Musik

Drei Männer mit einer gemeinsamen Leidenschaft geben besonderes Konzert

Für Rudi Horn, Horst Störmer und Gerd Borchert ist das Singen in der Gemeinschaft schon seit Jahrzehnten mehr als nur ein Hobby. Zuletzt haben sie in Nordkirchen eine spezielle Aktion umgesetzt.

Nordkirchen, Lünen

, 11.09.2022 / Lesedauer: 3 min

Gute Freunde kann niemand trennen. Das sang 1966 auf einer schwarzen Vinyl-Scheibe jemand, der es wissen muss - der damalige Bundesligaspieler, Nationalspieler und spätere Bundestrainer Franz Beckenbauer. Rudi Horn (84), Horst Störmer(82), Gerd Borchert (79) sind seit fast 70 Jahren freundschaftlich verbunden. Kennengelernt haben sie sich Mitte der 50er-Jahre in der Lüner Pfadfindergruppe „Stamm Goldener Löwe“. Was sie verbindet, ist die Musik. Und diese gemeinsame Leidenschaft brachte sie in diesen Tagen wieder zusammen.

Zu einem privaten Konzert auf der Terrasse von Rudis heutigem Domizil in Nordkirchen haben sich die drei Männer zusammengefunden. Es war ein Konzert nur für die musikbegeisterten Akteure und für die Nachbarn. Gerd hat sich zwar im Vorfeld Gedanken über die zu spielenden Musiktitel gemacht, doch eine feste Set-Liste gibt es nicht. Klar ist jedoch, dass am Anfang ein Lied aus der Pfadfindertradition stehen muss. „Ein wandernder Gesell‘“ - ein Lied das die Weltverbundenheit dokumentiert - scheint genau das Richtige.

Ständiges Gesangtraining

Es folgen noch mehrere Fahrtenlieder, mit Lagefeuerromantik, Fernweh und Heimweh, Abenteuerlust und augenzwinkernden Humor. Da wird von der Dolores aus Mexiko geschwärmt: „Deine Augen sind so schwarz wie meine Füße.“ Über die Lieder ist man sich schnell einig. Einer schlägt vor, die anderen stimmen zu. Diskussionen gibt es schon eher bei der Tonart. D-Dur, E-Dur oder doch G-Dur? „Dann musst du aber die Oberstimme singen.“ Für Rudi kein Problem, denn trotz seines Alters hat er noch einen Stimmumfang von 2,5 Oktaven. Mühelos arbeitet er sich von der Basslage über den Bariton bis kurz vor die Tenorhöhe hoch.

Zweihundertdreißig Lieder enthält ihr Liederbuch, doch das Repertoir von "Rudi und den Pfadfindern" ist noch größer. © Textoris

„Dafür habe ich jahrelang geübt, dir geht der Arsch auf Grundeis und das Publikum muss denken, es sei eine deiner leichtesten Übungen“, erklärt Rudi. Immer noch unterwirft er sich einem mehrstündigen Training in der Woche. Aber auch für die beiden anderen Männer gehören Stimm- und Gitarrentraining zum Wochenprogramm.

Erinnerungen an alte Zeiten

Beim gemeinsamen Musizieren werden Erinnerungen wach. An früher, als beim Pfadfindertreffen ganze Jugendherbergen gefüllt wurden. Als Pfadfinderinnen aus anderen Städten ihnen Lieder schenkten, die ins Repertoire aufgenommen wurden. An spätere Treffen im Jahres- oder Zweijahrestreffen im SGV-Heim Netteberge, als nach durchsungener Nacht mit dem letzten Lied des Abends die aufgehende Sonne begrüßt wurde.

Gute Freunde kann niemand trennen. Auch nicht, als 1956 Rudis Sängerkarriere begann. Auch nicht, als er unter den Namen „Mac Donald“ und „Rudi Hornek“ Platten aufnahm und als schließlich aus seinem Geburtsnamen Rudolf Horzonek der endgültige Künstlername Rudi Horn wurde.

Erinnerungen an alte Schlagerzeiten. © Repro Textoris

Er nahm seine Freunde mit ins Studio, als Begleitmusiker oder Instrumentalisten für seine Playbacks. Als „Rudi und die Pfadfinder“ nahmen sie eine LP auf, für alte Landknechtslieder wurden sie in den Botho Lukas Chor integriert. Wenn er auf Kreuzfahrtschiffen engagiert war, brachte er eine Koffer voll Erinnerungsbilder und Geschichten für sie mit.

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Ihre Vielseitigkeit zeigen sie auch bei ihrem Morgenkonzert in Nordkirchen. Da erklingen der irische Danny Boy, Bye Bye love von Simon and Garfunkel und die Country Roads von John Denver. Nach mehr als 2,5 Stunden Konzert geben sie sich selbst noch mehrere Zugaben.

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