Glasfaser-Ausbau der Telekom in Nordkirchen läuft Probleme mit Anschluss der Gewerbegebiete

Glasfaser-Ausbau läuft: Probleme mit Anschluss der Gewerbegebiete
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Bauarbeiten in der Erde laufen in Nordkirchen schon seit Mitte September, in Südkirchen wird teilweise ebenfalls bereits gegraben. Der Glasfaserausbau in der Gemeinde durch die Telekom beschäftigt die Bürger, dementsprechend gab es beim Besuch dreier Telekom-Mitarbeiter im jüngsten Ausschuss für Bauen und Planung zahlreiche Fragen und die eine oder andere Diskussion.

Bürgermeister Dietmar Bergmann erklärte zunächst: „Es freut uns, dass die Telekom auf uns zugekommen ist. So entsteht in der Gemeinde eine größere Angebotsvielfalt. Die Arbeiten laufen völlig reibungslos.“ Damit ist Nordkirchen eine der wenigen Kommunen dieser Größe, die über ein zweites Glasfaser-Netz verfügt. Frank Thamm, Regio-Vertriebsmanager, erklärte, dass die Glasfaser-Anschlüsse der Telekom anbieteroffen sind. Diese können also auch Kunden von Vodafone, O2 oder 1&1 nutzen, die Kabel würden zudem kostenlos bis in die Wohnungen verlegt. Insgesamt sind 2150 Haushalte in Nordkirchen, 1262 in Südkirchen und 734 in Capelle von dem Ausbau betroffen, die Arbeiten sollen bis Juni 2023 abgeschlossen sein.

Information im Mühlenpark

Kai Fischer, bei der Telekom für die Technik zuständig, erläuterte die offene Bauweise an den Gehwegen: „Es muss nicht jeder Vorgarten aufgegraben werden, aber mindestens eine Grube am Gehweg ist erforderlich.“ Sukzessive werden, wie 2018 bereits durch Unitymedia/Vodafone, unterhalb der Bürgersteige in 40 bis 50 Zentimetern Tiefe Leerrohre verlegt, durch die dann im Anschluss die Glasfaserbündel eingeblasen werden. Thomas Gornas (FDP) betonte, dass es noch Informationsmaßnahmen brauche, weil nicht alle Bürger richtig über die Umstände Bescheid wissen. Manuel Lachmann von der Gemeindeverwaltung verwies auf ein Infomobil, das ab dem 12. Dezember (Montag) im Mühlenpark zur Beratung steht.

Ein Problem gibt es aus Sicht der Ausschuss-Mitglieder mit Blick auf den Ausbau aber trotzdem: Denn das von der Telekom mit den Glasfaserarbeiten beauftragte Unternehmen konzentriert sich auf Privatkunden, die Gewerbegebiete werden so zunächst nicht mit abgedeckt.

Einigung für Nordkirchen

Ulrich Stüeken (Grüne) betonte: „Wir als Gemeinde müssen darauf achten, dass die Unternehmen schnelles Internet haben.“ Das sei im Zweifel sogar wichtiger als die schnelle Versorgung der Privathaushalte. Dem hielt Thomas Quante (CDU) entgegen: „Ich glaube schon, dass schnelles Internet auch für Privatmenschen in Zeiten von verstärktem Homeoffice ein sehr wichtiges Argument ist.“ Dennoch sprach auch er sich wie Gereon Stierl (SPD) („Es wäre sehr wichtig, dass die Gewerbegebiete mit angeschlossen werden“) für eine weitergehende Lösung aus.

Bürgermeister Dietmar Bergmann stellte klar, dass sich die Gemeinde für einen Anschluss der Gewerbegebiete einsetzen will. Im Ortsteil Nordkirchen gab es hier bereits eine Einigung mit der Telekom. „In Nordkirchen ist der Bedarf besonders groß, weil es dort einen Bereich gibt, in dem keine Glasfaser liegt“, erklärte Manuel Lachmann. Die Entscheidung für Südkirchen und Capelle ist noch vertagt.

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