Wo waren die Parteien besonders stark, wo haben sie schwächer abgeschnitten? Ein Blick in die Wahlergebnisse liefert spannende Einblicke.

© Karim Laouari

Analyse zur Wahl in Nordkirchen: So lief es im Detail für die Parteien

rnKommunalwahl 2020

Ein überragendes Ergebnis für den amtierenden Bürgermeister, teils starke Zuwächse für Grüne und CDU. Wo die Parteien besonders stark waren, wo eher schwach, zeigt die Wahlauswertung.

Nordkirchen

, 14.09.2020, 15:46 Uhr / Lesedauer: 2 min

Die Kommunalwahl 2020 ist Geschichte - zumindest in der Gemeinde Nordkirchen. Während in anderen Kommunen Stichwahlen zwischen Bürgermeisterkandidaten anstehen, wollten rund 90 Prozent der Wähler in der Schlossgemeinde, dass der amtierende Bürgermeister Dietmar Bergmann auch in den kommenden fünf Jahren die Geschicke im Rathaus leitet.

Das hat sicherlich auch viel mit dem zu tun, was der amtierende Bürgermeister an Erreichtem aus den vergangenen Jahren vorlegen konnte: Der Nordkirchener Ortskern wurde saniert, Capelle hat ein Dorfgemeinschaftshaus bekommen, die gesamte Gemeinde wurde mit Glasfaser-Internet versorgt, neue Kitas gebaut und ganz wichtig: Nach Jahren der Verschuldung ist es der Gemeinde gelungen, sich durch die Übergabe des Abwassernetzes an den Lippeverband finanziell freizustrampeln. Statt Zinsen abzustottern ist es Nordkirchen in den nächsten Jahren so möglich, in die Infrastruktur zu investieren.

Enge Zusammenarbeit zwischen Verwaltung und Politik

Daneben war der Bürgermeister in den vergangenen Jahren in der Zusammenarbeit mit den Parteien und Ratsfraktionen auch immer ein Mann des Kompromisses. Das galt - bei allen Unterschieden zwischen den politischen Ansichten - auch für die Nordkirchener Politik als Ganzes. Jedenfalls, wenn es um die bedeutenden Projekte gibt. Jüngstes Beispiel ist das Hotel- und Schwimmbadprojekt, das fraktionsübergreifend beschlossen wurde.

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Das Wahlergebnis für die Gemeinderatswahl zeigt aber auch: Die Wählerinnen und Wähler in Nordkirchen wollen mehr grüne Themen. Mit fünf statt bislang drei Sitzen im Gemeinderat bekommen die Nordkirchener Grünen in mehr Handlungsspielraum, um Mehrheiten für ihre Vorschläge zu finden und eigene Schwerpunkte in die politischen Entscheidungen einzubringen. Der Blick auf die einzelnen Wahllokale zeigt, wo die Grünen besonders stark und wo sie besonders schwach waren: Das mit 10 Prozent schlechteste Ergebnis holten sie im Bezirk 012 Capelle Grundschule. 25 Prozent der Stimmen und damit sogar fünf Prozentpunkte mehr als die SPD erreichte die Partei hingegen im Bezirk 010 Sporthalle an der Grundschule in Südkirchen.

Blick in die Ortsteile und die Wahlbezirke

Mit 48 Prozent der Stimmen konnte die CDU das stärkste Ergebnis aller Parteien einfahren und sich in 12 von 14 Stimmbezirken die Mehrheit sichern. Besonders deutlich fiel das Ergebnis für die CDU in den Bezirken 008 (Grundschule in Südkirchen, Foyer) und 010 (Sporthalle an der Grundschule in Südkirchen) aus: 58 Prozent der Stimmen gingen an die Christdemokraten.

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Die schwächsten Ergebnisse erzielte die CDU hingegen ebenfalls im Bezirk 012 in Capelle, sowie im Bezirk 005 (Gesamtschule, Sporthalle Neubau). In diesen Bezirken holte wiederum die SPD ihre besten Wahlergebnisse mit 51 Prozent (012) und 34 Prozent (005).

Die UWG konnte in den drei Wahlbezirken 001, 004 und 005 (Rathaus, Bürgerhaus und Gesamtschule Foyer) jeweils 8 Prozent holen, nur jeweils 3 Prozent gab es in den Bezirken 010 und 012.

CDU in Nordkirchen stark, SPD holt ihr bestes Ergebnis in Capelle

Bei der FDP reicht die Spanne von ebenfalls 3 Prozent in den Bezirken 004, 006 (beide in Nordkirchen), 012 und 013 (beide in Capelle) bis 9 Prozent im Bezirk 010 (Sporthalle an der Grundschule in Südkirchen).

Während die CDU unterm Strich besonders in Südkirchen viele Wählerstimmen (53 Prozent) einfahren konnte, erzielte die SPD in Capelle mit 35 Prozent ihr bestes Ergebnis im Ortsteile-Vergleich. Mit 20 Prozent der Stimmen erreichen die Grünen im Ortsteil Nordkirchen ihr stärkstes Ergebnis. Die Ergebnisse von UWG und FDP hingegen liegen in den drei Ortsteilen mit 4 bis 6, beziehungsweise 4 bis 5 Prozent jeweils sehr dicht beieinander.