10.000 Menschen beim Hollandmarkt in Nordkirchen Enge im Ortskern und wildes Parken

10.000 Menschen beim Hollandmarkt: Enge im Ortskern und wildes Parken
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Wer am Sonntag, 17. März, am späten Vormittag zum Nordkirchener Ortskern kam, stellte zweierlei fest: Es war schon sehr voll und die Parkplätze waren bereits nahezu vollständig belegt. Und mit der Zeit wuchs die Zahl der Besucherinnen und Besucher des Hollandmarktes noch. Was dann wiederum dazu führte, dass es auf der Schloß- und der Bergstraße noch voller und enger wurde und die Auswärtigen ihre Fahrzeuge außerhalb der ausgewiesenen Parkplätze abstellten. Zum Beispiel entlang der Schloßstraße in Richtung Kreuzung Münsterstraße/Alte Ascheberger Straße.

Des einen Freud, des anderen Leid, könnte man sagen. Wir haben Nordkirchens Tourismusmanagerin Maike Teetz um ein Fazit und um Einschätzung der Situation rund um die Enge und die Parkplätze gebeten.

„Nach Rücksprache mit der Polizei schätzen wir, dass circa 10.000 Gäste beim Hollandmarkt zu Besuch waren“, sagt Maike Teetz. Woher die Menschen nach Nordkirchen gekommen sind, darüber hat sie den Überblick: „Wir schauen uns selbstverständlich an, welche KFZ-Kennzeichen die Gäste hatten. Zusätzlich führen wir auch persönliche Gespräche durch und fragen, sofern es sich ergibt, auch nach, aus welchen Gebieten die Besucher angereist sind. Zudem werten einige der Einzelhändler auch die digitalen Zahlungsmöglichkeiten aus, sodass wir einigermaßen gut abschätzen können, woher die Gäste stammen. Die meisten Besucher am Wochenende kamen aus dem Ruhrgebiet und dem Münsterland. Es waren aber auch Besucher aus Ostwestfalen-Lippe dabei.“

Auf die Frage der Redaktion, ob es Situationen gegeben hat, die nicht so gut gelaufen sind und die Anlass dazu geben, am Konzept etwas zu verändern, antwortet die Tourismus-Managerin: „Nach Rücksprache mit der Polizei, dem Ordnungsamt und dem DRK ist der Markt gut gelaufen. Selbstverständlich haben wir aber auch wahrgenommen, dass es an einigen Stellen zu Engpässen gekommen ist und werden hier gezielt beim nächsten Markt drauf achten, dass man an diesem Stellen noch mehr Platz für Gäste zulässt. “

Geschätzte 10.000 Besucherinnen und Besucher zählte die Gemeinde Nordkirchen während des Hollandmarktes.
Geschätzte 10.000 Besucherinnen und Besucher zählte die Gemeinde Nordkirchen während des Hollandmarktes. © Jura Weitzel

Da stellt sich die Frage, ob die Verantwortlichen angesichts der drangvollen Enge im Ortskern unter den Gesichtspunkten Sicherheit, Fluchtwege und Rettungswege mit einer möglichen Panik hätten umgehen können. „Die Sicherheit und das Wohlbefinden der Gäste hat bei allen Veranstaltungen in der Gemeinde immer höchste Priorität“, versichert Maike Teetz. „Die Polizei, das DRK und das Ordnungsamt waren jederzeit vor Ort und hatten die Situation im Blick und im Griff. Es war immer möglich in alle Ausweichstraßen entlang des Marktes zu gelangen.“

Organisator Henk ter Hennepe hatte unserer Redaktion gegenüber am Sonntag gesagt: „Das ist auf der einen Seite gut, dass so viele Leute kommen. Auf der anderen Seite ist es natürlich eng und es staut sich etwas.“

Womöglich wären ja Zugangsbeschränkungen oder eine Ausdehnung des Marktes auf andere Bereiche im Ortskern probate Mittel, um die Situation zu entzerren. Dazu positioniert sich Maike Teetz so: „Vor dem Hintergrund des großen Erfolges denken wir darüber nach, den Markt auszudehnen und auch andere Bereiche des Ortskerns mit einzubeziehen. Man muss dabei aber auch immer abwägen, wieviel Platz zwischen den einzelnen Ständen sinnvoll ist. Eine Open-Air-Veranstaltung wie der Hollandmarkt steht und fällt natürlich auch mit dem Wetter. “

Was die Parksituation angeht, wird die Gemeinde Nordkirchen wohl nicht weitere Parkplätze ausweisen. Denn die Tourismus-Managerin erklärt: „Wir haben wahrgenommen, dass Gäste Schwierigkeiten dabei hatten, einen Parkplatz zu finden. Hier appellieren wir aber auch an die Autofahrer, gegebenenfalls in Kauf zu nehmen, dass man etwas laufen muss, um vom Parkplatz zum Veranstaltungsort zu kommen. Zudem empfehlen wir auch die Anreise per Fahrrad oder zu Fuß.“

Beim Stadtfest in Selm zum Beispiel weist die Stadt in Zusammenarbeit mit dem ADFC einen zentralen Fahrradabstellplatz aus. Quasi als Anreiz, um die Besucherinnen und Besucher dazu zu bewegen, nicht mit dem Auto zum Fest zu kommen. Wäre so etwas auch in Nordkirchen zu den Märkten (Hollandmarkt, Maimarkt, Herbstmarkt) denkbar? „Ob mehr Fahrradabstellplätze wirklich dazu animieren, dass man sich auch aufs Fahrrad schwingt, lässt sich schwer beantworten“, sagt Maike Teetz. „Grundsätzlich haben wir sehr viele Abstellplätze für Fahrradbesucher, zum Beispiel am Bürgerhaus, und begrüßen die Anfahrt mit dem Rad natürlich sehr.“

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