Wohnen in Nordkirchen
Geflüchtete in Nordkirchen: „Unsere Mitarbeiter sind am Limit“
Die Zahl der Geflüchteten stieg zuletzt wieder an – das merkt man auch in Nordkirchen. Bürgermeister Dietmar Bergmann spricht von einer großen Belastung und wünscht sich mehr Unterstützung.
Als Alina Kundt ihre Präsentation der aktuellen Lage der Geflüchteten in Nordkirchen beendet hatte, herrschte Schweigen im Sitzungssaal des Bürgerhauses Nordkirchen. Die Anwesenden des Ausschusses für Familie, Schule, Sport und Kultur mussten die Informationen der Fachbereichsleiterin Bürgerservice, Familie, Soziales erstmal sacken lassen.
„Insgesamt werden gerade 250 Geflüchtete von der Gemeinde betreut“, berichtete Kundt. Davon kommen etwa 70 Menschen aus der Ukraine. Vor einiger Zeit lag hierbei der Höchststand bei 100 Menschen. Einige seien jedoch zurück in die Ukraine gegangen, andere seien in andere Gemeinden verzogen, sagte die Verwaltungsmitarbeiterin.
„Der Flüchtlingsstrom wird nicht nachlassen“
Sie ergänzte: „Momentan sind alle Unterkünfte voll belegt.“ Die Gemeinde Nordkirchen verfügt über 33 Unterbringungsmöglichkeiten. Auch wegen dieser Vielzahl sei das mit einem großen Betreuungsaufwand verbunden, sagte sie.
Bürgermeister Dietmar Bergmann brachte es auf den Punkt. „Unsere Mitarbeiter sind am Limit. Wir versuchen sie zu entlasten, aber das gelingt nur teilweise. Wir brauchen dringend weitere Unterstützung von Kreis und Land. Denn: Der Flüchtlingsstrom wird nicht nachlassen.“ Die Frage müsse sein, wo man vernünftige, menschenwürdige Unterkünfte finde. Dieses Thema müsse man in politische Gremien bringen.
„Weitere Zuweisungen sind angekündigt“
Allein in den Monaten August und September hat die Gemeinde weitere 50 Zuweisungen erhalten. Die Menschen flüchteten aus Syrien, Afghanistan, Iran und Irak. „Weitere Zuweisungen sind angekündigt“, sagte Kundt.
Auch in der Villa Altendorf werden die Geflüchteten aufgenommen. © Stephanie Tatenhorst
Mittlerweile bekommen die Verantwortlichen in Nordkirchen auch ein Platzproblem. Aktuell sind beispielsweise 27 Menschen in einer Unterkunft in Selm untergebracht. Mit der Stadt hat die Gemeinde eine Vereinbarung über die Aufnahme. Diese ruht jedoch ab 1. Januar 2023 für sechs Monate, wie Bürgermeister Bergmann mitteilte.
„Es gibt Überlegungen, größere Lösungen zu schaffen“
Das bedeutet: Alle Geflüchteten werden von der dortigen Unterkunft perspektivisch in die Schlossgemeinde zurückgeholt werden. Das gleiche gilt auch für die Unterkunft im Lüdinghauser Ortsteil Seppenrade, in der aktuell neun Geflüchtete leben.
Bergmann sagte: „Wir müssen reagieren. Es gibt Überlegungen, größere Lösungen zu schaffen.“ Konkreter wurde der Bürgermeister in der Sitzung des Ausschusses jedoch noch nicht.
Fest steht jedoch: Die Gemeinde plant, weiteres Personal einzustellen. Im Zuständigkeitsbereich der Hausmeister soll eine zusätzliche Stelle geschaffen werden. Das Problem sei nur, der Markt sei leer, wie die Verwaltung berichtet.
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