Bereits Mitte Mai dieses Jahres hatte der Bau- und Planungsausschuss in Nordkirchen beschlossen: An der Mühlenstraße/Ecke Ermener Straße soll eine neue Flüchtlingsunterkunft entstehen. Diese bietet mit 14 Wohneinheiten Platz für rund 100 Personen. Damals war aufgrund der laufenden Verfahren allerdings noch nicht klar, wann die Bauarbeiten wirklich beginnen können. Zu dem Zeitpunkt hatte die Gemeinde geschätzt, dass der Startschuss der Arbeiten für die zentrale Unterkunft im Sommer erfolgen könnte.
„Die Tiefbauausschreibung ist erfolgt und die Arbeiten dafür wurden vor Kurzem vergeben. Der Baustart soll Anfang Oktober erfolgen“, teilt Gemeindesprecher Karim Laouari auf Anfrage nun mit. Wenige Wochen dauert es also noch, bis die Bagger und Kräne anrücken, einige Monate wird es allerdings dauern, bis das für die Unterbringung geflüchteter Menschen so wichtige Gebäude steht. „Mitte 2024 soll die Unterkunft bezugsfertig sein“, kündigt der Gemeindesprecher an.
Positive Zwischenbilanz
Bereits in Betrieb ist bekanntermaßen seit Mai dieses Jahres die Unterkunft im Schlosspark. Die Gemeinde zieht hier ein positives Zwischenfazit. „Mit der Unterkunft im Schlosspark sind wir zufrieden. Ziel war es, schutzsuchenden Menschen kurzfristig eine Unterkunft zu geben und gleichzeitig nicht auf Sporthallen zurückgreifen zu müssen, die aktiv für den Schul- und Vereinssport benötigt werden. Die stillgelegte Turnhalle im Schlosspark bot diese Möglichkeit“, erläutert Karim Laouari noch einmal die Hintergründe der Entscheidung für diese Unterkunft.
Dort dient als Wohnbereich die ehemalige Sporthalle, in der in Holzständerwerk-Bauweise Wohneinheiten für insgesamt 68 Menschen errichtet wurden. Bei der stillgelegten Turnhalle handelt es sich um eine kurzfristig errichtete Unterkunft, um den Druck durch die hohen Zuweisungszahlen zu mindern. Gleichzeitig arbeite die Gemeinde stetig an Lösungen für langfristige Unterkünfte, erläutert der Gemeindesprecher.

Mehr Zuweisungen erwartet
In Nordkirchen, Südkirchen und Capelle leben aktuell mehr als 380 schutzsuchende Menschen, die aus ihren Heimatländern geflohen sind. Untergebracht sind diese in zwölf gemeindeeigenen- und in 27 angemieteten Unterkünften. 15 weitere Flüchtlinge sind nach Angaben der Verwaltung im Josefshaus in Seppenrade untergebracht.
Da in den nächsten Wochen mit weiteren Zuweisungen zu rechnen ist und die Unterkunft an der Mühlenstraße erst Mitte 2024 fertig wird, hat die Gemeinde in der vergangenen Woche erneut an die Bürger appelliert: Wer kurzfristig eine Unterkunft in Form einer Wohnung oder einem Haus zur Unterbringung von geflüchteten Menschen zur Verfügung stellen kann, hilft bei der Bewältigung der Situation.
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