
Der Platz auf dem Friedhof in Nordkirchen ist begrenzt, nun soll er überplant werden. Alte Gräber sollen für ein neues Friedhofsbild weichen. © Montage Schulz-Gahmen
Begrenzte Flächen auf dem Friedhof Nordkirchen: Gräber sollen weichen
Umgestaltung auf dem Friedhof
Die Gemeinde Nordkirchen braucht mehr Fläche für Gräber. Deshalb soll der Friedhof überplant werden. Dafür wird es eine Arbeitsgruppe geben und es kommen Kosten auf die Bürger zu.
Die Gemeinde Nordkirchen hat insgesamt drei Friedhöfe: in Capelle, Südkirchen und Nordkirchen. In Capelle und Südkirchen gibt es noch ausreichend viele Flächen zum Erweitern für neue Grabstellen, in Nordkirchen wird der Platz langsam eng.
Daher wird über kurz oder lang eine Überplanung des Friedhofes an der Bergstraße nötig sein. Das hatte Bauamtsleiter Josef Klaas am Dienstagabend, 14. Juni, im Bauausschuss den Mitgliedern und anwesenden interessierten Bürgern mitgeteilt.
„Müssen mit vorhandener Fläche auskommen“
„Wir haben in Nordkirchen leider nicht den Luxus, den wir in Capelle und Südkirchen haben. Durch die Wohnflächen rund um den Friedhof müssen wir mit der vorhandenen Fläche auskommen“, so Klaas. Einzelne Grabfelder laufen bereits voll, viele verschiedene Aspekte müssen bei der Überplanung berücksichtigt werden, darunter auch, welche Ruhezeiten jetzt bald auslaufen, wohin der Trend bei Bestattungen geht und ob die Friedhofsgebühren erhoben werden müssen.
Auch eine Privatisierung des Friedhofes brachte Bürgermeister Dietmar Bergmann ins Gespräch. Hierbei müsse man aber erst einmal schauen, ob es dafür Interessenten gäbe, denn der Friedhof in Nordkirchen gehört nun gerade nicht zu den größeren.
Ort der Ruhe und der Begegnung
Neben den Grabstellen, also ein Ort der Ruhe, soll der Friedhof in Nordkirchen aber auch Atmosphäre haben, denn er soll zum Verweilen einladen. Dafür könnte eine größere Teilfläche abgegliedert werden, auf der sich auch Sitzmöglichkeiten befinden.

Der Friedhofsplan der Gemeinde zeigt eindeutig, wo man Flächen umnutzen könnte und welche Grabstellen nicht mehr verlängert würden. © Gemeinde Nordkirchen
Auch über eine Umgestaltung der Bestattungsorte werde man nachdenken: Hier könnte sich die Verwaltung Urnengräber, die um einen Baum herum angelegt werden, vorstellen. Außerdem gibt es die Möglichkeit, eine Urnenstele zu errichten. Das sei platzsparend. Josef Klaas, der seine letzte Bauausschussitzung am Dienstagabend in Nordkirchen aktiv begleitet hat, weil er bald in Pension geht, hat auch noch ein Streufeld für Asche und einen Bereich für Sternenkinder als mögliche Neuerungen genannt. „Das lässt sich sicher noch besser gestalten“, so Klaas.
Arbeitsgruppe wird gegründet
Des Weiteren müssten bei einer Überplanung neue Wege angelegt werden. Es gibt die Möglichkeit, bunte Blumen an Begräbnisplätzen zu pflanzen und Urnenwände aufzustellen. Für die Ideensammlung soll extra ein eigenes Gremium, „vielleicht in Form einer Arbeitsgruppe“, gegründet werden. Denn auch ethische Fragen müssen bedacht werden wie: „Was passiert, wenn jemand die Ruhezeit verlängern möchte?“ Die Antwort war bereits relativ klar, denn darauf könne man dann keine Rücksicht nehmen. „Es sei denn, das Grab liegt relativ am Rand, dann muss man schauen, was geht“, sagt Josef Klaas, der seine letzte Ratssitzung am 23. Juni besuchen wird, in der er dann auch offiziell verabschiedet wird.
Auch die Kirchen sollen ins Boot geholt werden, denn ohne sie ginge es nicht. Zudem werde in dem geplanten Gremium die Ausgaben thematisiert. Denn laut Bürgermeister Dietmar Bergmann sei angedacht, die Kosten auf den Gemeinwohlanteil umzulegen. Der Ausschuss hat die Ausführungen von Josef Klaas zur Kenntnis genommen und dafür gestimmt, eine Arbeitsgruppe für dieses Thema zu bilden.
Laura Schulz-Gahmen, aus Werne, ist Redakteurin bei Lensing Media. Vorher hat sie in Soest Agrarwirtschaft studiert, sich aber aufgrund ihrer Freude am Schreiben für eine Laufbahn im Journalismus entschieden. Ihr Lieblingsthema ist und bleibt natürlich: Landwirtschaft.
