
© Thomas Aschwer
Schleichweg Schwarzer Damm - den Schaden hat die Gemeinde Nordkirchen
Hauptverbindung gesperrt
Auf dem Schwarzen Damm herrscht seit Wochen Hochbetrieb - sehr zum Ärgernis von Anwohnern und Gemeindeverwaltung. Die wirtschaftlichen Folgen sind bereits jetzt deutlich absehbar.
Im südlichen Münsterland gibt es viele schmale (Wirtschafts-)Wege, die in der Regel von Auto- und insbesondere LKW-Fahrer meist gemieden werden. Gern und viel genutzt werden die größtenteils landschaftlich schönen Strecken gerne von Radfahrern, die sogar ganz bewusst über diese Wege geführt werden. Sie stört es nicht, dass die Wege fast immer sehr schmal und teilweise kurvenreich sind. Autofahrern ermöglichen sie hingegen eher niedrigere Geschwindigkeiten.
Mit der Folge, dass sie zwar in vielen Fällen eine kürzere Verbindung sind, jedoch einen größeren Zeitaufwand erfordern. Das trifft auch auf den Schwarzen Damm zu, der Nordkirchen mit Lüdinghausen verbindet. „Es ist ein alter Gemeindeverbindungsweg, der in den 1980er-Jahren im Rahmen der Flurbereinigung Nordkirchen ausgebaut worden ist. Er liegt mit etwa 800 Metern auf dem Gebiet der Gemeinde Nordkirchen und mit drei Kilometern Länge auf dem Gebiet der Stadt Lüdinghausen“, sagt Josef Klaas von der Gemeindeverwaltung Nordkirchen.
Baustelle auf der L810 ist derzeit im „Winterschlaf“
Die Verwaltung beschäftigt sich gerade intensiv mit dem Weg, der die beiden Orte verbindet. Die Hauptverbindung über die L810 ist seit vielen Wochen wegen Bauarbeiten gesperrt - und wird es auch noch viele Wochen bleiben. „Nach unserer Beobachtung wird der Schwarze Damm gern als Schleichweg genutzt“, sagt Klaas. Wer vor Ort ist, kann das nur ausdrücklich bestätigen. Auto um Auto rollt über die nur 3 Meter breite Asphaltdecke. Wenn dann noch Paketboten oder LKW unterwegs sind, wird es richtig eng. Josef Klaas hat die Folgen für Fahrradfahrer im Blick: „Die matschigen und löcherigen Bankette sind gleichzeitig eine Gefahr für Radfahrer, die nicht mehr darauf ausweichen können bei Begegnungsverkehr.“

Viele Fahrradrouten laufen bewusst über Wirtschaftswegen - so auch auf dem Schwarzen Damm. Er führt von Nordkirchen nach Lüdinghausen und auch Richtung Olfen und Selm. © Thomas Aschwer
Überrascht von der Entwicklung ist die Gemeinde Nordkirchen nicht. „Wir sind mit der Unterbrechung der Bauarbeiten über den Winter von Anfang an unglücklich gewesen, weil diese Ausweichverkehre abzusehen waren und haben das auch gegenüber dem Landesbetrieb gesagt bzw. geschrieben“, betont Klaas. Eigentlich dürfte ein Großteil der Fahrzeuge die Strecke nicht nutzen, denn zahlreiche Schilder weisen darauf hin, dass neben den Anliegern nur der Linienverkehr hier zulässig ist.
Polizeikontrollen bleiben bislang ohne echte Folgen
Dass viele PKW-Fahrer diese Schilder ignorieren, ist auch dem Landesbetrieb Straßen.NRW bekannt. „Wir können Pkw- und auch Lkw-Fahrer nur dringend darum bitten, der ausgeschilderten Umleitung zu folgen“, so die Pressesprecherin Nina Wischeloh.
Auch Polizeikontrollen haben nicht verhindern können, dass die Bankette des Weges mittlerweile an vielen Stellen beschädigt sind. „Die Schäden dürfen von den Kommunen beseitigt werden“, weist Klaas auf die wirtschaftlichen Folgen für die Gemeinde hin.
Journalist aus Leidenschaft, Familienmensch aus Überzeugung, Fan der Region. Als Schüler 1976 den ersten Text für die Ruhr Nachrichten geschrieben. Später als Redakteur Pendler zwischen Münsterland und Ruhrgebiet. Ohne das Ziel der Arbeit zu verändern: Die Menschen durch den Tag begleiten - aktuell und hintergründig, informativ und überraschend. Online und in der Zeitung.
