Das Anmeldeergebnis für das kommende Schuljahr hat an der Johann-Conrad-Gesamtschule Nordkirchen sowohl für Lachen als auch ernste Mienen gesorgt. Einerseits mache das Ergebnis von 184 Anmeldungen „sehr stolz“, wie Schulleiter Ulrich Vomhof sagt. Andererseits heiße das aber auch, dass 68 Kinder nicht angenommen werden können. Denn die Gesamtschule dürfe bei vier Klassen à 29 Schülerinnen und Schülern lediglich 116 Schulplätze vergeben.
Ein Losverfahren wird darüber entscheiden, wer einen der Plätze bekommt und wer nicht. Das wird Tränen geben bei den Familien, deren Kinder nicht angenommen werden. So mancher mag sich ungerecht behandelt fühlen. Wobei Ulrich Vomhof der Redaktion gegenüber das Verfahren genau skizziert. Eben, um keine Neiddebatte aufkommen zu lassen.
So sehen die Aufnahmekriterien laut Ulrich Vomhof aus:
- Die Johann-Conrad-Schlaun-Schule nehme im Durchschnitt aller Klassen 29 Schülerinnen und Schüler je Klasse für die Jahrgangsstufe 5 neu auf. Dies entspreche insgesamt 116 zu vergebenden Schulplätzen.
- Wenn, wie in den vergangenen Jahren, die Anmeldezahl die Aufnahmekapazität von 116 Schülerinnen und Schülern überschreite, dann müsse entschieden werden, welche Schülerinnen und Schüler aufgenommen werden.
- Dieses Vorgehen sei gesetzlich geregelt und liege nicht im Ermessen der Schule.
- Dazu werden für das Auswahlverfahren drei Leistungsgruppen gebildet. Die exakten Grenzen der drei Leistungsgruppen werden nach Sichtung der Anmeldungen festgelegt. Gruppe 1: Schülerinnen und Schüler mit einem Notendurchschnitt von 1,9 oder besser. Gruppe 2: Schülerinnen und Schüler mit einem Notendurchschnitt von 2,0 bis 2,3. Gruppe 3: Alle übrigen Schülerinnen und Schüler.
- Aus jeder Gruppe werden etwa gleich viele Schülerinnen und Schüler aufgenommen.
- Grundlage für die Berechnung des Notendurchschnitts seien alle Einzelfachnoten des Halbjahreszeugnisses der Klasse vier. Die Deutsch- und die Mathematiknote werden zweifach gewichtet. Die Rechtschreibnote werde für die Berechnung des Notendurchschnitts nicht berücksichtigt.
- Liegen in einer Leistungsgruppe mehr Anmeldungen vor als zu vergebende Plätze, dann entscheide das Los.
- Können in einer Leistungsgruppe nicht alle Plätze vergeben werden, da sich zu wenige Anmeldungen in ihr befinden, fallen die überzähligen Plätze der nächsten Leistungsgruppe zu.
- Geschwisterkinder können nicht bevorzugt aufgenommen werden.

Aus welchen Orten die angemeldeten Kinder kommen, gebe die Gesamtschule auf Wunsch des Schulträgers - der Gemeinde Nordkirchen - nicht bekannt, sagt Ulrich Vomhof auf Anfrage der Redaktion. Er versichert aber: „Ortszugehörigkeit spielt keine Rolle.“ Das bedeute: Nordkirchener Kinder werden nicht bevorzugt aufgenommen.
Entwicklung der Schulanmeldungen bei der Gesamtschule Nordkirchen
Die Vergleichszahlen der Schulanmeldungen aus den letzten fünf Jahren:
- 2023: 170
- 2022: 154
- 2021: 162
- 2020: 149
- 2019: 131