Flüchtlingsunterkunft an der Mühlenstraße in Nordkirchen Bauarbeiten sind verspätet gestartet

Flüchtlingsunterkunft an Mühlenstraße: Bauarbeiten verspätet gestartet
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Die Gemeinde Nordkirchen braucht Platz, um Geflüchtete unterzubringen. Mitte Mai hatten die Politiker daher beschlossen, eine neue Unterkunft an der Mühlenstraße/ Ecke Ermener Straßer zu bauen. Anfang Oktober sollte der Bau beginnen, hoffte die Gemeinde noch im September. Doch der Start verzögerte sich - jetzt laufen die ersten Bauarbeiten.

Der Tiefbau hat begonnen, teilt Gemeindesprecher Karim Laouari auf Anfrage mit. Auch das Vergabeverfahren für den Hochbau laufe derzeit. Gebaut werden sollen 14 Wohneinheiten. Darin können bis zu 100 Personen wohnen.

Der verzögerte Start der Bauarbeiten hat allerdings auch Auswirkungen auf den Zeitpunkt, wann die ersten Geflüchteten in das neue Gebäude einziehen können. Bislang sollte das Haus Mitte 2024 zur Verfügung stehen. Jetzt rechne die Gemeinde mit einer Fertigstellung bis Ende 2024, so Laouari. Im Haushalt der Gemeinde seien aktuell etwa 4 Millionen Euro für die Unterkunft eingeplant.

Dauerhafte Lösung

Im Mai dieses Jahres hatte die Gemeinde eine Notunterkunft in der stillgelegten Turnhalle im Schlosspark fertig eingerichtet und in Betrieb genommen. Mit Holzständerbauweise waren dort Wohneinheiten für bis zu 68 Personen aufgebaut worden.

Die Unterkunft an der Mühlenstraße/Ermener Straße soll eine dauerhafte Unterbringungsmöglichkeit werden. Durch die hohe Zahl der Zuweisungen - in Nordkirchen, Südkirchen und Capelle lebten im September rund 380 Personen, die aus ihren Heimatländern geflohen sind - braucht die Gemeinde viele Unterkünfte.

Zuletzt hatte die Gemeinde wieder einen Appell an die Nordkirchener gerichtet, sich zu melden, wenn sie Wohnraum zur Verfügung stellen können. Zwölf eigene und 27 angemietete Unterkünfte hatte die Gemeinde zuletzt zur Unterbringung von Flüchtlingen zur Verfügung. Dazu kann sie im Josefshaus in Seppenrade kurzzeitig Geflüchtete unterbringen.

Interkommunale Hilfe

Ab Mitte 2021 hatte Nordkirchen auch vorübergehend alleinstehende erwachsene Geflüchtete im Übergangsheim in Selm untergebracht. Rund zehn Personen waren dort untergebracht. Im Mai 2023 endete die Vereinbarung, als Nordkirchen mit der Unterkunft im Schlosspark neue Plätze geschaffen hatte. Derzeit bringt Selm keine Flüchtlinge für Nordkirchen unter. Die Vereinbarung hat dennoch Nachahmer gefunden. Derzeit streben Selm und Olfen Ähnliches an. Selm könnte bei zu 50 Olfen zugewiesene Flüchtlinge an der Unterkunft an der Industriestraße unterbringen.

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