Seit rund einem Jahr probt der Chor „Parlar Cantando“ daran, die Barockoper „Dido und Aeneas“ von Henry Purcell aufzuführen. Gleich zwei Aufführungstermine wird es geben, am 29. und 30. April in der Burg Vischering in Lüdinghausen. Die Proben dafür sind intensiv.
Anderthalb Monate vor den Auftritten im Don-Bosco-Haus in Seppenrade: Der Chor „Parlar Cantando“ singt. Und tanzt. Und spricht. Ja was denn nun? Ist das nun eine Barockoper, die die Frauen und Männer - ein Drittel kommt aus Nordkirchen - aufführen wollen oder nicht? Antwort: Ja. Aber etwas anders, als man sich das vorstellt. Gesang und Schauspiel sind gefordert bei „Dido und Aeneas“ à la „Parlar Cantando“.
Die rund 36 Aktiven sind hoch konzentriert. Regisseur Volker Freibott setzt Akzente bei den Proben. Auch gestisch drückt er aus, ob in einer Szene Ruhe oder ausgelassenes Treiben herrschen soll. Die Sängerinnen und Sänger setzen sofort um, was Freibott gerade erklärt hat. Und wenn nicht, dann geht Volker Freibott auch mal ganz nah ran an seine Truppe. Nicht drohend, sondern zugewandt, aber deutlich erklärend.
Großes stimmliches Volumen
Was während der Probe schon klar wird: Die Besucher der Aufführungen werden sich freuen können. Das stimmliche Volumen des Chores ist groß. Alle Stimmen sind sehr gut besetzt. Und auch die Solistinnen und Solisten füllen ihre Parts kraftvoll und sensibel - je nachdem, wie es die Rolle erfordert.
Und die Oper ist anspruchsvoll. Dem Chor kommt eine tragende Rolle zu. Mehr als in Opern normalerweise. Während der Proben kommt es einem aber nicht so vor, als ob immenser Druck auf den Sängerinnen und Sängern lastet. Im Gegenteil. Alles sieht leicht aus. Das mag daran liegen, dass schon viel Probenarbeit hinter dem Chor liegt. Aber es dürfte auch daran liegen, dass Talent und Präsentation bei den Mitgliedern in einem bemerkenswerten Verhältnis zueinanderstehen. Volker Freibott jedenfalls lächelt häufig. Er scheint sehr zufrieden zu sein mit dem, was er sieht und hört.

Dabei ist zu erwähnen, dass die Sängerinnen und Sänger im Don-Bosco-Haus nicht in den Kulissen proben, die es dann Ende April bei den Aufführungen in der Remise der Burg Vischering in Lüdinghausen geben wird. Fantasie müssen sie also auch noch haben.
Für das Bühnenbild ist Chormitglied Wolfgang Weck verantwortlich. Die Kostüme kommen aus den Händen von Gabriela Kortmann. Diese Kostüme spielen eine besondere Rolle. Denn hier und da müssen sich die Sängerinnen und Sänger auf offener Bühne verwandeln. All das ist nicht einfach zu stemmen. Bei den Proben merkt man allen aber den Spaß an dem an, was sie tun.
Die Geschichte, die der Chor erzählt, ist die von der unglücklichen Liebe zwischen der Königin von Karthago und dem Trojaner Aeneas. Gut eineinhalb Stunden werden die Aufführungen dauern. Der erste Auftritt ist am 29. April (Samstag) um 19 Uhr in der ehemaligen Remise der Burg Vischering. Geplant ist ein Einführungsvortrag um 18 Uhr. Die zweite Aufführung ist am 30. April (Sonntag) um 18 Uhr mit voraussichtlich einer Einführung um 17 Uhr. Der Eintrittspreis liegt bei 25 Euro. Der Vorverkauf beginnt in der letzten Märzwoche im Eiscafé Palina in Nordkirchen und im Geschäft „Adam & Eva Moden“ in Lüdinghausen.
Bliebe noch zu klären, ob die Zuschauer und -hörer verstehen werden, was der Chor auf Alt-Englisch singt. Dafür hat die Gruppe Szenen eingebaut, die in der ursprünglichen Oper nicht vorgesehen waren: „Wir werden die Texte zum besseren Verständnis auch auf Deutsch sprechen“, sagt Chormitglied Gabriele Augustin. Das passt. Schließlich heißt „Parlar Cantando“ übersetzt „Singend sprechen“.
- Mitte 45 bis Mitte 85 ist die Altersstruktur des Chores „Parlar Cantando“. Nachwuchs - auch jünger - ist willkommen.
- Interessierte können sich bei Chorleiterin Andrea Sauer, Tel. 02596-4417, melden.
- Oder Sie kommen direkt zu den Proben. Der Chor probt jeden Montag um 20 Uhr im evangelischen Stephanus-Gemeindezentrum Lüdinghausen, Stephanusweg 7.
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