Bruno Knust alias „Günna“ präsentierte in Nordkirchen sein Programm „Klare Kante“.

Bruno Knust alias „Günna“ präsentierte in Nordkirchen sein Programm „Klare Kante“. © Heidi Tripp

Bruno Knust in Nordkirchen: Gezielte Angriffe auf die Lachmuskulatur

rnProgramm „Klare Kante“

Rund 230 Gäste lachten beim Auftritt von Bruno „Günna“ Knust am Freitag (3. Juni) im Nordkirchener Festzelt um die Wette. Die Ruhrpott-Schnauze des Kabarettisten kam bestens an.

Nordkirchen

, 07.06.2022, 17:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Westfalen gehen zum Lachen in den Keller. Das mussten sich rund 230 Gäste von Bruno Knust alias „Günna“ nicht nachsagen lassen. Denn sie waren zum Rudellachen im Festzelt der Schlossgemeinde angetreten. Mannigfaltige Gründe für ausgelassene Heiterkeit bot der Ruhrpott-Kabarettist sehr souverän mit seinem über zweistündigen Programm: „Klare Kante“.

„1000 Jahre Nordkirchen, ich sehe schon, einige Dorfälteste sind noch da“, scherzte Günna zum Einstieg in einen fulminanten Comedy-Abend, der das Publikum begeisterte.

Kein Blatt vor den Mund genommen

„Wir haben den Künstler ausgesucht, weil wir ihn schon kennen und wissen, dass er mit seiner Ruhrpott-Schnauze auch bei uns gut ankommt“, erklärte Katrin Schürmann-Schlieker, die für die Veranstaltung verantwortliche Tourismusfachwirtin der Gemeinde - und sie behielt recht.

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Günna erobert seine Gäste im Sturm. Er nimmt kein Blatt vor den Mund, wenn es um die Zwischenmenschlichkeit während Corona oder um die Figur danach geht. Die Westfalen aus der Jogginghose von der Couch zu holen - sofern noch etwas anderes passt - scheint seine selbstlose Aufgabe zu sein - und natürlich jeden zum Lachen zu bringen.

230 Gäste kamen zum Auftritt in das Festzelt.

230 Gäste kamen zum Auftritt in das Festzelt. © Heidi Tripp

Dies erreicht er mit wortgewaltiger Sprachakrobatik, zielsicherer Situationskomik, überzeugender Bühnenpräsens und einer vertrauten Nähe zum Publikum. Denn Günna kommt von nebenan und kennt die kleinen und großen Sorgen. Wenn zum Beispiel nach zwei Jahren auf der Couch nur noch die Chipstüte zwischen einem Paar knistert, ist es spätestens Zeit für seine absurden, aber urkomischen Flirttipps.

Rund-um-Schlag durch viele Themenfelder

„Klare Kante“ ist ein Rund-um-Schlag durch viele Themenfelder: Eierphones, digitale Entgiftung, die Zeit der Gefangenschaft, die Ehe, Kinder, die auch mit 40 noch nicht ausgezogen sind, veganer Sex, Arztbesuche, Fußball, Linguale-Ruhrpott-Bonbons, der Westfale an sich, aber vor allem ist es ein Training zur Auswilderung der Westfalen nach Corona.

Und weil alle sich ja wieder ans Ausgehen gewöhnen müssen, gibt Günna seinem Publikum noch einen Tanzkurs der Extraklasse. Schließlich hätte die Uni Münster herausgefunden, dass Frauen Männern auf das rechte Knie und nicht auf den Allerwertesten schauen. Und was man mit diesem und dem Rest seines Körpers so Verrücktes anstellen kann, muss als gezielter Angriff auf die Lachmuskulatur gewertet werden. Das Festzelt brodelt, Tränen werden vergossen, Bäuche gehalten und Günna wird nicht ohne Zugabe und mit donnerndem Applaus entlassen. Auch nach der Show stand er für Selfies seinen Fans zur Verfügung.

„Wir wussten nicht, was uns erwartet, aber das war wirklich richtig gut“, resümiert Karl Kleineberg und seine Ehefrau Ursel Kleineberg fügt hinzu: „Wir haben die Karten geschenkt bekommen und hatten richtig Spaß, sehr empfehlenswert.“

Wer Bruno „Günna“ Knust in Nordkirchen verpasst hat, kann ihn in Dortmund im Theater Olpketal am Freitag, (10. Juni) und am Samstag, (11. Juni) auf der Bühne erleben. Tickets sind über die Internetseite www.olpketal-theater.de erhältlich.
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