Geplanter Erweiterungsbau für die Oberstufe Gesamtschule Nordkirchen will Chancen nutzen

Erweiterungsbau für die Oberstufe: Gesamtschule nutzt Chancen
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Die Johann-Conrad-Schlaun-Gesamtschule Nordkirchen geht bald den nächsten Schritt in ihrer Entwicklung. Indem es im geplanten Hotel-Quartier einen Erweiterungsbau für die Oberstufe geben soll. Dieser Erweiterungsbau ist neben dem Hallenbad und dem Hotel einer von drei Bausteinen, an denen Politik und Verwaltung nicht rütteln wollen. Was bedeutet dieser Erweiterungsbau für die künftige Organisation an der Gesamtschule Nordkirchen?

„Das ist ein dringend notwendiger Schritt, über den wir uns sehr freuen“, erklärt Schulleiter Ulrich Vomhof im Gespräch mit der Redaktion. „Und dass der Erweiterungsbau integriert wird in einen Campus mit einem Schwimmbad, freut uns auch. Der Erweiterungsbau ist insofern dringend notwendig, als unsere Schule, was die räumliche Ausstattung angeht, mindestens am Limit ist.

Die Schule ist damals als vierzügige Gesamtschule mit einer zweizügigen Oberstufe gebaut worden, später kam ein Neubau hinzu. Er ist großzügig gebaut worden. Aber die Ansprüche beziehungsweise die Verpflichtungen haben sich geändert. Und das Schülerklientel hat sich insofern verändert, dass unsere damals zweizügige Oberstufe jetzt vierzügig, fast fünfzügig ist.

„Massive Raumnöte“

Inklusion, die es damals nicht gegeben habe, habe massiven Raumbedarf. Die Integration von Flüchtlingskindern benötige Räume, die zur Verfügung stehen müssen, um den Deutschunterricht zu organisieren, sagt Vomhof. „Das alles hat dazu geführt, dass wir mittlerweile massive Raumnöte haben. Insofern freuen wir uns sehr, dass der Erweiterungsbau hoffentlich in absehbarer Zeit umgesetzt wird. Das bedeutet: Wir haben die Oberstufe an einem Standort zusammengefasst.

Denn im Moment haben wir die EF und Q1 im Hauptgebäude und die Q2 im Altenheim, in dem die Gemeinde schon vor Jahren Räume angemietet hat. Das ist keine Dependance. Aber trotzdem ist es schöner, wenn man alles gemeinsam an einem Ort hat. Und wir können dann die Räume, die wir hier im Hauptgebäude frei ziehen - sechs an der Zahl -, anders nutzen. Unser Lehrerzimmer platzt aus allen Nähten. Man könnte einen Lehrerarbeitsraum einrichten. Man könnte Differenzierungsräume für Inklusionsschülerinnen und -schüler schaffen. Das verbessert auch nochmal die Qualität der Schule.“

Die Gesamtschule Nordkirchen soll bald einen Erweiterungsbau für die Oberstufe bekommen. Dadurch werden im Hauptgebäude Räume frei.
Die Gesamtschule Nordkirchen soll bald einen Erweiterungsbau für die Oberstufe bekommen. Dadurch werden im Hauptgebäude Räume frei. © Arndt Brede

In die Planung eingebunden

War oder ist Ulrich Vomhof und sein Team auf irgendeine Art und Weise in die Planung des Erweiterungsbaus eingebunden? „Ja, das sind wir“, antwortet der Schulleiter. „Wir haben mit den Projektentwicklern zusammengesessen und unsere Wünsche formuliert, was wir gern hätten. Und die haben es planerisch umgesetzt. Insofern gibt es schon relativ dezidierte Pläne. Und auch, was die technische Ausstattung angeht, ist das so weit besprochen.“

Was sind denn das für Wünsche, die wichtig sind? „Das ist die Raumgröße, dass wir nicht ganz so beengt sitzen. Wir haben in der Oberstufe zum Teil Kurse mit 30 Schülerinnen und Schülern. Die sind nun mal in der Oberstufe größer als es Fünftklässler sind. Da müssen die Räume eine entsprechende Größe haben. Dann ging es um die technische Ausstattung, dass der tolle Standard, den wir hier im Bestandsgebäude haben, drüben 1 zu 1 abgebildet wird.“

Gebäude 2025 bezugsfertig

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Könnte dadurch, dass die Oberstufe ausgelagert wird, Unruhe oder Unfrieden in der Schulfamilie entstehen? „Ich glaube es, ehrlich gesagt, nicht“, erklärt Ulrich Vomhof. „Der Erweiterungsbau ist ja einen Steinwurf entfernt. Die Oberstufe ist ja eine eigene Geschwistergruppe innerhalb der Familie. Für die wird das schön sein, nochmal enger zusammenzurücken, einen eigenen Bereich für sich zu haben. Auch der Oberstufenleiter wird dort sein Büro haben. Es wird einen eigenen Aufenthaltsraum für die Oberstufenlehrer geben, aber kein eigenes Lehrerzimmer. Die hätten sonst keine Anbindung an uns. Der Kontakt untereinander ist uns sehr wichtig und den pflegen wir auch.“

Welche Zeitperspektive bis zur Eröffnung ist realistisch? Das sagt der Schulleiter dazu: „Wenn man ganz optimistisch ist und man sagt, dass die konkrete Planung vielleicht 2023 abgeschlossen ist, könnte man überlegen, dass wir das Gebäude 2025 beziehen. Das heißt dann natürlich auch, dass wir innerhalb des Hauses plötzlich räumliche Ressourcen haben, die wir auch pädagogisch nutzen können.“