkirchen ein vergleichsweise teures Pflaster. Für Wohngrundstücke in guter Lage beträgt der stadtweite Richtwert 370 Euro pro Quadratmeter. Für Grundstücke in mittlerer Lage sind es 240 und in mäßiger Lage 145 Euro. Besonders tief in die Tasche greifen müssen Käufer wohl, wenn sie sich ein Grundstück im neuen Rosenquartier sichern wollen. Hier liegt der Richtwert bei 350 Euro pro Quadratmeter.

Die Häuser im Rosenquartier fügen sich in das Neubaugebiet Olfener Heide ein. Sie prägen das Entrée zum Neubaugebiet.
Die Häuser im Rosenquartier fügen sich in das Neubaugebiet Olfener Heide ein. Sie prägen das Entrée zum Neubaugebiet. © Arndt Brede

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