
© Steinhoff Architekten
Dorfgemeinschaftshaus Capelle ist fast fertig und eröffnet doch später
Dorfpark Capelle
Die Arbeiten im Dorfgemeinschaftshaus in Capelle bewegen sich auf das Ende zu. Der Fertigstellungstermin ist allerdings durch die Ausbreitung des Coronavirus nach hinten gerutscht.
Der Bau des Dorfgemeinschaftshauses in Capelle befindet sich derzeit auf der Zielgeraden. Aber, um bei dem Bild zu bleiben: Ein Schlusssprint ist es nicht, der dort gerade passiert. Handwerker und Planer können allerdings nichts dafür, dass der Abschluss eher „schleppend vorangeht“, wie Bürgermeister Dietmar Bergmann im Gespräch mit dieser Redaktion es beschreibt.
Um ein drittes und - versprochen - letztes Mal das Bild des Läufers zu bemühen: Wie in allen anderen Bereichen haben auch im Handwerk die rasante Ausbreitung des neuartigen Coronavirus Sars-CoV-2 und die damit verbundenen strengen Auflagen den laufenden Projekten einen sprichwörtlichen Anker ans Bein gekettet. So würden die Arbeiten im Dorfgemeinschaftshaus zwar laufen, allerdings seien deutlich weniger Handwerker vor Ort, als in normalen Zeiten, macht es Dietmar Bergmann deutlich.
Viele Gewerke sind schon fertig, nur wenige fehlen noch
Das bestätigt auch Stephan Quante vom Architekturbüro Steinhoff in Capelle. Quante ist Bauleiter und nennt ein Beispiel: „Die Maler sind zu zweit auf der Baustelle und arbeiten in unterschiedlichen Räumen.“ Es sind die letzten Gewerke auf dem langen Zeitplan für das Dorfgemeinschaftshaus, die jetzt im Einsatz seien, sagt Quante.

Der Sportboden in der großen Halle ist absichtlich in dezenten Farben gehalten. Bei kulturellen Veranstaltungen beispielsweise sollen grell gefärbte Spielfeld-Linien nicht stören. © Steinhoff Architekten
Die Fliesen seien bereits fertig, die bereits erwähnten Maler würden sich aktuell um Wandfarbe und Tapeten kümmern, der Estrich würde gerade zum Trocknen durchgeheizt und müsse sich anschließend wieder abkühlen, damit in den Räumen rund um die Haupthalle die Böden verlegt werden könnten, so Quante.
Der wichtigste Boden liegt bereits und ein Blick in die große Sport- und Veranstaltungshalle zeigt, dass das Gros der Arbeiten dort schon abgeschlossen ist.
Weil der Hauptteil des Gebäudes gleich mehrere Funktionen erfüllen wird, sei der Bodenbelag dort mit Absicht dezent gehalten, erklärt der Bauleiter. Der Sportboden selbst ist grau-blau, die Feldlinien für verschiedene Sportarten weiß und dunkelgrau. „Wir haben auch nicht für alle Sportarten, die in einer normalen Sporthalle üblich sind, Linien gezogen“, erklärt Quante. Die Besucher von Kulturveranstaltungen sollen nicht von einem bunten Hallenboden abgelenkt werden.
Die spätere Halle wird, ob für Schulsport oder andere Veranstaltungen, außerdem teilbar sein. Dazu ist in der Mitte der Halle ein Kunstledervorhang unterhalb der Decke angebracht, der bei Bedarf herunter- und hochgefahren werden kann. Der Vorhang wird derzeit vor Ort zusammengenäht. Zwei Mitarbeiter einer Fachfirma seien mit einer großen Industrienähmaschine derzeit damit beschäftigt, die einzelnen Kunstlederbahnen zusammenzunähen, beschreibt Quante.

Voraussichtlich in der Woche nach den Osterferien sollen die Arbeiten im Außenbereich des Dorfgemeinschaftshauses beginnen. Derzeit werden dort die Hausanschlüsse und Abwasserrohre verlegt. © Steinhoff Architekten
Auch im Außenbereich des Dorfgemeinschaftshauses tut sich schon einiges: Die Bagger und anderen schweren Maschinen, die dort gerade im Einsatz sind, machen derzeit Kanalanschlüsse und Hausleitungen. Voraussichtlich in der Woche nach Ostern soll dann der Ausbau der späteren Außenanlage, sprich Terrasse, Pflaster und Begrünung beginnen.
Fertigstellung möglichst schnell
Mit dem Fertigstellungstermin ist es jetzt so eine Sache: „Natürlich so schnell wie möglich“ solle das Dorfgemeinschaftshaus fertig sein, macht Dietmar Bergmann deutlich. Andererseits verweist er auf die erschwerten Bedingungen, unter denen die Gewerke derzeit arbeiten müssten.

Mit einer Industrie-Nähmaschine wird zurzeit der Kunstleder-Trennvorhang für die Sport- und Veranstaltungshalle zusammengenäht. © Steinhoff Architekten
Und selbst, wenn das Dorfgemeinschaftshaus Ende April fertig wäre: „Die Frage ist, wann sich das Kontaktverbot wieder so weit gelockert hat, dass sich wieder viele Menschen treffen können“, gibt Bergmann zu bedenken. Hieße für das Dorfgemeinschaftshaus: Die Gemeinde könnte es eröffnen, um es dann direkt wieder zu schließen.
Die noch fehlenden Arbeiten sollten jetzt nicht unnötig in die Länge gezogen werden, sagt der Bürgermeister, ein großer Zeitdruck herrsche wegen der Corona-Krise zurzeit allerdings auch nicht.