Gegenüber von Meinhard Tegelers Grundstück wird der Netto in Capelle gebaut. Dahinter das Neubaugebiet Wohr. Das sorgt für eine unsichere Verkehrssituation. © Niklas Berkel
Baustelle in Capelle
„Absolute Katastrophe“: Capeller ärgert sich über Verkehr am Netto-Neubau
Ein neues Wohngebiet, ein neuer Supermarkt: Aktuell laufen in Capelle Arbeiten, die den Ort lebenswerter machen sollen. Die Verkehrssituation vor Ort ist dadurch aber stark beeinträchtigt.
Bagger wenden mitten auf der engen Straße, LKW blockieren die Ausfahrt. Nur eine Spur ist befahrbar. Wer auf der anderen fährt, muss warten, bis diese frei ist. Nur: Wenn man Pech hat, sieht man aufgrund der Bagger und LKW nicht, ob die Spur frei ist. Es geht um den Neubau eines Nettomarktes in der Bahnhofstraße in Capelle. Anwohner Meinhard Tegeler ist verärgert.
„Es fehlt an Schildern und Einweisern“, sagt er. Die Straßensituation sei für Autofahrer und auch Radfahrer „gefährlich“. Gerade zu Stoßzeiten sei es eine „absolute Katastrophe“. Öfter hätten er und seine Mieterin Probleme, sowohl vom Grundstück weg als auf das Grundstück hin zu fahren.
Dorothee Karnath, die Mieterin Tegelers, berichtet von einem Vorfall, den sie vor einigen Tagen erlebt habe. „Ein LKW vor mir hielt plötzlich an - und blockierte die Einfahrt zu unserem Grundstück. Ich kam einfach nicht mehr weiter, und hinter mir hat sich der Verkehr gestaut.“
Wenn auf der Landstraße zu Stoßzeiten die Bagger und LKWs stehen und fahren, ist es nur schwer möglich, daran vorbei zu fahren. Ganz links sieht man die neue Einfahrt, die die LKWs und Bagger nutzen können. © Niklas Berkel
Der Fahrer habe die provisorische Einfahrt der Netto-Baustelle gesucht, die gegenüber liegt, sie aber nicht gefunden. Es war schon dunkel. Der Fahrer habe zu Karnath gesagt, sie solle einfach vorbei fahren. Abgesehen davon, dass das auf der Landstraße zu eng gewesen wäre, habe sie gesagt, dass sie in die Einfahrt müsse.
„Ich habe Verständnis dafür, dass der Markt gebaut wird. Auch, dass die Bauarbeiter und LKW-Fahrer bei diesem Wetter und der Kälte genervt sein können. Aber man braucht bessere Sicherheitsmaßnahmen an dieser Stelle“, sagt auch sie.
Gemeinde Nordkirchen zeigt Verständnis
Ein weiteres Problem: Hinter dem Grundstück Tegelers wird aktuell das Neubaugebiet Wohr gebaut. Auch da fahren regelmäßig Bau-Fahrzeuge lang. Das mache die Situation nicht ungefährlicher, so Tegeler.
Die Gemeinde Nordkirchen zeigt auf Anfrage unserer Redaktion Verständnis für den Ärger der Bewohner. „Es ist richtig, dass es den Abschnitt der Bahnhofstraße am östlichen Ortausgang von Capelle im Moment hart trifft“, sagt Josef Klaas vom Fachbereich Bauen, Planung und Umwelt der Gemeinde Nordkirchen.
Die provisorische Baustellenzufahrt links soll entfallen. Das soll die Verkehrssituation ein wenig beruhigen. © Niklas Berkel
„Regelungstechnisch“ sei allerdings die Straßensituation kaum zu beeinflussen. Er appelliert: „Alle haben sich an die Straßenverkehrsordnung zu halten und, soweit möglich, Rücksicht auch auf die Interessen der übrigen Verkehrsteilnehmer und der Nachbarn zu nehmen.“
Was helfen soll, sei die offizielle Anbindung für die Bauarbeiten des Netto-Marktes. „Am Donnerstag (2. Dezember) ist die offizielle Anbindung, das ist die Erschließungsstraße der Gemeinde, die von der der Landstraße abgeht, asphaltiert worden und steht ab Montag (6. Dezember) zur Benutzung zur Verfügung“, so Klaas. Die provisorische Baustellenzufahrt, die für den Ärger von Karnath sorgte, entfalle dann.
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