CO2-Ampeln sind die Lösung Gesamtschule Nordkirchen zwischen Sparen und Lüften

CO2-Ampeln sind die Lösung: Gesamtschule zwischen Sparen und Lüften
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Auf der einen Seite Corona, auf der anderen die Energiekrise: Für alle Beteiligten an der Johann-Conrad-Schlaun-Schule ist die Frage, wann die Fenster geöffnet werden sollen, nicht einfach. „Das Mittel der Wahl während der ganzen Pandemie war Lüften. Jetzt müssen wir aber Heizkosten sparen und sollen die Fenster schließen“, benennt Schulleiter Ulrich Vomhof das Dilemma.

Die Lösung steht im Büro des Direktors, aber auch in jedem Klassenraum der Schule: Ein weißes Gerät mit fünf Leuchtdioden, die sogenannten CO2-Ampeln. Aktuell leuchten diese grün, bei zunehmender Verschlechterung der Luftqualität dann orange und schließlich rot. So wissen Lehrer und Schüler genau, wann es Zeit ist, die Fenster zu öffnen. Im vergangenen Winter habe man durchgehend geöffnet, das wäre aber aktuell natürlich kontraproduktiv. „Das Land finanziert diese CO2-Ampeln und die Gemeinde hat sie frühzeitig bestellt“, freut sich der Schulleiter über die rund 80 Anzeigen. Deshalb konnte die Gesamtschule diese bereits vor den Herbstferien nutzen.

Die Gesamtschule Nordkirchen sieht sich für den Winter gut gerüstet.
Die Gesamtschule Nordkirchen sieht sich für den Winter gut gerüstet. © Mona Wellershoff

Ampelwächter passen auf

In den unteren Klassen gebe es sogar sogenannte Ampelwächter, die genau im Blick haben, wann es Zeit für Frischluft in der Klasse wird. Allerdings geben die CO2-Ampeln in diesem Fall auch ein akustisches Signal, das alle auf die Notwendigkeit hinweist. „Die Schüler haben das angenommen und finden es toll, weil es kalt wird, wenn die ganze Zeit das Fenster offen bleibt“, beobachtet Lehrerin Julia Lübbert. Insgesamt sei es zwar nicht zu vermeiden, dass Heizenergie verloren geht, aber weil die CO2-Ampeln wieder grünes Licht zeigen, wenn das Lüften wirkt, könne man diesen Verlust in Grenzen halten. Außerdem achte man noch genauer darauf, Strom zu sparen, indem man beispielsweise nach Verlassen des Klassenzimmers das Licht ausschaltet.

Der Schutz gegen Corona bleibt trotz Abschaffung der Maskenpflicht und weniger strikter Abstandsregeln nach wie vor ein wichtiges Thema. „Der Ausfall von Schülern wegen positiver Tests ist bei rund 1000 Schülern für uns Alltag“, verdeutlicht Ulrich Vomhof. Durch die Pandemie sei allerdings die digitale Ausstattung so weit fortgeschritten, dass allen Lehrkräften I-Pads zur Verfügung stehen. Alle Unterrichtsinhalte werden daher auf der Plattform IServ hochgeladen, so dass symptomfreie Schüler diese Aufgaben zu Hause bearbeiten und den Lehrern zuschicken können. Manche Lehrer, das sei aber eher die Ausnahme, würden die Schüler auch per Videokonferenz zuschalten. „Das lässt sich gut in den Alltag integrieren, sowohl bei den Schülern als auch bei den Kollegen“, erklärt Julia Lübbert.

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