Zusammen an einem Tisch im Schlosspark in Nordkirchen sitzen die Betonfiguren "Alltagsmenschen" und Besucher der Open-Air Ausstellung. Die Besucher haben Kuchen und Kaffee in Thermoskannen mitgebracht.

Besonders beliebt in der Ausstellung war die lange Tafel im Schlosspark: Zusammen mit dem Alltagsmenschen haben viele Besucherinnen und Besucher Kuchen gegessen und Kaffee getrunken. © Günther Goldstein

Ausstellung Alltagsmenschen in Nordkirchen zu Ende: Wird es ein Wiedersehen geben?

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Die Alltagsmenschen verlassen Nordkirchen. Sechs Monate lang war die Ausstellung zu Gast in der Gemeinde, Montag und Dienstag wird sie wieder abgebaut. Wird es ein Wiedersehen geben?

Nordkirchen

, 17.10.2022, 06:04 Uhr / Lesedauer: 2 min

Das letzte Ferienwochenende haben sie noch „mitgenommen“, jetzt aber ist die Ausstellung „Alltagsmenschen“ in Nordkirchen endgültig vorbei. Nach einem sechsmonatigen Gastspiel in der Gemeinde werden die Beton-Kunstwerke der Künstlerinnen Christel und Laura Lechner am Montag und Dienstag (17./18. Oktober) abgebaut – und Nordkirchen muss die 50 Beton-Bewohner wieder ziehen lassen.

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In allen drei Ortsteilen standen die Figuren seit dem Frühjahr an unterschiedlichen Stellen. Besonders prominent natürlich im Schlosspark in Nordkirchen: Viele Besucherinnen und Besucher haben sich in den vergangenen Monaten – teilweise mit mitgebrachtem Kuchen und Kaffee aus der Thermoskanne – zu den Alltagsmenschen an die lange Tafel gesetzt und mit ihnen den 1000. Geburtstag der Gemeinde gefeiert. Das Jubiläum war ja Anlass für die Gemeinde, die Open-Air-Ausstellung, die viele aus Sylt kennen, nach Nordkirchen zu holen.

Im Schloss Innenhof stehen die Alltagsmenschen mit dem Namen "Berliner Paar". Sie sind aus Beton. Die Frau trägt einen Sonnenhut, ein Mann hält einen Sonnenschirm.

An unterschiedlichen Stellen in der Gemeinde Nordkirchen waren die Alltagsmenschen zu Gast. Nach sechs Monaten ist die Ausstellung jetzt zu Ende. © Günther Goldstein

Bereut hat die Gemeinde diese Entscheidung nie, wie Tourismus-Managerin Maike Teetz im Gespräch mit der Redaktion erzählt: Absolut positiv sei das Feedback zu den Alltagsmenschen gewesen, Führungen und vor allem die Radtouren zu den einzelnen Standorten der Kunstwerke Christel und Laura Lechner seien ausnahmslos sehr gut besucht gewesen.

Vor dem Wasserschloss Nordkirchen schwimmen auf einem Floß aus Holz drei Alltagsmenschen auf dem Teich.

Auch einer der großen Hingucker: Die drei Grazien auf dem Floß vorm Wasserschloss. © Günther Goldstein

Unzählige Menschen haben die Ausstellung aber auch auf eigene Faust erkundet oder sind den Figuren zufällig bei einem Besuch in Nordkirchen begegnet. „Die Ausstellung war total belebt. Auch die Ortsteile Südkirchen und Capelle haben sehr davon profitiert“, so die Tourismus-Managerin.

Ein langer Tisch, an dem Beton-Figuren sitzen, steht im Schlosspark von Nordkirchen.

Immer was los bei den Alltagsmenschen: Die Ausstellung in Nordkirchen ist sehr gut angekommen. Viele Menschen sind extra für sie auf einen Besuch in die Gemeinde gekommen. © Günther Goldstein

„Wir sind schon ein bisschen traurig, dass die Alltagsmenschen uns jetzt verlassen“, sagt Maike Teetz weiter. Ob es ein Abschied für immer ist? In anderen Orten – zum Beispiel in Münster-Hiltrup – sind Alltagsmenschen auch schon von den Künstlerinnen gekauft worden, um dann einen festen Platz im öffentlichen Raum zu bekommen. 24.000 Euro hat Hiltrup der Kauf von drei Alltagsmenschen gekostet – Sponsoren haben bei der Finanzierung geholfen.

Drei Betonfiguren stehen auf dem Becker-Platz in Nordkirchen. Dort ist außerdem eine Wäscheleine gespannt - die Figuren sollen Frauen darstellen, die die Wäsche machen.

Insgesamt 50 Alltagsmenschen waren in Nordkirchen zu Gast. Montag und Dienstag werden sie abgebaut und verlassen die Gemeinde wieder. © Günther Goldstein

Die Verwaltung in Nordkirchen, so sagt es Maike Teetz, hat über seine solche Anschaffung bislang nicht nachgedacht. Allerdings könnte es sein, dass die Gemeinde die Alltagsmenschen trotzdem noch einmal wiedersieht. „Wir sind gerade in den Überlegungen, die Ausstellung in ein paar Jahren wieder nach Nordkirchen zu holen“, sagt Teetz. Konkreter wird sie dazu allerdings noch nicht.

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