Protest gegen Firma Venneker
Anwohner haben Einwände gegen Neubau
Viele Anwohner aus dem Dörfer Kamp und dem Großen Feld sind um ihre Lebensqualität besorgt. Grund: die geplante Neuansiedlung der Firma Venneker, die nur wenige hundert Meter von ihren Häusern errichtet werden soll. Die Bürger haben in einer Sitzung mit dem Bürgermeister Transparenz gefordert.
NORDKIRCHEN
, 09.04.2014 / Lesedauer: 3 minHier soll der Neubau der Firma Venneker gebaut werden. Die blau eingezeichneten Flächen sollen die Logistikhallen werden, der rote Distrikt ist für die Verwaltung bestimmt.
Das hat ein Anwohner im Bauausschuss bestätigt. Er macht seinen Sorgen Luft: "Wir wissen nicht, was dort vor Ort passieren soll", meint er. Mehrere Anwohner verfolgten die Sitzung. Bürgermeister Dietmar Bergmann versuchte, zu schlichten: "Wir stehen erst am Anfang des Verfahrens." Details bezüglich Lärm- und Geruchsbelästigungen gibt es jetzt noch nicht. Das sei Aufgabe der Gutachten, die jetzt gestellt werden sollen.Einzige Option in Nordkirchen Auch der Bauamtsleiter Josef Klaas war dabei. Eine Erweiterung am alten Standort in Südkirchen sei nicht möglich.
Auch der Neubau in Südkirchen, der zu Beginn geplant war, ist wohl nicht realisierbar. "Die Fläche nördlich der Ermener Straße ist nun die einzige im Gemeindegebiet, die für den Neubau in Frage kommt", erklärt Klaas.Expandierungspläne Die Firma Venneker plant, zu expandieren. Die Zahl der Angestellten soll sich bis zum Jahr 2023 auf 300 Angestellte verdoppeln. "Dafür braucht die Firma Platz", so Klaas. In Nordkirchen sollen die Hallen für Logistik und Verwaltung gebaut werden.
Die Zucht und Mast von Schweinen würde aber am Standort in Südkirchen bleiben. Die geplante Umladung in Nordkirchen würde zudem auch nur einen Bruchteil der Tiere betreffen. Thomas Quante von der CDU plädierte dafür, die "Bürger frühzeitig mit ins Boot zu holen." Er kann verstehen, warum einige Bürger Unbehagen empfinden. Auch Meinhard Tegeler von den Grünen reiht sich da ein. Er sieht aber vor allem ein Problem darin, "Betriebe zu fördern, die die Masentierhaltung unterstützen." Allerdings sei der geplante Standort besser als die Option einer Aufsplitterung in Südkirchen.Noch offene Fragen Die Anwohner blieben kritisch. "Wer garantiert uns zum Beispiel, dass der Betrieb in 20 Jahren nicht noch größer wird", fragte eine Anwohnerin. "Dafür gibt es natürlich keine Garantien", gestand Josef Klaas. Fest steht aber: jede Erweiterung würde genauso umsichtig geprüft werden wie der zur Zeit geplante Neubau. Einen Güllehandel soll es am Nordkirchener Standort nicht geben. Am Ende sprach man sich geschlossen dafür aus, das Planverfahren zu beginnen.