
Die Kinder der Kita Hoppetosse haben auf ihrem Stück Acker im Stadtpark in Südkirchen Gemüse angepflanzt. Die ersten Zucchini sind schon geerntet. © Jessica Hauck
Acker im Stadtpark Südkirchen: Kita-Kinder ernten ihr Gemüse jetzt selbst
Hoppetosse
Möhren und Salat wachsen, die ersten Zucchini sind geerntet: Die Kinder der Kita Hoppetosse in Südkirchen haben Spaß an ihrem eigenen Gemüse-Acker. Nur beim Bewässern gibt es Ärger über Diebe.
Da wächst was! Die Freude bei den Kindern der Kita Hoppetosse ist groß, als sie in den Stadtpark in Südkirchen laufen, der direkt hinter der Kita liegt. Am Montagmorgen inspizieren einige Kita-Kinder ihren neuen etwa zehn mal zehn Meter großen Acker im Stadtpark. Und siehe da: Eine Zucchini hat schon eine ordentliche Größe erreicht. Ein bisschen darf sie aber noch reifen, bevor sie geerntet wird, prüft Benedikt mit Kennerblick.
Kinder dürfen säen, pflanzen, ernten, essen
Vor etwa zwei Monaten haben Erzieher und Kinder den Acker angelegt. Die Gemeinde Nordkirchen hat ihnen dafür ein Stück des Stadtgartens überlassen und vom Rasen befreit. Die Eltern haben dann Saatgut und Gemüsepflanzen gespendet und dann ging es los. Die Kinder durften selbstständig säen und pflanzen, erzählen Tina Stüve und Nora Spahn, Erzieher aus der Einrichtung in Südkirchen.
Inzwischen wachsen Möhren und Salat in geraden Reihen auf dem Acker. Auch die ersten Tomaten sind rot geworden. Annika hat die eine reife Tomate gerade geerntet. Die Größe, die die eigenen Zucchini erreichen können, hat nicht nur die Kinder auch die Erwachsenen überrascht. Daneben wachsen noch Gurken, Kürbis, Radieschen, Wassermelone und Sträucher mit Himbeeren und Johannisbeeren.

Benedikt prüft, ob die Zucchini reif ist, aber sie darf noch ein bisschen weiter wachsen. © Jessica Hauck
Mit einem leuchtend orangefarbenen Band ist der Acker umzäunt. Das hat einen unbekannten Randalierer allerdings nicht davon abgehalten, einen Himbeerstrauch aus der Erde zu rupfen. Luca pflanzt ihn vorsichtig wieder in die Erde. Auch der Schlauch, den die Kitamitarbeiter gekauft und zur Bewässerung von der Kita bis zum Acker gelegt hatten, ist bereits geklaut worden. „Jetzt mussten wir auf Regen hoffen“, erzählt Tina Stüve. Ein bisschen Regen brauchen zum Beispiel die Möhren noch. Die Jungs ziehen ein paar aus der Erde. „Zu klein“, stellen sie schnell fest und stecken sie wieder in die Erde.

Annika hat eine Tomate gepflückt, die auf dem Acker der Kita gereift ist. © Jessica Hauck
Mit dem Acker wollen die Erzieher den Kindern näherbringen, woher ihr Essen kommt und wie es von der Saat bis zur Ernte gelangt und „dass man nicht alles im Supermarkt kaufen kann“, so Stüve. Jede Kita-Gruppe kümmert sich mal um die Pflanzen und die Ernte. Für die Kita-Ferien gibt es einen Gießplan, so dass das Gemüse nicht vertrocknet. Damit es bald noch mehr Möhren, Gurken und Tomaten aus eigenem Anbau zum Frühstück gibt. Die schmecken nämlich richtig gut, wenn man sie selbst gepflegt hat, finden die Kinder, die am Montag auf ihrem Acker nach dem Rechten gesehen haben.
Seit rund zehn Jahren im Lokaljournalismus zu Hause – erst am Niederrhein, dann im Ruhrgebiet und Münsterland. Beschäftigt sich am liebsten mit menschlichen und lokalpolitischen Geschichten.
