Vor der Kamera Diskallico aus Herbern musste jetzt für Fernsehsendung lügen

Diskallico Karl Jehle aus Herbern musste jetzt fürs Fernsehen lügen
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Karl Jehle kommt seinem Traum, das Leuchtradeln bundesweit populär zu machen, immer näher. Nach Auftritten bei „Kaum zu glauben“ im NDR und „Volle Kanne“ im ZDF stand er jetzt für den SWR vor der Kamera. Der 60-Jährige aus Herbern wirkt in der Ratesendung „Sag die Wahrheit“ mit.

Vor drei Wochen bekam Jehle einen Anruf von der Redaktion aus Baden-Baden. Man habe die beiden Sendungen mit ihm gesehen und frage nun nach, ob er sich auch für die Show „Sag die Wahrheit“ casten lassen würde. Jehle sagte zu.

So sieht das Studio der Sendung „Sag die Wahrheit" in Baden-Baden aus, in dem Karl Jehle seinen nächsten Auftritt hatte.
So sieht das Studio der Sendung „Sag die Wahrheit" in Baden-Baden aus, in dem Karl Jehle seinen nächsten Auftritt hatte. © Jehle

Dann ging jedoch alles viel schneller als gedacht. Eigentlich sollte das Casting am 9.11. stattfinden. Eine Woche vorher klingelte um 10 Uhr das Telefon in Herbern. Am anderen Ende war der SWR. „Die Redaktion fragte, ob ich spontan sei. Denn ein Kandidat war ausgefallen, weil er im Studio positiv auf Corona getestet worden war.“ Jehle war spontan. Drei Stunden später saß er schon im Zug nach Baden-Baden.

Damit begann ein eher unerwünschtes Abenteuer mit der Bahn. „Eigentlich sollte ich um 18 Uhr im Hotel sein, und um 19.30 Uhr sollte das Briefing stattfinden. Leider kam ich aber erst um 20.45 Uhr in Baden-Baden an. Eine andere Kandidatin, die auch mit der Bahn unterwegs war, sogar erst um 23.30 Uhr.“ Ausgefallene und verspätete Züge strapazierten die Nerven.

Tolle Kandidaten getroffen

Im Hotel traf Jehle dann „viele tolle Menschen“. Unter den anderen Kandidaten war auch ein Physiotherapeut aus Ahlen, der Jehle als Diskallico schon im Münsterland getroffen hatte. „Er ist der perfekte Animateur, kann Menschen begeistern.“

Am nächsten Morgen ging es dann erst einmal ins Studio. Nach dem Schnelltest auf Corona startete der Probedurchlauf - noch ohne Promi-Rateteam und Moderator Michael Antwerpes. Aber in Echtzeit. Zur Aufzeichnung kam natürlich das Promiteam dazu, zu dem nun gehören: Moderator Pierre M. Krause, Moderatorin Jess Schöne, Smudo von den „Fantastischen Vier“ und Schauspielerin Liz Baffoe, bekannt aus der Serie „Lindenstraße“.

Lügen und Wahrheit

„Ich durfte in der ersten Runde lügen. Da saßen wir dem Rateteam gegenüber und behaupteten alle, dass wir ein Pantoffelmacher aus Berlin sind, der in der vierten Generation das Handwerk betreibt.“ Jehle hatte sich durch Instagram-Videos des echten Pantoffelmachers genau vorbereitet, um die Promis aufs Glatteis zu führen. Ob sie den Lügnern auf die Schliche kamen, darf noch nicht verraten werden.

In der zweiten Runde durfte Jehle seine Geschichte als Diskallico erzählen - Schauspielerin Liz Baffoe sollte herausfinden, ob sie stimmt oder gelogen war. Als Auflösung gab es dann einen kurzen Film, den die Redaktion mit älterem Material vom WDR zusammengeschnitten hatte. „Das war ein bisschen schade, lag aber an der sehr knappen Vorbereitungszeit.“ Wäre Jehle - wie eigentlich geplant - erst im Januar im Studio gewesen, hätte das Team vielleicht sogar neues Material drehen können.

Karl Jehle in dem T-Shirt des Pantoffelmachers.
Karl Jehle in dem T-Shirt des Pantoffelmachers. © Jehle

In dem Gespräch mit Liz Baffoe erzählte Jehle, dass in seinem Garten ein Discofahrrad steht und er jeden Abend 40 bis 70 Kilometer durchs Münsterland radelt. Überbelichtet wie eine Supernova, um sich viel Lächeln abzuholen. Und dass er damit seinen Tinnitus therapiert.

Durch sein spontanes Einspringen ist er nun auch in einer früheren Sendung zu sehen, die zwischen Januar und März ausgestrahlt wird. Am nächsten Tag nach der Aufzeichnung ging es dann mit der Bahn wieder zurück. Diesmal war es noch chaotischer als auf der Hinfahrt. „Wieder fielen Züge aus und dadurch waren die Bahnen, die dann fuhren, absolut überfüllt. „Die Leute saßen auf dem Boden und auf Armlehnen.“ Nach vielen Stunden kam er endlich in Capelle an, wo sein Bruder ihn dann abholte. Trotzdem würde Jehle wieder zusagen, wenn das Fernsehen anruft - aber dann um einen Leihwagen bitten.