„Das lassen wir uns nicht bieten“ Nordkirchen setzt sich für Erhalt der Notdienstpraxis ein

Nordkirchen setzt sich für Erhalt der Notdienstpraxis ein
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Dieses Statement der Gemeinde ist deutlich. „Aus unserer Sicht sollten möglichst alle in Nordkirchen unterschreiben“, erklärte Bürgermeister Dietmar Bergmann in der Ratssitzung am 2. November. Die vom Lüdinghauser Bürgermeister Ansgar Mertens gestartete Online-Petition zum Erhalt der hausärztlichen Notdienstpraxis in Lüdinghausen haben bislang (Stand 3. November) bereits mehr als 9000 Menschen unterzeichnet.

In Nordkirchen hat die Gemeinde mittlerweile Unterschriftenlisten in allen Hausarztpraxen und der Bärenapotheke ausgelegt. Zudem unterzeichneten alle Ratsmitglieder in der Sitzung die Petition, was die CDU-/FDP-Fraktion zuvor angeregt hatte. Von der zum 31. Januar 2024 geplanten Schließung sind rund 100.000 Menschen im südlichen Kreis Coesfeld und der Stadt Selm betroffen, die bei einem entsprechenden Notfall am Wochenende nach Dülmen, Datteln oder Werne fahren müssen.

Der Rat der Gemeinde hat die Petition in der Sitzung am 2. November geschlossen unterschrieben.
Der Rat der Gemeinde hat die Petition in der Sitzung am 2. November geschlossen unterschrieben. © Bastian Becker

Empörung bei der SPD

Auch die Politiker positionierten sich im Rat deutlich für den Erhalt der Praxis. „Dieses Statement ist einfach ein wichtiges Signal, das sollten wir uns nicht bieten lassen“, betonte Markus Pieper (CDU). Scharfe Kritik übte Gereon Stierl am Verhalten der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL): „Es ist absolut empörend, wie die KVWL auf Petitionen und Anfragen der Bürgermeister kaum reagiert hat.“ Die Unterschriften will Lüdinghausens Bürgermeister der KVWL übergeben, die bislang wenig Gesprächsbereitschaft bei dem Thema gezeigt hat.

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