
© Beate Rottgardt
Bio-Bauernhöfe: Gut, dass Landwirte hartnäckig geblieben sind
Meinung
Vor 30 Jahren wurden Bio-Bauern als Spinner abgetan. Heute ist das anders - immer mehr Verbraucher wollen Bio-Lebensmittel aus der Region. Gut, dass es Bio-Bauern gibt, meint unsere Autorin.
Als sich die heimischen Landwirte Altfeld (Nordkirchen), Schulze Wethmar (Lünen) und Schulze Altcappenberg (Cappenberg) vor gut 30 Jahren entschlossen, ihre traditionsreichen Familien-Höfe auf Bio-Landwirtschaft umzustellen, ernteten sie erst einmal viel Unverständnis.
Nicht nur Kollegen, auch Politiker taten das Ganze als romantische Spinnerei ohne Zukunftsaussichten ab. Daran erinnert sich Paul Altfeld noch heute. Doch getreu der Weisheit, wer zuletzt lacht, lacht am besten, haben sich die drei heimischen Landwirte mit ihrem Konzept auf dem Markt durchgesetzt. Die Nachfrage nach ihren Bio-Produkten wuchs von Jahr zu Jahr.
Das Umdenken bringt nicht nur den Verbrauchern etwas. Auch die Tiere, die auf den Höfen gehalten werden, profitieren von der Bio-Landwirtschaft. So fühlen sich die Hühner (und Hähne!) auf dem Hof von Landwirt Altfeld sichtlich wohl, wenn sie auf großen Flächen picken und laufen können. Und auch die Milchkühe und ihre Kälber stehen nicht etwa im Stall, sondern auf Weiden am Schloss.
Dass die Bio-Landwirtschaft auf den Höfen auch in Zukunft weitergeht, dafür steht bei vielen Familien die nächste Generation. Auch Altfelds Sohn entschied sich, den 500 Jahre alten Betrieb zu übernehmen. Gut für die Tiere, gut für eine Hof-Tradition im Münsterland und gut für die Verbraucher.
Beate Rottgardt, 1963 in Frankfurt am Main geboren, ist seit 1972 Lünerin. Nach dem Volontariat wurde sie 1987 Redakteurin in Lünen. Schule, Senioren, Kultur sind die Themen, die ihr am Herzen liegen. Genauso wie Begegnungen mit Menschen.
