Die L810 zwischen Nordkirchen und Lüdinghausen ist seit Monaten gesperrt. © Arndt Brede

Baustelle und Straßensperrung

Baufahrzeuge weg: Warum steht die L810-Baustelle seit Monaten still?

Schon lange ist die L810 zwischen Lüdinghausen und Nordkirchen gesperrt. Und seit Monaten tut sich nichts mehr auf der Baustelle, selbst alle Baufahrzeuge sind weg. Wir verraten, wann es weitergeht.

Nordkirchen

, 18.02.2022 / Lesedauer: 3 min

So langsam verlieren die Nordkirchener die Geduld - und mit ihnen auch viele Pendler. Denn auf der Baustelle der gesperrten L810 zwischen Lüdinghausen und dem Kreisverkehr in Nordkirchen tut sich seit Monaten: nichts. „Die Bevölkerung von Nordkirchen ist langsam sehr ungeduldig. Keiner kann verstehen, warum es nicht weitergeht“, schildert Janine Rehbaum, die sich per Mail an unsere Redaktion gewandt hat, ihren Unmut.

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Kein Wunder. Denn aufgrund der Sperrung der L810 müssen Autofahrer und Pendler schon seit Monaten einen erheblichen Umweg auf sich nehmen. Die offizielle Umleitung führt den Verkehr über die Lüdinghauser Straße und die Neue Nordkirchener Straße - was einen Umweg von acht Kilometern bedeutet. „Bei der Entwicklung der aktuellen Spritpreise eine echte Zumutung“, lautet das Fazit der Nordkirchenerin Rehbaum, die täglich zur Arbeit nach Lüdinghausen pendeln muss.

„Statt 8 Kilometer fahre ich nun 17 pro Strecke“, so Rehbaum, die nicht nur von der anhaltenden Mehrbelastung für die Autofahrer genervt ist, sondern sich auch Gedanken um den „ökologischen Fußabdruck“, also die Folgen der vielen zusätzlichen Auto-Kilometer auf Natur und Umwelt, macht. „Es wurde gesagt, die Sanierung soll schnell vonstattengehen. Und langsam wundert man sich, weil sich seit vielen Wochen gar nichts mehr tut. Es stehen ja noch nicht mal mehr Baustellenfahrzeuge da“, so Rehbaum.

In spätestens 14 Tagen soll es weitergehen

Wann und wie soll die Fahrbahnsanierung an der L810 also weitergehen? „Die Arbeiten ruhen seit Ende November. Zielsetzung ist es, die Arbeiten in den nächsten 14 Tagen wieder aufzunehmen“, erklärt Nina Wischeloh von Straßen.NRW. Das genaue Datum werde gerade mit der ausführenden Baufirma abgestimmt.

Dass zurzeit keine Baustellenfahrzeuge zu sehen sind, hat übrigens einen kuriosen Grund: Laut Angaben von Nina Wischeloh wurden die Reifen der Baufahrzeuge zwischen Weihnachten und Neujahr mutwillig zerstört. Unbekannte hatten die massiven Pneus aufgebohrt. Die Fahrzeuge mussten deshalb von der Baufirma abgeholt und neu bereift werden. Zu einer Verzögerung der Bauzeit habe der Vorfall aber nicht geführt, so Wischeloh.

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Warum ruht der Betrieb auf der Baustelle denn dann schon so lange? Auch hierzu hat Nina Wischeloh eine Antwort: Bei der Baumaßnahme werde in einer speziellen Verfahrensweise gearbeitet. „Für die Zementverfestigung in diesem Verfahren ist eine längere Zeitspanne mit einer Temperatur von über fünf Grad Celsius erforderlich.“ Sei dies nicht gegeben, könne der Unterbau unterschiedlich tragfähig werden, was ein Problem für den anschließenden Asphaltaufbau wäre.

Rund sechs Wochen bis zur Fertigstellung

Für die 2,6 Kilometer lange Strecke benötige man laut Nina Wischeloh rund sieben Tage, um die Verfestigung einzubringen. Das sei das Erste, was man nach Wiederaufnahme des Baustellenbetriebs machen werde. Anschließend würden die Bushaltestellen aufgestellt, die Asphaltschichten eingebaut und die Zufahrten angeglichen. Danach soll der Radweg in Teilbereichen saniert werden, das Straßenbankett - also der neben der Fahrbahn befindliche Teil der Straßenkrone - hergestellt und zum Schluss die Straßenausstattung (Markierung, Beschilderung usw.) angebracht werden.

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„Wir planen mit einer Ausführungszeit von rund sechs Wochen, so dass die Strecke Ende März / Anfang April wieder befahrbar sein sollte“, so Nina Wischeloh. Direkt im Anschluss will Straßen.NRW mit der Fahrbahnsanierung auf dem zweiten Bauabschnitt der L810 zwischen Kreisverkehr und Münsterstraße beginnen.

Dann droht also die nächste längere Straßensperrung. Doch zumindest nach Lüdinghausen und zurück sollten die Nordkirchener dann wieder schnell kommen - auch Janine Rehbaum.

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